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Darkover 03 - Herrin der Falken

Titel: Darkover 03 - Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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schüttelte wortlos den Kopf, und er ließ sie los.
    »Ich möchte gern, aber es wäre keine Freude für mich, wenn es keine für dich ist«, sagte er und küßte ihre Handfläche. »Vielleicht – vergiß es. Dann schlaf gut, Romilly.« Er verbeugte sich und ging. Sie fühlte sich leer und kalt, und fast wünschte sie, ihn nicht weggeschickt zu haben.
    Ich weiß nicht, was ich will. Ich glaube nicht, daß es das ist.
    Im Inneren des Zeltes – und Ranald hatte recht, Lady Maura war nicht da, ihr Schlafsack lag leer auf dem Boden – meinte sie immer noch, das Mondlicht durch ihren ganzen Körper fluten zu fühlen. Sie kroch unter ihre Decke und zog ihre Kleider aus. Gewöhnlich behielt sie nachts ihre Unterjacke an. Heute war sie so erhitzt, daß sie den Stoff auf ihren fiebernden Gliedern nicht ertrug. Der Gesang und das Bier hämmerten noch in ihrem Kopf. Und dabei war ihr, als befinde sie sich draußen im Mondschein und schreite über das Gras. Ein süßer, erregender Duft stieg von der Erde auf, und eine treibende Unruhe erfüllte ihr Inneres.
    Auch Sonnenstern war unruhig im Licht der vier Monde… jetzt war sie tief in Rapport mit dem Hengst… das war ihr nicht neu, sie hatte es in früheren Sommern schon erlebt, aber nie mit der vollen Kraft ihres erwachten Laran, ihres plötzlich erwachten Körpers… der Geruch des Grases, das pulsierende Leben in ihren Adern, bis sie eine einzige große, schmerzende Anspannung war… süße Düfte mit einer Beimischung, die ihren verdoppelten Sinnen vorkamen wie Moschus und Sommerblumen und etwas, das sie nicht einmal erkannte, so völlig war es Teil ihrer selbst, durch und durch sexuell, verstandesmäßige Barrieren hinwegfegend… zu ein und derselben Zeit war sie der brünstige große Hengst und die verängstigte Romilly. Sie bemühte sich verzweifelt, den Kontakt abzubrechen, den sie sonst immer so sorglos eingegangen war, es war jetzt zuviel für sie, sie hielt das nicht aus, sie platzte unter der rohen, animalischen Sexualität im stimulierenden Licht der Monde… Ihr Körper drehte und wand sich indem Bemühen, zu entkommen. Sie wußte kaum, was sie fürchtete, aber sollte es geschehen, würde sie für immer davon verschlungen werden und nie mehr in ihren eigenen Körper zurückkehren können… welches war ihr Körper… sie wußte es nicht… es war unerträglich… LEIDENSCHAFT, ENTSETZEN, BRUNST… NEIN, NEIN…
    Blaues Mondlicht flutete ins Zelt, als die Klappe zurückgezogen wurde… sie sah es nicht, sie war nicht mehr fähig, etwas zu sehen. Nur das Mondlicht erreichte ihren kämpfenden Körper, ihren Kopf, der von einer Seite zur anderen flog. Sie lag sanft in freundlichen Armen, eine Stimme rief leise ihren Namen. Liebevolle Hände berührten sie.
    »Romilly, Romy… Romy, komm zurück, komm zurück… laß mich dich halten, so, armes Kleines… komm zurück zu mir, komm hierher…« Sie sah Ranalds Gesicht, hörte seine Stimme nach ihr rufen. Ihr war, als wäre sie fast ertrunken in der Flut dessen, was sie nicht war, als kehre sie voller Dankbarkeit in ihren eigenen Körper zurück, den Ranald fest in seinen Armen hielt. Seine Lippen lagen auf ihren, und sie hob die Arme und zog ihn ungestüm an sich. Alles war ihr jetzt recht, alles, was sie sicher innerhalb ihres eigenen Körpers hielt, die unerträgliche Überladung an Emotion und physischen Sensationen ausschloß. Ranald hielt sie fest, liebkoste sie, sie war sie selbst, sie war wieder Romilly. Sie wußte kaum, ob es Furcht oder Dankbarkeit oder echtes Verlangen war, das ihre Lippen mit seinen verschmolz, das sie in seine Arme warf, den ganzen unerwünschten Kontakt mit dem Hengst beiseite stieß, sie erinnerte, daß sie menschlich war, menschlich, sie war wirklich, und dies, dies war es, was sie wollte… Sie las in seinen Gedanken, daß er erstaunt und entzückt war, wenn auch ein bißchen überwältigt von ihrer Heftigkeit und bestürzt, als er merkte, daß sie noch unberührt war. Aber das machte beiden in der geteilten Leidenschaft dieses Augenblicks nichts aus. »Ich wußte es«, flüsterte er später, »ich wußte, es würde zuviel für dich sein. Ich glaube nicht, daß ich es war, den du gerufen hast, aber ich war hier, und ich wußte es…«
    Sie küßte ihn dankbar, erstaunt und beglückt. Es war so natürlich geschehen, es kam ihr jetzt so süß und richtig vor. Als sie in den Schlaf davontrieb, tauchte ein Gedanke auf, der sie beinahe zum Lachen gebracht hätte.
    So wäre es mit Dom

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