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DARKNET

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Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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Funkkontakt ist eben abgebrochen.»
    «Verdammt, nehmen Sie das Telefon im Torhaus. Und schaffen Sie Feuerunterstützung ran!»
    Priestly salutierte und rannte zum Torhaus, eine deutliche Silhouette vor dem Flackerschein der Flammen und Leuchtspurgeschosse.
    Eine Rakete zischte aus dem Fenster des Torhauses und verschwand durch die Toröffnung. Draußen gab es einen Blitz und einen mächtigen Knall. Eine zweite Rakete kam aus den Schützenlöchern und explodierte an der Mauer. Steinsplitter flogen, klirrten gegen die Kotflügel des Humvee, während Hollings sich duckte. «Verdammt!» Er richtete sich wieder auf und hatte jetzt wesentlich bessere Sicht auf die Straße. Gute Idee. Sollten sie doch eine neue Scheißmauer bauen …
    Eine Reihe leichter SAW -Maschinengewehre zu seiner Rechten feuerte durch die neu geschaffene Öffnung – Leuchtspurgeschosse pfiffen auf das zu, was wie der Motorenlärm eines NASCAR -Rennens klang. Prallten von unsichtbaren Objekten ab. Eine weitere Rakete zischte aus dem Torhaus. Eine Explosion. Ein brennendes Autowrack demolierte ein Stück Mauer links vom Tor.
    Maschinengewehrrattern kam von den Flanken – den Humvees an beiden Enden der Mauer.
    «Draufhalten! Weiterfeuern!»
    Immer mehr Wagen rasten in die Flammenhölle, krachten gegen die Betonbarrieren und bäumten sich auf. Aber inzwischen waren die Fahrbahnteiler bereits verschoben oder geborsten.
    Hollings sah Priestly ins Torhaus stürzen, das Feuer gefangen hatte. Soldaten rannten hin, stießen lodernde Autotrümmer vom Dach. Ein Humvee mit einem .50er MG darauf donnerte an Hollings vorbei, bremste kurz vor dem größten Wrackteil ab und schob es mit der Schnauze vom Haus weg.
    «Gut gemacht, Lopez!»
    Lopez winkte und feuerte mit dem .50er MG in die Toröffnung. Das dumpfe, langsame Knallen des MG war wie eine Kesselpauke im Knatterkonzert der leichten Waffen.
    Wieder zischte eine Rakete aus dem Torhaus und traf einen Wagen auf der Zufahrtsstraße.
    Hollings sah sich um. Grundgütiger … Die Prärie war mit lodernden Wracks und Wrackteilen übersät. Es sah aus wie eine Vision aus der Apokalypse.
    Das Knattern der leichten MG hatte nachgelassen. Soldaten wechselten die Stangenmagazine. Läufe qualmten. Die Sicht der Männer beschränkte sich jetzt auf den Bereich, den der Flammenschein erhellte. Die Nachtsichtbrillen und FLIR -Nachtsichtgeräte waren bei dieser Helligkeit und Hitze nicht zu gebrauchen.
    Doch der nahende Motorenlärm wurde immer lauter – und jetzt war ein tieferes Brummen herauszuhören. Hollis richtete sich auf und rief: «Lastwagen! Da kommt ein Lastwagen!»
    In dem Moment krachten zwei weitere Limousinen durch die Bresche, und Leuchtspurgeschosse durchsiebten sie. Eine geriet in Brand und kippte auf das Schützenloch, das der Straße am nächsten war. Schreie und Gebrüll. Soldaten rannten hin, um ihren begrabenen Kameraden zu helfen.
    «Verdammt!» Hollings sah Priestly, das Gewehr über dem Kopf schwenkend, aus dem Torhaus stürzen. Priestly sprintete zu Hollings’ Position zwischen den Humvees.
    «Captain! Die Telefonleitung ist unterbrochen. Wir haben keinerlei Sprechverbindung! Die Kerle müssen –»
    Er wurde dadurch unterbrochen, dass ein stahlgepanzerter Betonlaster durch den Trümmerhaufen in der Toröffnung brach – und brennende Wrackteile, Fahrbahnteiler und Mauersteine durch die Gegend schleuderte. Er hielt genau auf Lopez’ Humvee zu, rammte es und schob es glattweg durch die Vorderwand des Torhauses. Der Betonlaster pflügte hinterher und drückte die vordere Hauswand ein, worauf der Rest des Gebäudes unter der Last des riesigen Giebeldachs zusammenbrach. Die Schnauze des Betonlasters war unter Trümmern begraben. Lopez, sein Fahrer und die Torhausbesatzung existierten nicht mehr.
    «Verdammt!» Hollings legte die Hand an den Mund und brüllte: «Rückzug zu den Humvees! Zurückziehen! Die Verwundeten bergen!»
    Geschosse prallten von dem Betonmischer ab. Der geriet jetzt in Brand, aber die Toröffnung war frei. Zwei weitere AutoM8 – einheimische Limousinen – rasten hindurch und wurden von den zurückweichenden Soldaten sofort unter Beschuss genommen. Aber es reichte nicht, um sie zu stoppen, und einer der Wagen nahm Priestly aufs Korn. Ehe dieser in den Straßengraben hechten konnte, erwischte ihn der AutoM8 mit sechzig Meilen und schleuderte ihn ins Dunkel jenseits des Flammenscheins.
    «Lieutenant!» Hollings rettete sich mit einem Sprung auf die Haube seines Humvees,

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