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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Ich habe nicht das Vorherwissen eines Allart Hastur. Ich sehe nur Dunkelheit, Dunkelheit und Feuer.«
    Varzil befand sich inzwischen in Verbindung mit ihr, sodass ihre Furcht beide zum Schaudern brachte. Er sah, dass er Recht gehabt hatte: Felicia würde sich von Furcht nicht aufhalten lassen.
    Er stellte seinen eigenen Becher weg - der Tee war inzwischen kalt - und griff nach ihren Händen. »Ich habe gesagt, dass es deine Entscheidung ist, und dazu stehe ich. Ich glaube, ›Dunkelheit und Feuer‹ sind in diesem Fall nichts weiter als das, worüber wir uns alle in diesen Zeiten Gedanken machen. Der Krieg und was dazu gehört, Hungersnöte und Seuchen, suchen all unsere Träume heim. Waren wir nicht gerade damit beschäftigt, Haftfeuer herzustellen, zweifellos die schrecklichste vorstellbare Waffe, als Auster seinen Schlag erlitt? Wenn wir uns gestatten würden, uns von Katastrophen lähmen zu lassen, die geschehen könnten, wenn wir uns von der Gelegenheit abwendeten, etwas wirklich zu verändern, wären wir genauso schuldig an diesen Schrecken, als hätten wir sie selbst verursacht.«
    Felicia reckte das Kinn vor. »Lädst du mir diese Verantwortung auf? Ich habe das alles nicht gewollt, ich wollte nur ein abgeschiedenes Leben führen.«
    »Ist so etwas denn für irgendeinen von uns möglich?«, erwiderte er.
    Ihre Schultern sackten nach unten. »Du hast Recht. Wäre ich dumm geboren, würde ich nicht einmal den Unterschied bemerken, aber ich bin, wie die Götter mich gemacht haben, genau wie meine Mutter, und ich habe den Weg gesehen, der vor mir liegt.«
    Einen Augenblick wirkte Felicia so verzweifelt, so zerbrechlich und verwundbar, dass Varzil sich wünschte, er könnte seine deutlichen Worte zurücknehmen. Sie würde nie einfach nur um des Friedens willen nachgeben, aber sie würde sorgfältig über ihre Entscheidung nachdenken und ihren Verlust gegen das, was sie - und Darkover - gewinnen könnten, abwägen.
    Später an diesem Tag ging Felicia zu dem verbliebenen Bewahrer von Arilinn und verlangte, zum Unterbewahrer ausgebildet zu werden.
     
    »Es ist unmöglich, dass eine Frau Bewahrer wird«, erwiderte Barak. Er hob abwehrend beide Hände, um seiner Antwort Nachdruck zu verliehen. Alle Bewohner von Arilinn, bis hin zum neuesten Novizen, hatten sich im Gemeinschaftsraum versammelt. Auster saß vor der leeren Feuerstelle und sah die Versammelten an. Ein Monat war seit dem schrecklichen Vorfall vergangen, und seine Stimme klang immer noch ein wenig schleppend. Eine winzige Speichelblase hatte sich an seinem rechten Mundwinkel gebildet.
    Die Ereignisse des letzten Monats - Austers Schlaganfall, die sofortige Intervention durch Cerriana und Varzil und vor allem Felicias erstaunliche Arbeit bei der Aufrechterhaltung des Kreises und Stabilisierung des Haftfeuers waren überall erzählt und wieder erzählt worden, und immer hatten die Zuhörer mit der gleichen Frage reagiert: Ist es wahr? Hat eine Frau wirklich als Bewahrer fungiert?
    »Barak«, sagte Lunilla mit dem Respekt, den sie seinem Rang schuldig war, »wir akzeptieren, dass es nie einen weiblichen Bewahrer in Arilinn gab und dass nie in der bekannten Geschichte der anderen Türme eine Frau in dieser Position anerkannt war. Aber Tatsache ist, dass an diesem Abend etwas geschehen ist, etwas, das eine Erklärung verlangt. Wenn nicht für unsere Gemeinschaft hier, dann für die anderen Kreise in den anderen Türmen.«
    Gavin Elhalyn stand auf. »Als Mitglied dieses Kreises glaube ich Varzils Aussage, dass Felicia, nachdem er die unmittelbaren Schritte unternommen hatte, um Austers Leben zu retten, den Kreis bereits unter ihrer eigenen Führung stabilisiert hatte. Was mich selbst angeht, bin ich nicht sicher. Es ging alles so schnell -wir waren alle in tiefer Verbindung. Wenn Varzil sagt, dass es so geschehen ist, dann war es so. Als ich wieder klar wahrnehmen konnte, was geschah, war es Felicia allein, die uns im Kreis hielt.«
    Varzil hatte keine solch starke Aussage von Gavin erwartet, der viele Jahre treu unter Auster gedient hatte. Aber die Integrität des Mannes war so groß, dass er nicht vor der Wahrheit zurückwich. Er war dabei gewesen, er hatte Felicias seidige Berührung gespürt, die den Kreis zu einer Einheit gesponnen hatte. Er würde es nicht abstreiten.
    Felicia hielt sich zurück, das Kinn vorgereckt, der Rücken gerade. Sie erinnerte Varzil an Stahl, der in der Sonne blitzte. Er hätte gerne ihre Hand genommen. Das wäre allerdings ein

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