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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Kommunikation durch Laran Fidelis nicht ablenkte. »Ich denke, wir sollten ihn hier herausschaffen. Es ist so kalt, er könnte einen Schock erleiden.«
    »Es geht mir gut«, knurrte Auster mit schleppender Stimme. »Ich bin nur müde. Was soll das Theater?«
    »Du hattest einen Schlaganfall«, sagte Fidelis. »Gavin, Lorens, wir brauchen eine Stuhltrage, um ihn in die Krankenstation zu bringen.«
    Als sie Auster aus dem Zimmer brachten, sah sich Varzil rasch um, um festzustellen, was sonst noch zu tun war. Das Haftfeuer war im Augenblick sicher und konnte bleiben, wo es war. Die riesige Matrix summte immer noch vor Macht. Valentina erwachte aus ihrer Ohnmacht und würde nichts weiter als warmes Essen und Ruhe brauchen. Richardo würde ihr nach unten helfen. Nur Felicia hatte sich nicht von ihrem Platz am Tisch wegbewegt. Sie war sehr bleich, ihre Brust hob und senkte sich wie die leichten Flügelschläge eines Vogels. Sie starrte geradeaus.
    Varzil kniete sich neben sie und nahm eine ihrer Hände zwischen seine. Ihre schlanken Finger waren steif und beinahe eiskalt. Sie reagierte nicht.
    Felicia…
    Ohne nachzudenken nahm er sie in die Arme, umarmte sie körperlich ebenso wie im Geist. Für einen Herzschlag entspannte sie sich.
    Es ist alles in Ordnung, sagte er. Ich bin hier.
    Sie regte sich, versuchte, sich von ihm zu lösen. »Bitte mach dir keine Sorgen.« Der geistige Kontakt wurde schwächer, als sie sich von ihm abwandte. Barrieren, dünn und mühsam zusammengeflickt, erhoben sich in ihrem Geist. Sie schlug den Blick nieder.
    »Keine Sorgen machen? Nach dem, was du getan hast?«
    »Was ich… ich weiß nicht… Auster… er wurde krank, und der Kreis… das Haftfeuer… « Felicia brach ab, sprang auf und wich so weit zurück, dass sie beinahe mit dem Rücken an der Wand stand. Sichtlich schaudernd schlang sie die Arme um den Oberkörper. Sie atmete schwer. »Nein, ich habe nicht… ich könnte nicht… «
    Große Augen starrten ihn an. »Du warst es«, stotterte sie. »Du bist ein ausgebildeter Unterbewahrer. Du hast das Gefäß repariert, du hast den Kreis zusammengehalten. So ist es passiert. Es muss so sein!«
    »Felicia, hör auf!« Varzil packte sie an den Schultern. Der Körperkontakt erschütterte sie beide. Ihre Worte verklangen, und die letzten Reste der Barriere fielen.
    Sie waren im Kreis so eng miteinander verbunden gewesen, ihr Geist so fein aufeinander abgestimmt, dass der Kontakt nun weiterbestand. In einigen Dingen war sie ihm so unähnlich, wie er es sich nur vorstellen konnte. Sie hatten beide ihre eigene Geschichte, privat und verborgen, die kein anderer vollkommen teilen konnte. Aber in anderer Hinsicht war diese Umarmung ihres Geistes, als schaute Varzil in einen Spiegel.
    Schließlich bemerkte er, dass sie zitterte, dass sie sich abermals anlehnte. Sie drückte die Fingerspitzen fest in seine Armmuskeln. Auf seine mentale Frage hin murmelte sie: »Mir ist kalt… und ich habe Hunger. Aber ich will nicht nach unten gehen und die anderen sehen.«
    »Ich bringe dir etwas zu essen in dein Zimmer.«
    Felicia seufzte und nickte. Er half ihr die Treppe herunter und stützte sie, wenn sie schwankte. Als sie Felicias Zimmer im Frauenbereich erreichten, zitterte auch Varzil vor Hunger und Erschöpfung. Felicia konnte kaum mehr sprechen.
    Sie sank auf ihr Bett. Die Steppdecke war mit Daunen gefüllt und hatte ein Lebensbaummuster. Vögel breiteten ihre seidigen Flügel aus und nisteten in den applizierten Zweigen. Er nahm sich einen Augenblick Zeit, um das Feuer zu schüren und weiteren Brennstoff aufzulegen. Die Temperatur im Zimmer war merklich gestiegen, als er ging.
     
    Als Varzil zurückkehrte, hatte Felicia sich in die Lebensbaumdecke gehüllt. Sie stellte einen kleinen Klapptisch auf, wo er vom Bett aus zu erreichen war. Varzil platzierte das Tablett mit dem dampfenden Jaco darauf, mit honigglasierten Nussbrötchen und zugedeckten Schalen mit Suppe und Huhn, gedünstet mit Obst. Sie hob den Deckel der Terrine und schnupperte anerkennend.
    »Ah! Lunillas gute Bohnensuppe! Ich fühle mich schon viel besser.«
    Sie rutschte beiseite und machte ihm Platz auf dem Bett. Mit dem ersten Löffel erwachte Varzils Hunger zu voller Stärke. Eine Zeit lang aßen sie in geselligem Schweigen, beide darauf konzentriert, die Energien zu ersetzen, die sie in den letzten Stunden verbraucht hatten. Das warme Essen füllte ihm den Magen, und er fühlte sich matt und müde. Sein Kopf schien so schwer zu sein wie

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