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Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Titel: Dark Village 02 - Dreht euch nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Johnsen
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Goldfisch glas war sie sich vorgekommen! Und keiner hatte gemerkt, wie sie sich wirklich fühlte, wie fertig und unsicher sie war. Ich kann euch allen was vormachen!
    Grund war der Streit mit Vilde gewesen, natürlich. Aber daran war Vilde schuld, nicht sie! Sie war explodiert, als Vilde sie beschimpfte, aber dazu hatte sie auch jedes Recht. Dass Vilde – ausgerechnet Vilde! – sich hinstellte und sie dermaßen anpatzte. Fuck you, zu ihr sagte, zu IHR!
    Ihre Mutter bumst mit Papa … und dann kommt sie an und sagt MIR, wie ich mich benehmen soll. Als wäre ich eine kleine Rotzgöre! Hallooo!?
    Aber der Streit war der einzige Riss in der Maske gewesen. Ansonsten war alles perfekt gelaufen. Sie hatte es sogar ge schafft, Nick in der Schule nicht zu beachten. Sie hatte ihren Blick mehrmals über ihn hinwegschweifen lassen, als hätte sie ihn noch nie im Leben gesehen.
    Warum war Nora nicht mit dem Plan aufgekreuzt, den sie versprochen hatte? Sie wollten Nick doch eins auswischen! Benedicte merkte, wie ihr Herz schneller und heftiger schlug. Die Gedanken zuckten durch ihren Kopf wie Laserstrahlen in einem Film.
    Nora! Nick!
    Vilde!
    Mama! Papa!
    Untreue! Pillen! Scheidung!?!
    Wolfman!!!
    Stopp.
    STOPP-STOPP-STOPP!
    Sie saß auf dem Bett. Mit den Händen hatte sie sich in der Bettdecke festgekrallt und ihr Körper war stocksteif.
    Hör auf, entspann dich. Meine Güte, du kannst doch nicht zu lassen, dass sie dich runterziehen, dich unterdrücken.
    Sie war fix und fertig.
    Alles ging so zäh, und sie musste darum kämpfen, den Kopf über Wasser zu halten, um atmen zu können.
    Sie musste was unternehmen, so konnte es nicht weitergehen. Sie musste die Initiative ergreifen. Sie war keine hilflose kleine Dumpfbacke, die nur dasaß und sich selbst bemitleidete und sich von aller Welt verarschen ließ! Sie musste die Kontrolle übernehmen. Sie musste ihr eigenes Ding machen. Jetzt!
    Sie sprang vom Bett auf, griff sich das Handy vom Schreib tisch, tippte die Nummer ein und wartete.
    „Hallo?“, meldete sich Nora.
    „Hast du dir was überlegt?“, kam Benedicte gleich zur Sache.
    „Was meinst du?“, fragte Nora.
    „Na, wegen Nick“, sagte Benedicte. „Du wolltest einen Plan machen, damit wir ihn am Arsch kriegen.“
    „Ach so“, sagte Nora. „Das.“
    „Und, hast du? Ist dir was eingefallen?“
    „Das eilt doch wohl nicht.“
    „Na toll.“ Benedicte stöhnte. „Sind jetzt eigentlich alle völlig bescheuert, oder was?! Dann übernehm ich das eben selbst.“
    „Was denn?“
    „Ich denk mir selbst was aus!“
    „Echt Benedicte, ich kann …“
    „Vergiss es. Du brauchst deine grauen Zellen nicht mehr an zustrengen. Ich kümmere mich selbst um den Scheißtyp.“
    Benedicte legte auf und warf das Handy aufs Bett. Sie starrte es an und atmete tief ein und aus. Eine Art Ruhe durchströmte sie. Ihr Atem ging langsamer. Es fühlte sich gut an.
    Ich schaffe das. Ich krieg das selber hin. Ich muss mich konzen trieren, ich muss stark sein. Aber ich schaffe das.
    Wolfman. Was sollte sie mit Wolfman machen ? Noch hatte er ihr nicht konkret gedroht. Er hatte nicht gesagt :
    Wenn du nicht tust, was ich von dir will, dann …
    Aber die Drohung stand im Raum, das wusste sie. Er brauchte nichts zu sagen. Er hatte Nacktfotos von ihr. Und er wusste, wer sie war, wo sie wohnte. Er wusste, in welche Klasse sie ging. Er wusste, wie er sie mit den Fotos richtig fertigmachen konnte.
    Keins davon zeigte ihr Gesicht, aber wer sich die Fotos ge nauer ansah, würde Benedicte bestimmt wiedererkennen, an ihrem Leberfleck auf der Hüfte und noch tausend anderen Sa chen.
    Wenn jemand die Bilder herumzeigte und sagte: Das ist Benedicte , würde alle Welt nur einmal kurz hinschauen und denken: Ja, natürlich ist das Benedicte!
    Auf einem der Fotos presste sie ihre Brüste dicht vor der Ka mera mit den Händen zusammen. Ein anderes zeigte sie oben ohne, die Beine zur Kamera hin geöffnet. Sie hatte einen win zigen weißen Slip an, der so gut wie nichts bedeckte. Das letzte Bild zeigte sie auf dem Bett kniend, den Hintern Richtung Ka mera gereckt. Auf diesem trug sie ein superknappes rotes Biki nihöschen und man konnte ihre Titten baumeln sehen.
    Die Fotos waren nicht hässlich, fand sie. Eigentlich war sie sehr zufrieden damit. Aber es war klar – sie zeigten ein nacktes Mädchen in Komm-und-nimm-mich -Posen. Na und?
    Benedicte stand wie angewurzelt da. Ja, na und? Im Grunde hatte sie nichts Schlimmes getan. Sie konnte doch wohl so porno

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