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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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das er nicht erkannte. Sie umgaben zwei Damen, eine davon eine recht wichtige Person, ihrer Haltung, der Qualität ihres langen Umhangs und dem gut gearbeiteten Zaumzeug ihres Pferdes nach zu schließen. Varzil holte sie ein, als die Wachen den Damen vom Pferd halfen.
    Als er den Blick zu der Frau hob, war sein erster Eindruck, dass sie belustigt war. Sie war verschleiert, wie es sich für eine Comynara gehörte, aber die Spitze konnte das Glitzern in ihren Augen nicht verbergen. Sie waren grün, standen ein wenig schräg und leuchteten vor Interesse an ihrer Umgebung. Sie begegnete seinem Blick unerschrocken.
    »Ich bin Felicia von Nevarsin.«
    »Ich bin… Varzil Ridenow.« Er starrte sie an und kam sich dumm vor. Mit einem kurzen Blick in Richtung Turm fügte er verlegen hinzu: »Unterbewahrer, Erster Kreis, Arilinn.«
    Ihr Lächeln wurde strahlender, und an ihrem linken Mundwinkel erschien ein Grübchen. Sie schob eine rotbraune Locke wieder hinters Ohr zurück. »Du verbesserst mich so taktvoll, Varzil von Arilinn. Ich war - und ich nehme an, ich bin es immer noch, bis die Angelegenheiten anders arrangiert werden - Matrixmechanikerin des Zweiten Kreises in Nevarsin. Wir werden sehen, wozu die hiesigen Bewahrer mich brauchen können.«
    Ohne auf Hilfe zu warten, nahm sie die Füße aus den Steigbügeln und sprang leichtfüßig vom Pferd. Sie war, wie er bemerkt hatte, im Herrensitz geritten und hatte mühelos und grazil zu Pferd gesessen. Sobald sie auf den Beinen stand, wurde sie allerdings bleich. Sie hielt sich mit einer Hand am Sattel fest und bedeckte den Mund mit der anderen, um einen Hustenanfall zu unterdrücken.
    Seid Ihr krank, Domna?
    »Ich war krank«, erwiderte sie laut. »Und wenn ich hier noch länger stehe, werde ich es vielleicht wieder sein. Würdest du bitte meiner Eskorte Anweisungen geben?« Sie wandte sich dem inneren Hof und dem Schleier zu. »Und, Varzil… sobald ich in der Lage bin, habe ich vor, meinen Platz im Kreis einzunehmen wie jeder andere. Es ist daher kaum angemessen, dass du mich mit Domna ansprichst, als wäre ich ein zu aufwändig gekleidetes Spielzeug und nicht eine ausgebildete Leronis.«
    Ihre Worte veranlassten ihn zu handeln. Schon bald hatte er für ihre Männer Quartiere außerhalb des Turms gefunden, Ställe für ihre Pferde, und Kyrri, die ihre Sachen nach oben trugen. Er erinnerte sich, dass eine neue Leronis aus Nevarsin angekündigt gewesen war, aber sie hätte erst in einem Zehntag eintreffen sollen. Er wusste nichts über sie, nur dass sie von einem Fieber im letzten Winter Schaden an der Lunge genommen hatte und man glaubte, das mildere Klima der Ebenen würde ihr gut tun. Die Winter in Nevarsin waren berüchtigt für ihre brutale Kälte.
    Als alles geordnet war, kam Varzil in den Gemeinschaftsraum, der nun das Herz seiner Turmfamilie bildete. Felicia hockte auf dem gleichen Diwan, auf dem er einmal gesessen hatte, und Lunilla bemutterte sie bereits und hatte ihr ein heißes Getränk gebracht. Varzil grinste, als er sich erinnerte.
    Felicia blickte auf, sah seine Miene und grinste zurück. Danach, als sie ihr Gespräch mit Auster hinter sich hatte und man ihr ein Zimmer zugewiesen hatte, sagte sie zu Varzil: »Ich verstehe nicht, wieso jeder annimmt, dass mein Geist unfähig ist zu arbeiten, weil mein Körper geschwächt wurde. Es gibt kaum etwas Öderes, als zum Liegen gezwungen zu sein, wenn man bereits halb tot vor Langeweile ist, oder nur die einfachsten Dinge erledigen zu dürfen, als hätte die Intelligenz etwas mit den Beinmuskeln zu tun!«
    Varzil fing ein Bild eines Schlafzimmers mit nackten Mauern auf, schaute über eine makellos glatte Daunendecke und sah kleine Paare von Beinen, die sich vom Rest ihrer Körper gelöst hatten und herumtollten. Der Gedanke war so albern, dass er lachen musste.
    »Sie haben wahrscheinlich Recht, und ich sollte mich nach meiner Reise ausruhen«, sagte sie. »Ich hatte gehofft, dass man mir hier wirkliche Arbeit übergeben würde und mich nicht nur Novizen in den Grundlagen unterrichten lässt! Wo steht eigentlich, dass alle Frauen es genießen, Kinder zu unterrichten?« Sie zog die Nase kraus.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er unbeschwert. »Vielleicht könnten wir das Archiv durchwühlen und es herausfinden. Das ist es, was Auster mich tun lässt, wenn er zu dem Schluss kommt, dass ich zu schwer gearbeitet habe.«
    »Kein Staub für mich«, sagte Felicia und verzog das Gesicht. »Schlechte Lungen.«
    Als Cerriana zu

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