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DARKNET

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Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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«Ihre Regierung kann Geld frei machen, soviel sie will, aber es wird hier wie im Ausland wertlos sein. Ohne Intervention von außen wird die US -Regierung bald nur noch eine Attrappe sein.»
    Mehrere Sekunden herrschte Schweigen.
    NSA : «Was wollen sie?»
    BCM : «Sie wollen, dass Armeedienstvorschrift 500–3 auf private Militärfirmen ausgeweitet wird. Und dass sie anschließend in Kraft tritt.»
    DIA : «Sie erwarten von uns, dass wir die
Verfassung
außer Kraft setzen? Sind Sie wahnsinnig?»
    BCM : «Sie sollen sich raushalten, während die privaten Militärfirmen die Daemon-Sache regeln. Wenn Sie das tun, werden globale Finanzinstitute den Dollar stützen – wobei natürlich zuerst wirtschaftliche und soziale Reformen erfolgen müssen, um eine Rückkehr zur Ausgabendisziplin zu sichern.»
    Die Staatsseite der Tischrunde blickte fassungslos drein.
    DIA : «Warum tun Sie das?»
    BCM : «Meine Klienten verteidigen einfach nur ihr Eigentum – ihnen gehören die Patente, die die Agenten des Daemon stehlen. Ihnen gehören die Netzwerke und die Software, die er kompromittiert hat. Ihnen gehören die globalen Marken, die er unterminiert. Die repräsentative Regierung hat nicht den Willen, diese Bedrohung aus der Welt zu schaffen.»
    DIA (zum NSA -Direktor): «Lassen Sie ihn festnehmen!»
    Der BCM -Vertreter zeigte auf das Telefon vor dem NSA -Direktor.
    BCM : «Bitte. Versuchen Sie doch, unsere Leute festnehmen zu lassen. Versuchen Sie doch zu erwirken, dass das Militär sich in unsere Sicherheitsoperationen einmischt. Wenn Sie mich fragen, wird sich zeigen, dass niemand in Ihrer Regierung Lust dazu hat. Wir sind nicht Amerikas Feind.»
    NSA : «Ich weiß nicht, was Sie sind. Aber einige Leute in der Regierung nehmen ihren Eid, die Verfassung aufrechtzuerhalten, sicherlich immer noch ernst.»
    Der NSA -Direktor nahm das Telefon ab und wählte.

24 Grüne Wüste
     
    Washington.com/politics
     
    NSA -Direktor räumt Posten wegen Bestechungsskandal  – in einem weiteren Fall von behördlicher Korruption sah sich heute Morgen Lieutenant General Mark Richards zum Rücktritt gezwungen, nachdem Beschuldigungen lautgeworden waren, er habe im Tausch gegen die Unterzeichnung lukrativer Verträge über Aufklärungstätigkeiten, deren Nutznießer ausländische IT -Firmen sind, üppige Geschenke und Gefälligkeiten angenommen. Bislang verweigert Richards jeden Kommentar, und sein Anwalt beruft sich auf die laufenden Ermittlungen ...
     
     
    Jon Ross arbeitete sich durch die Menge, die sich um eine Suppenküche scharte. Finster dreinblickende Menschen, die vor kurzem noch der Mittelschicht angehört hatten, drängten von allen Seiten herbei. Er sah einzelne Callouts von Darknet-Mitgliedern, die für Ordnung sorgten.
    «Vier Schlangen bilden! Vier Schlangen bitte!»
    Ross stieg auf die Stoßstange eines zurückgelassenen Autos und blickte über eine riesige Zeltstadt, die sich wie Geröll am Zusammenfluss zweier Interstates bei Des Moines, Iowa, abgelagert hatte. Eigentlich war es eine Stadt aus Zelten, Pkws und Wohnmobilen. Er schätzte die Zahl der Behelfsunterkünfte auf mehrere tausend. Er hörte Musik, Stimmengewirr, Hundegebell und die hellen Rufe von Kindern, die in dem Labyrinth spielten. In der Luft lag der beißende Qualm von mit Werbeprospekten und Illustrierten angefachten Kochfeuern.
    Ross hielt Ausschau nach einem Weg durch das Chaos und entdeckte einen Strom von Menschen, der sich durch eine Art Gasse bewegte. Er arbeitete sich darauf zu. Als er sich am Ende einer der Suppenküchenschlangen vorbeizwängte, hörte er einen Teil einer Unterhaltung mit …
    «Wo wollten Sie denn hin?»
    «Wir haben versucht, nach Ohio zu kommen – meine Schwester wohnt in Columbus –, aber die Schweine haben die Interstate privatisiert. Die Maut ist wahnsinnig hoch.»
    «Kenn ich gut. Wir konnten uns kein Benzin mehr leisten. Ich versuche schon die ganze Zeit, meinen Pick-up gegen ein Motorrad zu tauschen. Sie kennen nicht zufällig jemanden, der eins hat?»
    «Nein, tut mir leid …»
    Ross erreichte den Weg und passierte jetzt improvisierte Behausungen und deren Bewohner – Neuankömmlinge in der Obdachlosigkeit. Leute mit Infinitis und Lexus Sedans. Teure Crew-Cab-Pick-ups, beladen mit Mobiliar. Ein paar Leute hatten sogar Wohnzimmersitzgruppen unter Planen aufgestellt. Andere benutzten ihre exklusive Campingausrüstung, die für Wochenenden in der Natur gedacht war. Wieder andere saßen benommen und verloren in

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