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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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wie bei der Verbindung mit Wächtervögeln, aber ohne ihre sterblichen Grenzen.
    Dieses Ding hier war für eine solche Aufgabe zu klein. Es enthielt jedoch einen Sternensteinsplitter.
    Varzil wies Carolin an, beiseite zu treten, als er langsam den Umhang öffnete. Das schimmernde Geschoss maß von der Spitze bis zum leicht gerundeten Bauch nicht einmal eine Handspanne. Metallflügel waren an der Seite angebracht, um ihm Gleichgewicht zu verleihen. Ein winziger Sternenstein blitzte an der Spitze wie ein bösartiges Auge.
    »Dieses Ding… «, begann Carolin.
    Varzil reagierte nicht, denn beim Klang von Carolins Stimme begann das Geschoss zu vibrieren. Er packte es fester, um es unter allen Umständen halten zu können. Er spürte mehr, als er es hörte, ein leises, Unheil verkündendes Summen aus dem Bauch des Dings. Das Vernünftigste wäre gewesen, etwas Festes zu nehmen - einen Stein, wenn einer zur Hand war, oder den Griff eines Dolchs - und den Sternenstein zu zerschmettern. Das Ding war auf Carolin eingestimmt und könnte sich als tödlich erweisen, wenn es ihn traf. Aber sein Instinkt hielt ihn zurück. Wenn er das Geschoss einfach zerstörte, würden seine Geheimnisse mit ihm vernichtet werden.
    Er tastete mit dem Geist tiefer. Der Sternenstein diente der Steuerung, da war er sicher, aber er tat auch noch mehr. Plötzlich erkannte er, dass der Stein ein Energiefeld schuf, das den Inhalt des rundlichen Teils des Geschosses verbarg. Die Barriere brach unter seinem entschlossenen Sondieren.
    Haftfeuer!
    Ein winziger Klecks des ätzenden, brennenden Materials befand sich in einer zerbrechlichen Glasblase. Selbst der leichteste Aufprall würde das Gefäß zerstören und den Inhalt ins Fleisch des Opfers dringen lassen. Dort würde es zünden und alle lebenswichtigen Organe, Muskeln und Knochen verbrennen, bis nichts mehr zum Verbrennen übrig war. Weder Wasser noch erstickende Decken könnten es löschen, und es würde sich auf alles weitere Brennbare ausbreiten, womit es in Kontakt kam. Es wäre ein entsetzlicher, quälender Tod. Männer hatten sich lieber die Kehle durchgeschnitten als die Schmerzen von Haftfeuer zu ertragen. Die einzige Hoffnung eines Opfers bestand darin, alles Fleisch um den brennenden Bereich herauszuschneiden.
    Varzil wich entsetzt zurück. Das Geschoss war dazu bestimmt, das Haftfeuer tief in den Körper des Opfers - in Carolins Körper - zu schaffen, sodass eine Rettung ausgeschlossen war. Carolin beugte sich über Varzils Schulter.
    »Es ist eine Art von Waffe. Ich erkenne den Typ nicht genau. Beim letzten Comyn-Rat hat jemand über solche Dinge berichtet.«
    »Jemand stellt diese… diese… « Varzils Mund füllte sich mit Galle.
    »Kein legitimer Turm - zumindest will keiner es eingestehen«, sagte Carolin. Er streckte eine Hand nach dem Geschoss aus, woraufhin dieses noch stärker bebte. Sofort wich er zurück. Er wurde bleich.
    »Es ist auf mich eingestimmt!«
    »Ja, und wer immer es geschickt hat, muss noch hier in der Nähe sein.«
    Varzil packte das Gerät fester. Selbst durch den Stoff des Umhangs spürte er das Summen wie eine Krankheit in seinem Blut. Das Ding war nicht lebendig, aber es trug die Absicht seines Herrn in sich. Mit einer Hand holte Varzil seinen eigenen Sternenstein heraus und konzentrierte sich. Innerhalb von Augenblicken überschattete er das Vibrationsmuster des Splitters. Das Summen hörte auf, aber die Verbindung zu dem Geist, der es führte, blieb erhalten. Wer immer dieses Geschoss geschickt hatte, würde es immer noch für aktiv halten, zumindest für die nächsten wichtigen Minuten.
    Varzil warf seinen telepathischen Sinn wie ein Netz über das Unterholz der Umgebung. Er spürte, wie Carolin sich mit ihm verband, und nutzte den Stempel von Carolins Persönlichkeit als Resonanz, als Köder. Der Mörder würde an Carolin denken…
    Dort im Gebüsch, direkt am Fluss! Lautlos schlichen Varzil und Carolin den Weg entlang. Carolin zog sein kurzes Schwert, langsam und beinahe geräuschlos. Varzil spürte den Geist des Mörders, wusste genau, wo der Mann sich duckte. Außer dem Fluss selbst gab es nur einen Fluchtweg. Er bedeutete Carolin, sich dort aufzustellen.
    Varzil nahm sein kleines Reisemesser und brach den Sternensteinsplitter aus dem Geschoss. Um das Haftfeuer würden sie sich später kümmern müssen, am besten in einem Turm. Er legte den Splitter auf einen Stein und zerschmetterte ihn mit dem Griff seines Messers.
    Plötzlich raschelte es im Unterholz

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