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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wieder größer zu werden beginnt, weiß ich den exakten Mittagszeitpunkt - die Sonne ist innerhalb dieser Zweiminutenspanne dann genau auf dem Meridian. Dies liegt für unsere Messungen nahe genug am tatsächlichen örtlichen Mittag.« Sie drehte sich zu ihm herum und fragte mit leiser Stimme: »Ist mit Heather und Judy wirklich alles in Ordnung?«
    »Oh ja. Ewen hat sie bei jedem Halt untersucht. Wir wissen zwar nicht, wie lange es dauert, bis die Färbung verblaßt, aber es geht ihnen gut.«
    »Ich bin fast in Panik geraten«, murmelte sie. »Und Judith Lovat hat mich vor mir selbst beschämt. Sie war so gefaßt.«
    Er registrierte, daß das »Leutnant Del Rey«, »Dr. Lovat« und »Dr. MacLeod« vom Schiff - wo man außer zu formellen Anlässen nur seine engsten Mitarbeiter zu Gesicht bekam - unmerklich zu Camilla, Judy und Mac zusammenschmolz. Er billigte es. Vielleicht waren sie für eine lange Zeit hier. Er sagte irgend etwas in der Art, dann fragte er ganz unvermittelt: »Haben Sie eine Ahnung, wie lange uns die Reparatur hier festhalten wird?«
    »Keine«, erwiderte sie. »Aber Captain Leicester schätzt: sechs Wochen, wenn wir das Schiff reparieren können.«
    »Wenn?«
    »Natürlich können wir es reparieren«, sagte sie plötzlich und scharf und wandte sich ab. »Wir müssen es. Wir können nicht hierbleiben.«
    Er hätte zu gerne gewußt, ob dies Tatsache oder Optimismus war, fragte aber nicht. Als er wieder sprach, geschah dies, um eine banale Bemerkung über die Qualität der Essensrationen zu machen, die sie bei sich trugen, und darüber, daß er hoffe, Judy werde hier einige neue Nahrungsquellen erschließen.
    Als sich die Sonne gemächlich zu den fernen Bergketten hinuntersenkte, wurde es wieder kalt, und ein scharfer Wind kam auf. Camilla betrachtete abschätzend die sich zusammenziehenden Wolken.
    »Soweit also die astronomischen Beobachtungen«, murmelte sie. »Regnet es auf dieser abscheulichen Welt eigentlich jede Nacht?«
    »Scheint so«, erwiderte MacAran knapp. »Vielleicht ist es eine Sache der Jahreszeiten. Aber bisher jede Nacht; zumindest in dieser Jahreszeit… ein heißer Mittag, rasche Abkühlung, am Nachmittag Wolken, am Abend Regen… gegen Mitternacht Schnee. Und am Morgen - Nebel.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch, und kurz sah es so aus, als sträubten sie sich. »Demzufolge, soweit es sich anhand der Zeitveränderungen beurteilen läßt - nicht, daß uns fünf Tage sonderlich großartige Erkenntnisse erbracht hätten -, ist es Frühling; jedenfalls werden die Tage länger, etwa drei Minuten pro Tag. Der Planet scheint ein wenig mehr Neigung zu haben als die Erde, was die heftigen Wetterschwankungen erklären würde. Aber vielleicht wird der Himmel ein wenig aufklaren, nachdem der Schnee geschmolzen ist und bevor die Nebel aufsteigen… « Dann verfiel sie in nachdenkliches Schweigen. MacAran störte sie nicht, doch als ein feiner Nieselregen zu fallen begann, machte er sich daran, nach einem Lagerplatz Ausschau zu halten. Besser, sie suchten unter einer Zeltplane Schutz, bevor er zu einem Wolkenbruch wurde.
    Sie befanden sich auf einem Abhang; unter ihnen erstreckte sich ein breites und fast baumloses Tal - nicht direkt auf ihrem Weg, jedoch lieblich und grün - etwa zwei oder drei Meilen weit nach Süden. MacAran spähte hinunter und wägte die wenigen verlorenen Meilen gegen die Probleme des Lagerns unter den Bäumen ab. Offenbar waren diese Vorberge von solchen kleinen Tälern durchsetzt, und durch jenes dort führte so etwas wie ein schmaler Wasserlauf - ein Fluß? Ein Bach? Könnten sie dort ihre Wasservorräte auffüllen? Er warf diese Frage auf, und MacLeod antwortete: »Das Wasser prüfen, gewiß. Aber wir werden sicherer sein, wenn wir hier inmitten des Waldes lagern.«
    »Warum?«
    Zur Antwort zeigte MacLeod geradeaus, und MacAran entdeckte einige vereinzelt stehende Tiere - Herdentiere, wie es schien. Es fiel schwer, Einzelheiten auszumachen, doch sie waren etwa so groß wie kleine Ponies. »Darum«, räumte MacLeod ein. »Und soviel wir bisher wissen, sind sie wohl friedlich - oder sogar zahm. Da sie grasen, sind sie keine Fleischfresser. Aber wenn sie sich in der Nacht entschließen durchzugehen, dann möchte ich ihnen nur ungern im Wege stehen. Zwischen den Bäumen können wir der Dinge harren, die da kommen.«
    Judy gesellte sich zu ihnen. »Ihr Fleisch könnte durchaus eßbar sein. Und sollte dieser Planet jemals von irgend jemandem besiedelt werden, so lassen sie

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