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Darkover 03 - Herrin der Falken

Titel: Darkover 03 - Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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die Leronis mir damals angeraten hat. Ich weiß über mein eigenes Laran mehr als jeder Fremde. Sie verfiel in hartnäckiges Schweigen, und Lady Maura verzichtete darauf, ihr weitere Fragen zu stellen.
    Zwei Tage lang ritten sie. Sie ließen die Wüste hinter sich und kamen in grünes Land. Romilly atmete erleichtert auf, als sie in der Ferne Berge erkannte und der Abend einen Hauch von kühlem Regen mit sich brachte. Es war Hochsommer, doch am Morgen lag Rauhreif auf dem Boden, und des Nachts war sie froh über ihren Pelzmantel. Am dritten Tag erreichten sie einen hohen Gipfel, von dem man viele Meilen weit in die Runde blicken konnte. Hier ließ Ranald Ridenow anhalten. »Das ist die richtige Stelle«, meinte er. »Hast du die Vögel soweit?«
    Maura wußte offenbar, was er wollte. Sie nickte und fragte: »Mit wem willst du dich verbinden? Mit Orain?«
    »Mit Carolin selbst«, antwortete der Ridenow-Lord ruhig. »Orain ist nicht kopfblind, aber dafür reicht sein Laran nicht aus. Und es sind seine Truppen.«
    Maura blinzelte ein paarmal und sah aus, als wolle sie zu weinen beginnen. Mehr vor sich hin als zu Romilly gewandt, flüsterte sie: »Mir gefällt es gar nicht, Rakhals Bewegungen auszuspähen. Ich… ich habe geschworen, nicht gegen ihn zu kämpfen. Aber Lyondri hat sich das alles selbst zuzuschreiben, denn auch er hat seinen Eid gebrochen! Nach dem, was er getan hat… selbst wenn er mein Verwandter ist…« Sie hielt inne, preßte die Lippen zusammen und fragte: »Romy, willst du deinen Vogel zuerst auflassen?«
    »Ich weiß ja nicht, was ich tun soll«, wehrte Romilly sich. »Du bist doch Falkenmeisterin…«
    »Ich kenne mich in den Gewohnheiten, der Nahrung und dem fragte sich verwundert: Will sie höflich zu mir sein? »Du brauchst den Vogel nur aufzulassen, in Rapport mit ihm zu bleiben und zu sehen, was er mit seinen Augen sieht«, erklärte Maura. »Ranald empfängt deine Gedanken und meldet das, was du siehst, weiter an Carolin. So kann er das Land vor uns auskundschaften und erfährt, wohin Rakhals Truppen ziehen.«
    Auf einmal ergab der Name Kundschaftervögel für Romilly einen Sinn. Sie hatte bisher nie darüber nachgedacht. Sie nahm Prudentia von ihrem Block, löste mit einer Hand die Knoten, die ihr Geschürt sicherten, warf sie ab und blickte ihr nach, wie sie hoch in den Himmel aufstieg. Romilly setzt sich bequem im
    Sattel zurecht. Einem Teil ihres Bewußtseins, einem sehr kleinen Teil, befahl sie, dafür zu sorgen, daß sie nicht vom Pferd fiel.
    Und dann…
    … hoch hinauf in den Himmel auf starken Winden, höher und höher steigend…
    Die Gegend breitete sich unter ihr wie eine Landkarte aus. Sie sah die Windungen des Wasserlaufs und war sich undeutlich einer Präsenz in ihrem Geist bewußt, die sah, was sie mittels ihrer Verbindung mit dem Vogel sah. Durch diese Präsenz, die sie als Carolins Gedanken erkannte, gewann das, was sie sah, Bedeutung, wenn auch nur wie von fern und fast unbewußt. Der größte Teil ihres Ichs flog mit dem Vogel, nahm mit scharfen Augen alles auf, was unter ihr lag. …Das ist das Ufer des Mirin-Sees und dahinter im Norden liegt Neskaya am Rand der Kilghardberge. Und da… ah, Götter, noch ein schwarzer Kreis, nicht die Narbe eines Waldbrandes, sondern ein Ort, auf den Rakhals Männer aus ihren infernalischen Flugmaschinen Haftfeuer vom Himmel regnen ließen! Mein Volk verbrennt und stirbt in Rakhals Feuern, wo es doch mir übergeben wurde und ich mit meiner Hand im Feuer von Hali schwor, es gegen Raub und Überfall zu schützen, solange es mir treu bleibe, und dieser Treue wegen brennt es…
    …Rakhal, so wahr Aldones lebt, werde ich dir diese Hand abbrennen, mit der du Unglück und Tod über mein Volk gebracht hast… und Lyondri werde ich wie einen gewöhnlichen Verbrecher hängen lassen, denn das Recht auf einen würdigen Tod hat er verwirkt. Das Leben, das er jetzt führt, in Rakhals Namen Tod und Leiden austeilend, ist unwürdiger als der Tod durch die Hand des Henkers…
    Nun über die Kilghardberge, die im Sommergrün leuchten, und die Harzbäume flammen in der Sonne… da erhebt sich wieder ein Turm… schnell, flieg nach Norden, kleiner Vogel, weg von den spähenden Augen der laranzu’in, die in Lyondris Dienst stehen…
    Und da ist sie, Rakhals Armee. Ich kann nach Osten marschieren und sie überraschend angreifen, falls sie mich nicht mit Augen wie meinen ausspähen… und ich glaube, es gibt heutzutage außer in den fernen Hellers

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