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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dich sorgen und Schuldgefühle bei dem Gedanken, dich in solcher Verzweiflung alleinzulassen, entwickeln.«
Cassandra unterdrückte mühsam ihr Schluchzen. Schließlich sagte sie: »Du hast recht. Ich darf Allarts Kummer nicht noch meinen eigenen hinzufügen. Ich bin weder die erste noch die letzte Frau eines Hastur, die ihren Mann wegreiten sieht, ohne zu wissen, wann er zurückkehrt. Aber seine Ehre und der Erfolg seiner Mission liegen in meiner Hand. Ich darf das nicht leichtfertig ausnutzen. Irgendwie« – trotzig reckte sie ihr kleines Kinn – »werde ich die Kraft finden, ihn fortzuschicken. Wenn er schon nicht fröhlich geht, kann ich zumindest sicherstellen, daß meine Angst die seine nicht verstärken wird.«
    Es war eine kleine Gruppe, die am nächsten Tag von Hali aus nach Norden ritt. Donal war als Bittsteller allein gekommen. Allart wurde nur von dem Bannerträger – der ihm als Erben von Elhalyn zustand – begleitet. Nicht ein einziger Leibdiener ritt mit ihnen. Auch Renata hatte auf die übliche Begleitung verzichtet. In Zeiten des Krieges, hatte sie gesagt, brauchten solche Feinheiten nicht beachtet zu werden. Ihre Begleitung bestand lediglich aus ihrer Amme Lucetta, die ihr seit der Kindheit diente. Renata selbst hätte auch auf diese Begleitung verzichtet, aber für eine unverheiratete Frau ziemte es sich nicht, ohne weibliche Bedienung zu reisen.
Allart ritt schweigend und abseits von den anderen dahin, gequält von der Erinnerung an Cassandra und dem Moment des Abschieds. Ihre Augen waren mit Tränen gefüllt gewesen, aber sie hatte tapfer mit sich gekämpft, um keine zu vergießen. Wenigstens war sie nicht schwanger zurückgeblieben; insoweit waren die Götter gnädig.
Falls es überhaupt Götter gab, die es kümmerte, was der Menschheit widerfuhr …
Vor sich konnte er Renata vergnügt mit Donal plaudern hören. Sie schienen beide so jung zu sein. Allart wußte, daß er nur drei oder vier Jahre älter als Donal war, aber irgendwie kam es ihm vor, als sei er nie so jung gewesen. Da ich sehe, was sein wird, sein kann und nie sein wird, scheine ich mit jedem Tag, der vergeht, eine ganze Lebensspanne zu leben. Er beneidete die Jungen.
Sie ritten durch ein Land, das die Narben des Krieges trug: geschwärzte Felder mit den Spuren des Feuers, abgedeckte Häuser, verlassene Höfe. Auf der Straße begegneten ihnen so wenig Reisende, daß sich Renata nach dem ersten Tag nicht einmal mehr die Mühe machte, den Schleier über ihr Gesicht zu legen.
Einmal flog ein Luftwagen dicht über ihnen dahin, machte einen Bogen, tauchte hinab, um sie näher in Augenschein zu nehmen, wendete wieder und flog nach Süden zurück. Der Gardist mit der Waffenstillstandsflagge ließ sich zurückfallen, bis er neben Allart ritt.
»Flagge oder nicht, Vai Dom, ich wünschte, Ihr hättet einer Eskorte zugestimmt. Diese Ridenow-Bastarde könnten sich leicht dazu entscheiden, darauf zu pfeifen. Und wenn sie Euer Banner sehen, könnte ihnen leicht der Gedanke kommen, von welchem Wert es wäre, den ElhalynErben gefangenzunehmen und von seiner Hastur-Verwandtschaft freikaufen zu lassen. Es wäre nicht das erste Mal, daß so etwas geschieht.«
»Wenn sie die Fahne nicht ehren«, sagte Allart gemessen, »wird es uns auch nichts nützen, sie in diesem Krieg zu schlagen, denn dann würden sie auch die Kapitulationsbedingungen nicht achten. Ich glaube, es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als von ihnen zu erwarten, daß sie an den Kriegsregeln festhalten.«
»Ich habe wenig Vertrauen zu den Regeln, Dom Allart, seit ich zum ersten Mal sah, wie ein Dorf mit Haftfeuer in Schutt und Asche gelegt wurde. Dabei kamen nicht nur Soldaten, sondern Greise, Frauen und Kinder um. Ich würde es vorziehen, den Regeln des Krieges nur mit einer kräftigen Eskorte im Rücken zu trauen!«
Allart erwiderte: »Ich habe mit meinem Laran nicht vorausgesehen, daß wir angegriffen werden.«
Trocken gab der Gardist zurück: »Dann seid Ihr glücklich, Vai Dom. Ich habe nicht den Trost der Vorausschau oder sonstwelcher Zauberei«. Anschließend verfiel er in hartnäckiges Schweigen.
Am dritten Tag ihrer Reise überquerten sie einen Paß, der zum KadarinFluß hinabführte. Er trennte das Tieflandterritorium von den Ländern, die dem Bergvolk gehörten – Aldaran, Ardais und den niederen Fürsten der Hellers. Bevor sie die Straße hinabritten, drehte Renata sich um, um über das Land zu schauen, aus dem sie gekommen waren. Der größte Teil der Reiche lag

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