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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Anstrengung keuchte, aber sie sagte nichts. Sie konnte die Faszination durchaus verstehen, der erste zu sein, der die Natur eines völlig fremden Planeten sah und klassifizierte, eine Aufgabe, die für gewöhnlich hochspezialisierten Erstlandeteams vorbehalten war, und sie nahm an, daß ihn MacAran für diese Exkursion wohl nicht akzeptiert hätte, wäre er körperlich nicht in der geeigneten Verfassung gewesen.
    Derselbe Gedanke kam Ewen Ross in den Sinn, als er neben Heather herging, wobei keiner von ihnen den Atem mit Reden verschwendete. Er dachte: Rafe gibt kein sehr hartes Tempo vor, aber andererseits bin ich mir nicht allzu sicher, wie es die Frauen auffassen. Als MacAran nach wenig mehr als einer Stunde nach ihrem Aufbruch anhalten ließ, schlenderte er zu ihm hinüber.
    »Sag mir, Rafe, wie hoch ist dieser Gipfel?«
    »Unmöglich, das genau zu sagen, weil ich ihn nur aus der Ferne gesehen habe - doch ich würde ihn auf achtzehn- bis zwanzigtausend Fuß schätzen.«
    »Denkst du, die Frauen können das schaffen?« fragte Ewen.
    »Camilla wird es schaffen müssen; sie muß die astronomischen Beobachtungen machen. Zabal und ich können ihr helfen, wenn es sein muß, und ihr übrigen könnt weiter unten auf den Hängen warten, wenn ihr es nicht schaffen könnt.«
    »Ich kann es schaffen«, erklärte Ewen. »Vergiß nicht, der Sauerstoffgehalt dieser Luft ist höher als derjenige auf der Erde. Also wird sich so schnell kein Sauerstoffmangel bemerkbar machen.« Er blickte sich in der Gruppe der Männer und Frauen um; außer Heather Stuart, die eine Bodenprobe ausgrub und in eine ihrer Röhren steckte, saßen sie alle am Boden und ruhten sich aus. Nur Lewis MacLeod hatte sich mit geschlossenen Augen in voller Länge ausgestreckt und atmete schwer. Ewen beobachtete ihn mit einiger Sorge, als sein geübter Blick entdeckte, was nicht einmal Judith Lovat aufgefallen war, doch er sprach nicht darüber. Er konnte nicht anordnen, daß der Mann aus dieser Entfernung zurückgeschickt wurde - jedenfalls nicht allein.
    Es kam dem jungen Arzt so vor, als habe MacAran denselben Gedankengang verfolgt, denn er sagte ganz unvermittelt: »Läuft dies alles nicht fast zu leicht, zu gut? Es muß irgendwo einen Haken an diesem Planeten geben. Alles erinnert zu sehr an ein Picknick in einem Waldreservat.«
    Ewen dachte: Ein Picknick… und beim Absturz hat es rund fünfzig Tote gegeben und über hundert Verletzte… aber er sprach es nicht aus, denn er dachte daran, daß Rafe seine Schwester verloren hatte. »Warum nicht, Rafe? Gibt es ein Gesetz, das besagt, ein unerforschter Planet müsse gefährlich sein? Vielleicht sind wir nur von der Erde her zu sehr an ein Leben ohne Risiken gewöhnt und fürchten uns deshalb, uns auch nur einen Schritt weit aus unserer hübschen sicheren Technologie hinauszuwagen.« Er lächelte. »Habe ich dich nicht darüber meckern hören, auf der Erde seien - deinen eigenen Worten zufolge - alle Berge und selbst die Skihänge so geglättet, daß es kein Gefühl der persönlichen Eroberung mehr gäbe? Nicht, daß ich es wüßte - ich habe mich noch niemals mit Gefahrensport befaßt.«
    »Vielleicht hast du recht«, stimmte MacAran zu, aber er sah noch immer düster drein. »Doch wenn das so ist, warum macht man dann solch ein Aufhebens um die Erstlandeteams, wenn man sie zu einem neuen Planeten ausschickt?«
    »Frag mich etwas Leichteres. Aber vielleicht haben sich auf einem Planeten, auf dem sich kein humanoides Leben entwickelt hat, auch dessen natürlichen Feinde nicht entwickelt?«
    Das hätte ihn, MacAran, beruhigen sollen, aber statt dessen empfand er ein kaltes Frösteln. Wenn der Mensch überhaupt nicht hierhergehörte - konnte er dann hier überleben? Aber das sagte er nicht. »Besser, wir setzen uns wieder in Bewegung. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, und ich wäre gerne noch vor Einbruch der Dunkelheit auf den Hängen.« Er hielt neben MacLeod an, als sich der ältere Mann auf die Füße hochmühte. »Alles in Ordnung, Dr. MacLeod?«
    »Mac«, sagte der ältere Mann mit einem schwachen Lächeln. »Schließlich stehen wir hier nicht mehr unter der Borddisziplin. Ja, mir geht es gut.«
    »Sie sind der Tierspezialist. Irgendwelche Theorien, weshalb wir bisher nichts Größeres als ein Eichhörnchen gesehen haben?«
    »Zwei«, sagte MacLeod mit einem breiten Lächeln. »Wobei die erste natürlich lautete: Es gibt keine. Die zweite, diejenige, die ich für die Wahrscheinlichere halte, lautet:

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