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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gegen sie anzuwenden? Allart wußte es nicht, und sein Vater befand sich in einem solchen Zustand, daß er eine Verfolgung der Angreifer nicht einmal in Gedanken erwog.
»Er hat einen Schock und geringfügige Verbrennungen«, rief er Karinn besorgt zu. »Wie lange wird es dauern, bis wir da sind?«
»Nur noch wenige Augenblicke, Dom Allart. Ich kann schon den Glanz des Sees erkennen. Da, dort unten …«
Der Luftwagen kreiste, und Allart konnte die Uferlinie und den schimmernden See sehen, der wie ein Meer von Edelsteinen an den Küsten von Hali lag … Die Legende sagt, daß jeder Sand, auf dem Hastur, der Sohn des Lichts, wandelt, zu Edelsteinen wird … Und da waren die merkwürdigen Heller-als-Wasser-Wellen, die sich unaufhörlich am Ufer brachen. Im Norden standen glänzende Türme, das Herrenhaus von Elhalyn, und am entfernten Ende des Sees der Turm von Hali, in sanftem Blau schimmernd. Als Karinn abwärts steuerte, löste Allart die beengenden Gurte und kletterte neben seinen Vater, nahm die verbrannten Hände in seine und versenkte sich in die Matrix, um mit dem geistigen Auge zu sehen und das Ausmaß der Verletzungen festzustellen. Die Wunde war in der Tat nur geringfügig; sein Vater litt nur unter einem Schock. Und sein Herz raste mehr aus Angst, als vor Schmerz. Unter sich konnte Allart Diener in den Hastur-Farben sehen. Sie rannten auf das Landefeld, als der Luftwagen sich heruntersenkte. Allart hielt die Hände seines Vaters in den seinen und versuchte, alles, was er voraussehen konnte, auszulöschen. Visionen, keine von ihnen ist wahr … Der Luftwagen ist nicht in einem Flammenmeer explodiert… Was ich sehe, muß nicht notwendigerweise eintreten — es handelt sich nur um das, was kommen kann, aus meinen Ängsten geboren …
Der Luftwagen berührte den Boden. Allart schrie: »Holt die Leibdiener meines Vaters! Er ist verwundet. Ihr müßt ihn hineintragen!« Er hob seinen Vater hoch, ließ ihn in die wartenden Arme der Diener gleiten und folgte ihnen, als sie die gebrechliche Gestalt hineintrugen. Von irgendwo sagte eine vertraute Stimme, die ihm vor Jahren verhaßt gewesen war: »Was ist mit ihm geschehen, Allart? Seid ihr in der Luft angegriffen worden?« Sie gehörte seinem älteren Bruder, Damon-Rafael.
Er beschrieb kurz die Begegnung, und nickend sagte Damon-Rafael: »Das ist die einzige Art, mit diesen Waffen umzugehen. Sie haben also die Falken-Dinger benutzt? Sie haben sie uns schon ein- oder zweimal geschickt, aber bisher nur eine Baumwiese verbrannt. Deswegen waren in diesem Jahr die Nüsse knapp.«
»Im Namen aller Götter, Bruder, wer sind diese Ridenows? Sind sie vom Blut von Hastur und Cassilda, daß sie solche Laran Waffen gegen uns senden können?«
»Sie sind Aufsteiger«, sagte Damon-Rafael. »Am Anfang waren sie Trockenstadt-Banditen, dann sind sie nach Serrais gezogen und haben die alten Familien gezwungen – oder sie eingeschüchtert –, ihnen ihre Töchter zu Frauen zu geben. Die Serrais hatten starkes Laran, einige von ihnen jedenfalls, und jetzt kannst du das Ergebnis sehen. Sie werden stärker. Sie reden von Waffenstillstand, und ich glaube, wir müssen mit ihnen verhandeln, denn die Kämpfe können nicht mehr lange so weitergehen. Aber sie werden keine Kompromisse akzeptieren. Sie wollen den Besitz von Serrais und erheben den Anspruch, daß sie mit ihrem Laran das Recht dazu haben … Aber das ist nicht die Zeit, um über Krieg und Politik zu sprechen, Bruder. Wie steht es um unseren Vater? Er schien nicht sehr schlimm verletzt, aber wir müssen ihm sofort eine Heilkundige schicken. Komm.«
Man hatte Dom Stephen in der Großen Halle auf eine gepolsterte Bank gelegt. Eine Heilkundige stand neben ihm, strich Salben auf seine verbrannten Finger und verband sie mit weichen Stoffen. Eine andere Frau hielt einen Weinbecher an die Lippen des alten Fürsten. Er streckte eine Hand nach seinen auf ihn zueilenden Söhnen aus, und Damon-Rafael kniete neben ihm nieder. Als er seinen Bruder anblickte, kam es Allart vor, als schaue er in einen Zerrspiegel. Sieben Jahre älter, war DamonRafael ein wenig größer und schwerer als er selbst, hellhaarig und grauäugig wie alle Hasturs von Elhalyn, und sein Gesicht zeigte erste Anzeichen zunehmenden Alters.
»Die Götter seien gepriesen, daß Ihr uns erhalten geblieben seid, Vater!« »Dafür mußt du deinem Bruder danken, Damon. Er war es, der uns gerettet hat.«
»Und wenn es nur dafür wäre, würde ich ihn zuhause willkommen heißen«,

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