Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Nichts außer diesem armseligen Gut hier im Feuerland, das ständig von Bränden bedroht ist. Ich hatte gedacht, es reicht aus, um zu heiraten und einen Haushalt zu gründen. Doch jetzt scheint es mir zu gering, um es einer Lady anzubieten. Wieso glaube ich überhaupt, daß sie mich haben will?
Frierend und angespannt stand Renata an den großen Fenstern. Sie zitterte, war in Wirklichkeit überhaupt nicht dort. Allart, der sie ansprechen wollte, sah es und ließ sie in Ruhe.
Während Renatas Bewußtsein sich erneut mit dem seinen vermischte, sank Donal tiefer und tiefer und ließ sich von den Streben des Gleiters herabhängen. Er umkreiste die kleine Rauchfahne, musterte sie genau und bemerkte nicht, wie der Sturm sich über ihm bewegte, dahintrieb und grollte. Der Gleiter sank jetzt rasch hinab. Die ausgebreiteten Schwingen bremsten seinen Fall, so daß er auf den Füßen landen konnte. Donal stürzte nach vorn und bremste den Sturz mit ausgestreckten Händen und hielt sich gar nicht damit auf, das Gurtzeug des Gleiters zu lösen, als er den versiegelten Wasserzylinder von seinem Platz unter den Streben holte. Nachdem er ihn mit den Zähnen geöffnet hatte, steckte Donal ihn unter den Arm und riß das kleine Päckchen mit den Chemikalien auf. Anschließend schüttelte er sie in das Wasser und hielt den biegsamen Zylinder über die schmale Rauchfahne. Er sah zu, wie der grüne Schaum herausquoll und sich schäumend ausdehnte, sich über den Waldboden ergoß und in der Erde versickerte. Der Rauch war weg, nur die letzten Reste des in den Boden eindringenden Schaums waren noch zu sehen. Wie alle Feuerbekämpfer war auch Donal darüber erstaunt, wie schnell ein Feuer, das man einmal an seinem Ursprungsort unter Kontrolle bekam, verschwinden konnte, als sei es nie dagewesen.
Das launischste der Elemente: leicht herbeizurufen und äußerst schwierig zu kontrollieren … Die Worte kamen von nirgendwo aus seinem Kopf und waren schnell wieder verschwunden. Donal faltete den schlaffen Sack, der eben noch ein Wasserzylinder gewesen war, zusammen. Das undurchlässige Material roch noch immer schwach nach dem chemischen Schleim. Donal steckte ihn unter einen der Gurte seines Fluggeschirrs.
Es war doch wirklich einfach. Warum hatte Renata überhaupt Angst um mich? Mit einem Blick zum Himmel wußte er es. Die Wolken hatten sich wieder um ihn gesammelt, und jetzt war es sicherlich kein Wetter mehr zum Fliegen. Zwar regnete es noch nicht, aber die Luft war schwer, drückend und dick. Und über ihm, auf den Hängen des Gipfels des Toten Mannes, tobte der Sturm. Schwere Regengüsse und schwarze Wolken wurden regelmäßig von Blitzen erleuchtet, die aus einer Wolke zum waltenden Erdboden zuckten. Donal hatte nicht wirklich Angst, schließlich flog er schon, seit er ein kleiner Junge war. Einen Moment stand er stirnrunzelnd da, musterte den Himmel, die Luftströmungen, das Muster des Sturms und die Winde. Er versuchte die günstigste Chance auszurechnen, um mit einem Minimum an Gefahr und Schwierigkeiten zur Feuerstation zurückzukehren.
    Wenigstens hat der Sturm beim Toten Mann die letzten Feuerspuren ausgelöscht … Aufmerksam den Himmel beobachtend, streifte Donal das Gurtzeug ab und klemmte sich den Apparat mit zusammengefalteten Flügeln unter den Arm. Mit hinterhergezogenen Flügeln weite Wege zu gehen, wäre sehr anstrengend, und außerdem bestand die Gefahr, daß sie sich irgendwo verhakten und beschädigt wurden. Er stieg einen kleinen, steilen Hügel hinauf, auf dem er, wie er wußte, einen günstigen Wind packen konnte, schnallte sich wieder in das Fluggeschirr und versuchte abzuheben. Aber die Winde waren zu launisch. Zweimal nahm Donal einen kurzen Anlauf, aber jedes Mal drehte sich der Wind und schickte ihn – einmal mit einem schmerzhaften Purzelbaum – zu Boden.
Sich mit blauen Flecken wieder aufrappelnd, fluchte er. Spielte Dorilys etwa schon wieder mit den Winden und Luftströmungen? Bewegte sie die magnetischen Felder, ohne zu wissen, daß er hier unten war? Nein, Renata und Allart würden sie sicher davon abhalten, solche Dinge zu versuchen. Angenommen, sie schlief und war von den Aufregungen des Tages noch immer aufgewühlt. Konnte ihr träumender Geist willkürlich Winde und Luft beeinflussen?
Ohne Begeisterung betrachtete er den fernen Gipfel der Feuerstation. Mußte er etwa zu Fuß dort hinaufklettern? Er würde es vor Einbruch der Dunkelheit kaum schaffen, obwohl der Weg ziemlich gut war, über den man an

Weitere Kostenlose Bücher