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DARKNET

DARKNET

Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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verändern. Pass auf dich auf, mein Freund.»
    Damit stand Ross auf, ging davon und sah noch Shens konsterniertes Gesicht in einem Spiegel.

15 Nur eine Information
     
    «Dr. Philips, Sie haben doch die Nachrichten gesehen. Die Wirtschaft ist ein Trümmerhaufen. Ein fester Fünfjahresvertrag mit Anpassung an die Lebenshaltungskosten würde Ihre Zukunft sichern. Und Sie könnten immer noch innerhalb des nationalen Geheimdienstapparats arbeiten. Viele Ihrer Kollegen haben den Sprung bereits vollzogen.»
    Natalie Philips musterte über den Tisch hinweg zwei adrett gekleidete Personalwerber der Weyburn-Laboratorien. Sie saßen in der Cafeteria der Nationalen Sicherheitsbehörde. Der Vorfall auf Merritts Beerdigung war jetzt Monate her, und Philips war wieder in der Kryptographie-Abteilung der NSA  – wenn auch ohne jede Entscheidungsbefugnis.
    «Sie vergeuden Ihre Zeit, meine Herren. Und ich kann es nicht leiden, so überfallen zu werden.»
    «Hören Sie, der öffentliche Dienst ist prima für mittelmäßige Leute, aber jemand mit Ihrem überragenden Intellekt könnte eine glänzende Zukunft haben.» Er beugte sich vor. «Und Sie könnten an Ihrem jetzigen Projekt weiterarbeiten –»
    Der zweite Werber vollendete den Satz für ihn: «Aber mit einem wesentlich besseren Gehalt.»
    «Und Leistungsprämien.»
    Philips zeigte keine Regung. «Aber ich würde für die Weyburn Labs arbeiten. Ich sehe da potenzielle Interessenkonflikte, die meiner Meinung nach der Sache kaum dienlich wären.»
    «Die nationale Sicherheit ist unser aller Ziel, Doctor.»
    «Es gab Zeiten, da ich das geglaubt habe.»
    Die beiden Männer sahen sich an und mimten Gekränktheit.
    «Zwischen den Weyburn Labs und der US -Regierung besteht eine lange und fruchtbare Partnerschaft. Unser gegenwärtiger Direktor war Vier-Sterne-General.»
    Sie nickte, während sie in ihrem Salat stocherte. «Mag ja sein, aber ich werde die NSA nicht verlassen.»
    «Und Sie glauben, dass Sie hier noch Aussichten auf ein berufliches Fortkommen haben, nach dem Fiasko der Daemon-Taskforce?»
    Sie funkelte ihn nur wütend an.
    Der andere, der wohl merkte, dass sie so nicht weiterkamen, beugte sich jetzt vor und sagte vertraulich: «Sie sind nicht der einzige brillante Kopf, der an der Daemon-Sache arbeitet. Es sind große Dinge im Gang, Doctor. Dinge, von denen nicht mal Sie wissen.»
    «Wir sollten das nicht hier erörtern.»
    Er schob sich noch näher an sie heran. «Auf Ihrer Arbeit aufbauend, sind wir dabei, Zugang zum Darknet zu erlangen.»
    Sie hielt im Kauen inne.
    «Das ist natürlich topsecret.»
    Philips musterte die beiden genauer. «Wer macht das?»
    «Kommen Sie zum Weyburn-Labs-Team, dann erfahren Sie es.»
    In dem Moment kam ein uniformierter Central-Security-Offizier an ihren Tisch. «Dr. Philips?»
    «Ja?»
    «Kommen Sie bitte mit, Ma’am. Vizedirektor Fulbright braucht Sie im Ops-Center, schnellstmöglich.»
    Philips warf den Personalwerbern noch einen letzten grimmigen Blick zu, nahm dann ihr Tablett und stand auf.
    Der Central-Security-Offizier nahm ihr das Tablett aus den Händen. «Das mache ich, Ma’am. Bitte gehen Sie direkt zu dem CSS -Fahrzeug, das vor dem Haus wartet.»
    «Meine Herren. Wenn Sie mich bitte entschuldigen.»
    «Überlegen Sie sich’s, Doctor.»
     
    Operations Center 1 war ein schummriger Raum, in dem eine digitale Fronttruppe aus uniformierten Militärangehörigen an Reihen von Computermonitoren saß. Ihre Aufgabe bestand darin, die Feeds der diversen geheimdienstlichen Überwachungssysteme zu kategorisieren und nach Prioritäten zu ordnen. Heute jedoch füllten Ops-Center 1 zudem hohe Militärs vom Verteidigungsministerium und Männer in maßgeschneiderten Anzügen. Sie starrten Philips an und tuschelten, als sie von zwei Luftwaffenoffizieren in einen angrenzenden Konferenzraum geleitet wurde, dessen Tür sich sofort hinter ihr schloss.
    In dem dunklen Konferenzraum starrten weitere Offiziere und Anzugträger auf eine große Videowand, auf der etwas lief, das aussah wie Live-Aufnahmen aus einer ausländischen Großstadt – irgendwo in China, nach den Straßenschildern zu urteilen.
    Sobald Philips eintrat, fasste sie Vizedirektor Fulbright am Ellbogen und führte sie in die Mitte des Raums. Der normalerweise eher leise und zurückhaltende Fulbright wirkte angespannt und gereizt. Irgendetwas Schwerwiegendes war im Gange. Und wenn sie sie dazuriefen, konnte das nur heißen, dass es um den Daemon ging.
    «Wie es aussieht, ist

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