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Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Darken 3 - Der Angriff (German Edition)

Titel: Darken 3 - Der Angriff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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Gefahr geriet.
    Sie stand auf, um sich noch die eine Sekunde mehr Zeit zu verschaffen, um Worte zu finden. Sie ging auf Stella zu, die stocksteif auf ihrem Stuhl saß. Sirona spürte, wie sich Stellas Abwehr auch auf sie übertrug, wenn auch nur unbewusst. Sie nahm sie daher nicht wie ursprünglich geplant in die Arme. Sirona war immer so stolz auf ihre Authentizität gewesen, jetzt musste sie wieder lügen. Sie wusste nicht, was schlimmer war, die Lüge an sich oder dass es Stella war, die sie ständig anlügen musste. Ausgerechnet Stella, die ihr bedingungslos vertraute, was den Betrug um ein Vielfaches verschlimmerte.
    „Ich werde mich nicht für Darken entschuldigen, aber ich werde dir versuchen zu erklären, worum es geht.“
    Stella starrte sie an. „Da gibt es nichts zu erklären! Er ist nicht Gott! Er hat weder über mich noch über Namel zu bestimmen und ganz bestimmt kann er es sich nicht erlauben, so mit mir zu sprechen!“
    „Er kann und wird“, sagte Taamin und stand auf , um den Tisch abzudecken.
    Stella sah ihn entsetzt an.
    Sirona berührte Stella leicht am Arm, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Sie spürte die Erinnerung an den Treueschwur in Stella aufsteigen.
    Stellas Kopf fuhr herum, sie starrte Sirona wütend an. Ihr Blick war eindeutig, sie würde Sirona nie verzeihen, wenn sie sich jetzt auf Darkens Seite stellte.
    Sirona begann, leise zu sprechen, ohne Stellas Blick auszuweichen: „Ich werde mich nicht für ihn entschuldigen. Ich weiß, dass seine Reaktion übertrieben war, aber ich kann sie verstehen.“
    Stellas Blick veränderte sich, sie verstand ihre Freundin Sirona nicht mehr, schien vom Glauben abzufallen.
    „Du erinnerst dich an den Treueschwur, nicht wahr?“ Jetzt war nur wichtig, alle Zweifel und Befürchtungen in Stella anzusprechen, um nicht den Eindruck zu vermitteln, dass sie etwas verschleiern wollte.
    Stella nickte.
    „Es gibt im Moment erhebliche Probleme in der Firma, die Darken einen Teil seiner Existenz kosten könnten. Ich bin hier, damit ich nicht im Wege stehe und Darken versucht krampfhaft eine Lösung zu finden. Er zieht all seine Kräfte und Männer zusammen, ihm selbst fällt es sehr schwer, so lange von mir getrennt zu sein. Er erwartet von mir, dass ich mich unterordne, bis die Sache ausgestanden ist, so wie er es von all seinen Männern erwartet, auch von Namel. Es kotzt ihn an, dass er nicht weiterkommt, dass er selbst unsere Hochzeitsreise abblasen musste und dass er so angreifbar ist. Sein Adrenalinspiegel ist hoch und du kannst dir vielleicht vorstellen, dass dieser Ausraster nur die Spitze des Eisberges war. Ich bin jedenfalls froh, dass ich nicht in seiner Schusslinie stehe. Ich denke, wenn die Situation sich beruhigt, dann kann man über alles reden, aber im Moment gönnt er weder sich noch seinen Männern eine Sekunde Privatleben und glaub mir, keiner seiner Männer würde auch nur im Traum daran denken, eine Sekunde Privatleben einzufordern.“
    Stellas Blick war immer noch giftig. Sirona sah ihr in die Augen, sie wusste, dass sie Stella jetzt das Herz brechen würde. „Namel hat mit Darken gesprochen und ihn darum gebeten, dich von ihm fernzuhalten, er will dich nicht sehen!“ Sirona schaute weg, konnte Stella nicht ansehen, sie fühlte sich schlecht und dreckig, wollte nicht, dass Stella ihre Tränen sah.
    Als sie hörte, wie Stella aufschluchzte, stand sie auf und ging in den Garten. Diese Schmerzen, diese Trauer, diese Verzweiflung, die Stella jetzt ausstrahlte, nahmen ihr fast den Atem. Hinter der Hausecke sackte sie zusammen, ihre und Stellas Gefühle allein auf ihren Schultern waren ihr in diesem Augenblick zu viel. Sie versteckte ihr Gesicht in den Händen und weinte.
    Irgendwann spürte sie, wie jemand sie in den Arm nahm, es war Taamin, er drückte sie an seine Brust, sein T-Shirt war feucht und roch nach Tränen, nach Stellas Tränen.
    In Gedanken sprach Sirona mit ihm: Ihre Trauer und ihr Schmerz sind so stark und ich bin schuld, ich habe ihr das Herz gebrochen, ich habe sie angelogen, ich, der sie so blind vertraut. Durch den Schutz, den Taamins Arme ihr gaben, brachen die Dämme und sie weinte hemmungslos. Nachdem sie sich beruhigt hatte, fragte sie nach Stella.
    „Ich habe ihr den Wagenschlüssel weggenommen, sie ist jetzt oben im Gästezimmer.“
    Sirona rappelte sich auf, ging in die Küche und putzte sich die Nase, sie dachte: Ich bin reiner Geist, reiner Geist bin ich, frei von allen Grenzen, sicher geheilt, und ich

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