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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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leicht grau meliertes Schwarz, zogen sich kurz zusammen. »Also gilt der Heiratsantrag ihr.«
    »Aber sie ist doch erst… « Acht! Coryn verkniff sich jedes weitere Wort, weil er das Elend seines Vaters spürte. Er musste nicht daran erinnert werden, wie dringend Verdanta dieses Bündnis benötigte. Noch vor gar nicht langer Zeit waren sogar noch jüngere Kinder als Kristlin zur Ehe gezwungen worden, um exotische neue Laran-Eigenschaften heranzuzüchten.
    »Dom Rumail versicherte mir, dass keine echte Vermählung stattfinden wird, bis Kristlin das richtige Alter erreicht hat, was noch einige Jahre dauern wird«, sagte Beltran. »Heute wird sie durch einen Bevollmächtigten versprochen, und der Vertrag wird unterzeichnet, mehr nicht.«
    Coryn fing ganz schwach die Gedanken seines Vaters auf. Ein Versprechen ist noch keine Vermählung. Ich bete darum, dass es sich so lange hinzieht, bis das Bündnis wieder aufgehoben werden kann.
    »Sie - ich weiß nicht recht, ob sie das verstehen wird, Vater«, sagte Coryn.
    »Mit der Zeit wird sie es verstehen«, erwiderte Beltran. »Wenn die Dinge anders stünden, hätte ich mich nach Kräften bemüht, sie gut mit jemand anderem zu vermählen. Sie hätte ihr eigenes Heim gegen das ihres Gemahls eintauschen müssen. Dies ist eine viel bessere Verbindung, als sie sich eigentlich hätte erhoffen können. Mit einer künftigen Königin als Schwester werden die anderen Mädchen sich vielleicht höheren Ortes nach Partnern umsehen, so dass jeder von der Verbindung profitiert.«
    Rumail drehte sich um, und Coryn konnte seinem Blick nicht ausweichen.
    »Und ich - ich soll zu einem Turm gehen?« Er formulierte es als Frage, obwohl er die Antwort schon kannte.
    »Ich dachte, du hättest vielleicht das eine oder andere mitbekommen, als du draußen gewartet hast«, sagte sein Vater. Ein Mundwinkel zog sich nach oben, wie immer, wenn er nicht zu lächeln versuchte. »Dom Rumail teilte dir doch mit, dass du vielleicht Laran besitzt… «
    »Nicht nur vielleicht«, unterbrach Rumail ihn mit einem Unterton, der von jahrelanger Autorität in den Belangen des Turms zeugte. »Er besitzt eine mächtige Gabe. Wir dürfen weder sie noch ihn verlieren.«
    Beltran fuhr ohne Atempause fort: »… und dass du um deiner Gesundheit willen der Pflege von Menschen bedarfst, die wissen, wie man die Schwellenkrankheit behandelt, und die dir beibringen können, dein Laran einzusetzen. Wenn du wirklich nicht von zu Hause fort willst«, fügte er hinzu und ignorierte Rumails scharfes Stirnrunzeln, »ließe es sich vielleicht einrichten, dass jemand aus Neskaya oder Tramontana zu uns kommt.«
    »Ich will ja in einen Turm gehen«, platzte Coryn heraus. Seine Stimme bebte, doch vielleicht hörte nur er es. Aber nicht nach Neskaya. Er wusste nichts von dem Turm, abgesehen davon, dass Rumail dort diente. Unter dem Blick des Laranzu rutschte er unbehaglich umher.
    »Ich dachte, du könntest es vielleicht als ein weiteres Abenteuer betrachten«, sagte sein Vater seufzend. »Und ich zöge es vor, wenn es deine eigne Entscheidung wäre. Als du an die Tür geklopft hast, besprachen wir gerade, welcher Turm es sein sollte.«
    »Am besten bin ich natürlich mit dem Turm von Neskaya vertraut«, sagte Rumail. »Die Arbeiter dort sind sehr fähig und haben große Matrix-Schirme, mit der sie fast jede denkbare Laran-Arbeit verrichten können. Doch als ich sie verließ, forderten gerade mehrere neue Aufträge ihre ganze Aufmerksamkeit. Bei solchen Prioritäten werden sie mit den jungen Leuten, die sie zur Zeit ausbilden, schon genug zu tun haben. Ich kehre nicht auf direktem Weg dorthin zurück, so dass ich Master Coryn ohnehin nicht begleiten könnte. Aber Tramontana ist ebenso qualifiziert, seine Ausbildung zu beginnen. Euer Einverständnis vorausgesetzt, würde ich das gern in die Wege leiten.«
    Tramontana… Erleichterung durchwogte Coryn wie eine kühle Brise in der Stille einer schwülen Sommernacht.
    »Ja, das ergibt Sinn.« Beltran nickte. »Um dorthin zu gelangen, ohne das Land von High Kinnally zu durchqueren, müsstet Ihr eine längere Strecke wählen, aber das Wetter ist noch mild, also dürfte das kein Problem sein. Außerdem haben wir entfernte Verwandte in Tramontana, und es könnte nicht schaden, diese Bande zu vertiefen, denn die nächsten Waldbrände kommen bestimmt.«
    »Wenn ich gelernt habe, meine Kräfte zu benutzen, werde ich die Turmgleiter und ihre Chemikalien herbeirufen«, sagte Coryn. »Dann brauchen wir

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