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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Landkarten saß und grübelte. Links von ihm stand ein Fremder und beobachtete ihn schweigend. Die Kapuze seines dunkelgrauen Mantels verbarg seine Züge.
    »Wir haben das Feuer entlang dieser Linien eingegrenzt«, sagte Padraic und zog diese auf der Karte nach. »Aber wir können nicht die gesamte Front bewachen, selbst wenn wir rechtzeitig dort einträfen. Wenn wir die Sache weiterverfolgen, wenn wir diesen Teil des Waldes zu retten versuchen, dann besteht die Gefahr, dass wir an anderen Stellen noch mehr Gelände verlieren.«
    Müde Männer sind achtlos. Coryn wiederholte bei sich, was sein Vater so viele Male gesagt hatte. Und Feuer kennt keine Gnade.
    »Wenn wir darauf warten, dass das Feuer von selbst erlischt«, sagte sein Vater elend, »wer weiß, wie viel es vorher noch verzehrt? Dann wird es in den nächsten Jahren im Winter noch mehr Hunger und Kälte geben.«
    Coryn empfand jähen Stolz auf seinen Vater und darauf, wie er für Land und Leute sorgte, die seiner Verantwortung unterstanden.
    »Die Turmbewohner werden rechtzeitig eintreffen, um Euren Wald zu retten«, sagte der Fremde.
    »Vater«, warf Eddard stirnrunzelnd ein. »Wir haben gehört, dass Petro nicht nach Tramontana durchkommen konnte. Wenn ich richtig verstanden habe, können wir von dieser Seite ebenso wenig Hilfe erwarten wie von dem sechsfach gezeugten Ombredin in High Kinnally.«
    »Wir können von Glück reden, dass Dom Rumail so bald hier eintraf«, sagte Leynier mit einer Ehrerbietung, die Coryn erstaunte. »Und dass er die Fähigkeit besitzt, über seinen Sternenstein mit dem Turm Verbindung aufzunehmen.«
    »Ich tue nur meine Pflicht.« Der Fremde streifte die Kapuze seines Mantels nach hinten und enthüllte ein Gesicht, so lang und runzlig, dass es aus Leder hätte bestehen können. Coryn fand, dass er nie einen freundlicheren Menschen gesehen hatte, auch wenn die grauen Augen in den tiefen Höhlen von einem inneren Feuer brannten.
    »Es liegt im Interesse meines Bruders, die Ländereien seiner künftigen Schwiegertochter zu schützen«, sagte Dom Rumail.
    Ein Laranzu! Coryn erspähte das Funkeln eines Sternensteins am Hals des Mannes. Er war noch nie einem Zauberer mit Laran- Gaben begegnet und starrte ihn ganz verzückt an.
    »Komm schon, Kleiner.« Eddard legte seinen Arm um Coryns Schultern. »Wir verhungern noch, wenn wir hier länger herumstehen. Lass uns etwas essen!«
    Coryn ließ sich auf der zusammengelegten Decke zwischen zwei Schlafenden, seinem Bruder Petro und einem der Stallburschen, nieder und nahm von Kristlin, die noch immer die abgelegte Reithose eines Jungen trug, eine Schale mit Eintopf und getrocknetem Obst entgegen.
    Beim ersten zögerlichen Bissen überfiel Coryn ein mörderischer Hunger. Er schlang die ganze Portion hinunter. Jemand brachte ihm einen weiteren Teller und obendrein noch einen Krug verdünntes Ale. Er spürte kaum, wie ihm der Kopf nach vorn sank, man nahm ihm Geschirr und Becher aus den Händen, dann spürte er gar nichts mehr.
     
    Rufe weckten ihn, und einen verwirrten Augenblick lang fragte er sich, ob die letzten drei Tage nicht auch wieder ein Traum gewesen waren. Mühsam richtete er sich auf und blinzelte in den wolkenlosen anbrechenden Tag hinein. Ein anderer Mann, nicht Petro, schnarchte neben ihm, doch das restliche Lager war schon hellwach.
    »Sie sind da!« Margarida, Coryns mittlere Schwester, lief rufend umher. »Tramontana ist gekommen!«
    Coryn warf den Kopf zurück und suchte die Stelle, auf die sie deutete. Vier - nein, sechs Gleiter zogen flink und lautlos wie Falken am klaren, leeren Himmel dahin. Die Umrisse der Gestalten vor dem schmerzhaft hellen Blau wirkten regelrecht aufgedunsen durch die Säcke mit Chemikalien zur Brandbekämpfung, die sie trugen.
    Im Lager stand der Fremde in der grauen Robe etwas abseits von den anderen. Die Lippen bewegten sich, obwohl kein Laut aus seinem Mund drang. Etwas an seiner Haltung zog Coryn an, lockte ihn näher. Die Hände des Mannes umschlossen etwas hellblau Schimmerndes. Er starrte es mit einer Eindringlichkeit an, die den Jungen gleichermaßen faszinierte und abstieß. Am Himmel trennte sich das Geschwader der Gleiter, und einige strebten den beiden Feuerlinien zu, die am heftigsten bedrängt wurden.
    »Schon in Ordnung, ich fresse keine Kinder.« Dom Rumail blickte auf. Ein flüchtiges Lächeln erhellte seine Züge. Er hob die Hand, die den Sternenstein hielt. »Und das hier fügt dir auch kein Leid zu. Es ist kein Hexenwerk, weißt

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