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Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Titel: Dark Village 02 - Dreht euch nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Johnsen
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nicht.“
    „Aber …“
    „Trine?“ Viksveen lachte. „Wer will schon Trine? Du bist die Hübschere.“ Sie kam einen Schritt näher, streckte die Hand aus und strich mit dem Zeigefinger über Vildes nackten Oberarm. „ Dich will ich.“
    Vilde wich zurück. Sie bekam eine Gänsehaut. Vielleicht, weil sie plötzlich in der stickigen Wärme des kleinen Zimmers fror, sie zitterte. Aber da war auch noch etwas anderes, eine leichte Spannung. Sie kribbelte ihr durch den Körper und setzte sich tief im Bauch fest. Das war nichts, was sie steuern konnte.
    Sie war auf keinen Fall scharf auf Synnøve Viksveen! Sie hasste diese Frau. Das war die blödeste Kuh aller Zeiten! Aber nach dem ganzen Mist, der in den letzten Tagen passiert war, nachdem sie sich verliebt hatte und weggeworfen worden war, tat es unfassbar gut, dass jemand zu ihr sagte: Du bist hübsch, ich will dich haben … Selbst wenn es von der Superbitch Viks veen kam.
    „N-nur mich?“, stotterte Vilde.
    Synnøve Viksveens Ultimatum, nachdem sie Vilde und Trine in heißer Umarmung im Wald erwischt hatte, lautete: Kommt zu mir nach Hause und macht dort dasselbe, während ich euch zusehe – sonst werden alle erfahren, dass ihr was miteinander habt. Dass ihr Lesben seid …
    Und jetzt war es plötzlich nicht mehr wichtig, ob Trine mit machte? Vilde hatte Mühe, ihre Gedanken zu sortieren. Wollte Viksveen sie haben, nur sie? Stand die Lehrerin auf Mädchen? Sie, die dauernd mit den Jungs in der Klasse flirtete und die Mädchen runtermachte?
    „Komm zu mir nach Hause“, sagte Viksveen. „Am Wochen ende bin ich nicht da, aber Montag geht. Montagabend um sechs.“
    „Nur ich?“, fragte Vilde.
    „Nur du.“
    „Und Sie sagen nichts von … von der Sache im Wald? Zu nie mandem?“
    „Zu niemandem. Ich schwöre.“ Viksveen hob die flache Hand und grinste.
    „In Ordnung“, sagte Vilde.
    Das Einzige, was sie denken konnte, war, dass sie einen Auf schub erhalten hatte. Jetzt lag es nur an ihr, jetzt konnte sie ver hindern, dass die Sache mit Trine rauskam.
    „Hau ab“, sagte Viksveen. Sie drehte den Schlüssel um, drückte die Tür etwas auf und winkte Vilde zu sich. „Beeil dich, bevor jemand kommt.“
    „Okay.“
    Vilde ging auf Synnøve Viksveen zu und wartete darauf, dass sie die Tür ganz aufmachte. Aber sie tat es nicht. Sie hielt die Tür mit einer Hand einen Spalt geöffnet und legte die andere Hand in Vildes Nacken. Sie zog sie an sich.
    Vilde war so überrascht, dass ihr keine Zeit blieb, sich zu wehren. Sie musste einen Schritt nach vorn machen, um nicht zu fallen. Und ehe sie wusste, wie ihr geschah, beugte die Leh rerin sich vor und küsste sie auf den Mund – fest und feucht. Vilde hätte sich schnell wegdrehen können, aber sie ließ den Kuss geschehen.
    Als sie sich endlich aus der Umklammerung befreite, merkte sie, wie sie feuerrot anlief. Scheiße!
    Vilde riss die Tür auf. Sie rannte raus, weg von Viksveens spöt tischem Gelächter. Vilde war wütend auf sich selbst, auf ihren Körper und ihre Gefühle. Dass sie so wenig Kontrolle über sich hatte! Die schlimmste Bitch der ganzen Schule küsste sie und sie bekam sofort weiche Knie!

14
    Nora presste sich an die Wand. Sie stand an der Ecke schräg ge genüber der Tür zum Kopierraum. Die beiden sahen sie nicht, als sie den Raum verließen. Zuerst Vilde, schnell und wütend und mit rotem Kopf. Eine halbe Minute später Synnøve Viks veen – mit einem breiten Lächeln auf den Lippen.
    Nora glitt um die Ecke. Sie hatte keine Ahnung, ob jeman dem aufgefallen war, dass sie sich dort versteckt hatte. Wenn ja, musste es idiotisch ausgesehen haben, kindisch.
    Als die Tür einen Spalt geöffnet wurde, hatte sie fast direkt davorgestanden! Gelähmt vor Schreck hatte sie gedacht: Jetzt erwischen sie mich! Aber es war keiner rausgekommen, und sie hatte der Versuchung nicht widerstehen können – sie hatte sich vorgebeugt, um einen Blick zu riskieren … gerade als Synnøve Viksveen Vilde küsste und Vildes Körper aufzuseufzen schien.
    Nora war so erschrocken, verblüfft und schockiert gewesen, dass sie sich auf der Stelle umgedreht hatte und weggelaufen war. Es war nicht mehr viel Betrieb auf dem Flur gewesen, so dass Vilde und Viksveen sie beim Verlassen des Kopierraums sofort entdeckt hätten. Deshalb hatte sie sich hinter der nächs ten Ecke versteckt, gerade noch rechtzeitig, bevor Vilde heraus gestürmt war.
    Und nun – wo die Gefahr, erwischt zu werden, vorüber war – stand sie wie

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