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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Hand gedrückt. »Ihr seid viel zu dünn«, sagte sie und klang genau wie Lunilla. »Geben sie Euch dort oben nichts Anständiges zu essen?«
    Varzil ignorierte ihre Frage und biss ins Brötchen. Es war zwar nicht so stark gesüßt wie die, die Lunilla buk, aber der leichte Teig und der konzentrierte Geschmack von Nüssen, Obst und Gewürzen ergänzten sich gut. Er wünschte sich nur, er könnte ein weiteres kaufen, und suchte in seinem Beutel nach einer Münze.
    »Lasst das«, fauchte die Bäckersfrau. »Ich nehme nichts an! Nach dem, was Ihr für den Jungen meiner Schwester getan habt, als es ihm so schlecht ging, könntet Ihr tausend Brötchen haben, und wir stünden immer noch in Eurer Schuld.«
    Sie war so vehement, dass er nicht wagte, ihr zu widersprechen. Einige der Arbeiter im Turm nahmen Geschenke an oder bestellten bei den Handwerkern Dinge, die besonders für sie hergestellt wurden, ohne dafür zu bezahlen, weil sie der Ansicht waren, es stünde ihnen zu, aber Varzil mochte das nicht. Sein Geschmack war schlicht, und mit dem wenigen Geld, das er selbst besaß, und den Stipendien, die er für bestimmte Arten gefährlicher Arbeit - zum Beispiel die Herstellung von Haftfeuer - erhielt, konnte er kaufen, was er brauchte. Er fragte sich, wieso man ihn behandeln sollte wie einen Halbgott, weil er über ein Talent verfügte und nicht über ein anderes, weil er Laran hatte statt der Fähigkeit, Pferde zuzureiten, Metall zu schmieden oder zu backen wie der Mann dieser Frau. Aber es wäre undankbar gewesen, das auszusprechen oder ihre Dankbarkeit zurückzuweisen.
    Er wagte nicht, die Brote anzusehen, damit sie ihm nicht noch mehr aufdrängte, und fragte, was es in der Stadt Neues gab.
    »Ach, das Übliche«, sagte sie und schnalzte missbilligend, aber ob es dabei um den Klatsch an sich oder die Dinge ging, über die geklatscht wurde, hätte er nicht sagen können.
    »Sieht nach einem frühen Frühjahr aus, und das bedeutet Unwetter im Spätsommer, und dann wird die halbe Ernte verderben, wenn man sie zu lange draußen lässt.« Auf seinen fragenden Blick hin fügte sie hinzu: »Mein Vater baut immer noch im Süden Weizen und Hafer an. Er wird auch für uns anbauen, also wird es Euch nicht an gutem Brot mangeln. Wir kümmern uns um unsere Leute.«
    In diesem Augenblick kam eine Kundin in den Laden, eine gehetzt aussehende Frau, die in drei fadenscheinige Tücher gewickelt war, eins über dem anderen. Sie fragte leise, ob noch Brot vom Vortag übrig sei, und während die beiden zu feilschen begannen, schlüpfte Varzil nach draußen.
    Er verbrachte die nächste Stunde damit, zufrieden die gewundenen Straßen von Arilinn entlangzugehen, Leute zu beobachten, die in der kurzen Zeit relativer Wärme draußen unterwegs waren, Rudel von Kindern, die unter begeistertem Gebrüll hierhin und dahin rannten. Er nahm die Münze, die er der Bäckersfrau hatte geben wolle, drückte sie einem Bettler in die Hand und fragte sich, wo der Mann wohl die Nacht verbrachte. Hier und da fing er Gesprächsfetzen auf oder bemerkte einen mürrischen Blick, der schnell wieder abgewandt wurde. Die Bäckersfrau, deren Neffe vom Lungenfieber gerettet worden war, hatte ihn freundlich gegrüßt, aber nicht alle Bewohner von Arilinn empfanden so. Manchmal hörte er so etwas wie »verfluchte Zauberer« oder »geistige Tricks«, und das war nicht freundlich gemeint.
    Warum fürchten sie uns?, hatte er Auster nach einer solch verstörenden Begegnung gefragt.
    Sie kennen uns nicht, lautete die Antwort.
    Wie denn auch? Mit Ausnahme der Kranken, die zu uns gebracht werden, wissen sie nicht mehr, als was ihr Aberglaube ihnen sagt, und ein paar Kriegsgeschichten! Sie glauben, wir haben mit unserer Zeit nichts Besseres zu tun, als schreckliche Waffen herzustellen oder uns in die Köpfe anderer Menschen zu schleichen!
    Du wirst dich daran gewöhnen, hatte Auster ihm ruhig prophezeit. Unsere Arbeit verlangt, dass wir getrennt von anderen leben; dafür gibt es keine Lösung. Der Turm kann manchmal eine Zuflucht sein.
    Eine Zuflucht oder ein Gefängnis?, fragte sich Varzil immer noch. War es möglich oder auch nur wünschenswert, dass begabte, mächtige Personen sich vollkommen vom Rest der Menschheit absonderten?
    Varzil war immer noch in Gedanken versunken, als er wieder zum Turm zurückkehrte. Er wurde in die Realität zurückgerissen, als er eine berittene Gruppe sah, die vor dem Tor stand. Es waren vier bewaffnete Männer auf guten Pferden mit einem Wappen,

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