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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Gemächern ging, sammelte er sich wieder. Er bereitete eine Ansprache vor, einschließlich der mentalen Eindrücke, die deutlich machen würden, wie dringend seine Bitte war, ohne zu tieferem Nachfragen zu führen. Die gesellschaftlichen Regeln des Turms würden sich als sein Vorteil erweisen; es gehörte zum engen Zusammenleben mit anderen Telepathen zu wissen, wann man nicht nachfragte.
    Auster war jedoch nicht in seinen Gemächern. Auf der Suche nach ihm ging Eduin auch durch den Gemeinschaftsraum, wo Tabletts mit dem konzentrierten Essen, das Matrixarbeiter brauchten, aufgestellt waren. Der schwache, verlockende Duft drang ihm in die Nase. Sein Magen knurrte; er hatte an diesem Tag noch nichts gegessen. Als er auf den Tisch zuging, erkannte er, dass das Zimmer nicht vollkommen leer war. Er hatte seine eigenen geistigen Barrieren errichtet, sodass er die beiden Personen auf dem Diwan bisher nicht wahrgenommen hatte. Beide schwiegen, aber er spürte sofort die Einheit ihrer Gedanken. Die neue Leronis, Felicia von Nevarsin, saß neben der letzten Person, die Eduin jetzt sehen wollte - Varzil Ridenow.
    Varzil brach das Schweigen und erhob sich halb. »Eduin! Bitte komm und unterhalte dich mit uns.«
    »Ja«, fügte Felicia hinzu. »Ich habe mit so gut wie jedem anderen hier bereits zwei Worte gesprochen. In ein paar Minuten wird Fidelis auftauchen und mich ins Bett scheuchen, also sag schnell etwas Amüsantes über das Leben in Arilinn.«
    »Du könntest ruhig auch etwas essen«, sagte Varzil. »Auster befindet sich in einer Privatsitzung mit Valentina und Ruthelle.«
    »Valentina?«, sagte Felicia und zog die schmalen Brauen hoch. »Das Aillard-Mädchen, von dem du mir erzählt hast?«
    Varzil nickte, und Eduin spürte die leichte, unbeschwerte Verbindung zwischen ihnen. Sie sprachen aus Höflichkeit laut - und um die Distanz zu wahren, die in den Türmen so notwendig war. »Sie ist zerbrechlich«, sagte Varzil, »wie viele in ihrer Familie. Aber Auster denkt, sie hat großes Potenzial.«
    Eduin, ein wenig beruhigt von dem unschuldig klingenden Geschwätz, nahm sich einen Teller mit eingelegtem Fisch und Möhren, Fingerkuchen und glasierten Nüssen. Er aß rasch und schmeckte kaum, was er aß. Wenn er heute noch aufbrechen wollte, konnte er nicht auf Austers Erlaubnis warten, bevor er zu packen begann. Aber er hatte kein Pferd und auch kein Geld, um eins zu leihen, und Arilinn hatte keine eigenen Tiere.
    »Entschuldige«, warf Felicia ein. »Ich will wirklich nicht unhöflich sein, aber kann ich etwas für dich tun?«
    Eduin riss den Kopf hoch. Er wusste, dass er seine Züge nicht so gut beherrschen konnte wie seine Gedanken. Nun sah ihn auch Varzil forschend an, mit diesem wissenden Blick, und er konnte sich nicht mehr herausreden. Seit den Festtagen in Hali hatte Varzil ihn mit makelloser Höflichkeit behandelt, aber Eduin nahm nicht an, dass er ihm wirklich traute.
    Es war dumm von ihm gewesen zu versuchen, Carolins Herz zum Stillstand zu bringen, indem er ihm den Sternenstein abnahm. Nur die Tatsache, dass sie am nächsten Tag abreisen sollten und Carolin damit außerhalb seiner Reichweite war, hatte ihn zu einer solch übereilten Tat getrieben. Und selbst dann war es sehr schlechte Planung gewesen, einen Augenblick zu wählen, in dem Carolin wach und imstande gewesen war, sich zu wehren. Im entscheidenden Moment hatte Eduin innegehalten, und dann war Varzil ins Zimmer gestürzt. Vielleicht… vielleicht hatte er ja versagen wollen.
    Sag die Wahrheit, drängte er sich lautlos. Sag ihnen, was sie hören wollen.
    Er ließ zu, dass sein Gesicht die Emotionen, die in ihm tobten, spiegelte. Schmerz, Trauer, Unruhe…
    »Bei den Briefen, die du gebracht hast, war auch einer für mich.« Die Worte kamen beinahe von selbst heraus.
    »Schlechte Nachrichten?«
    »Ich fürchte, ja.« Er hielt inne und schluckte angestrengt. Das Mitgefühl in ihren Blicken wurde ausgeprägter. »Mein Vater ist schwer krank. Ich muss nach Hause. So schnell wie möglich.«
    »Es ist eine Schande, dass wir keinen Luftwagen zur Verfügung haben.«
    Eduin schüttelte den Kopf. »Mein Vater wohnt in einem kleinen Dorf auf der anderen Seite des Kadarin. Dort ist es ohnehin zu felsig für Luftwagen.«
    »Die Hellers sind ebenso, besonders in der Nähe von Nevarsin«, sagte Felicia und nickte. »Die Luftwagen können in den Luftströmungen nicht navigieren. Und die Leute sagen, sie seien unzuverlässig.«
    »Was kann ich tun?«, fragte Varzil und

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