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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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offensichtlich entschlossen zu sprechen, statt schweigend weiterzuziehen. »Ich denke, es gibt einen, der Euch jagt, und das ist vielleicht der Gleiche, der mich sucht.«
    »Wer könnte das sein?«, fragte Orain.
    »Nach dem Wort des Usurpators, dessen Hinterteil den Thron in Hali wärmt, bin ich ein landloser Mann. Das Verbrechen, für das ich meinen Hof verlor und in Rakhals Gefängnis geworfen wurde, wo ich meine Hand und meine Zunge verlieren sollte? Meine Kinder riefen: ›Lang lebe König Carolin!‹, als einer von Rakhals Männern durch mein Dorf kam. Also bin ich hier, bereit, jedem zu dienen, der Rakhal und seinen Henker Lyondri stürzen will.«
    »Auch wir dienen dem König im Exil«, sagte Carolin, »aber wir können Euch keine Hoffnung auf Sieg bieten, wenn Ihr Euch uns anschließt.«
    »Ich will nur gegen meine Feinde kämpfen«, sagte der Mann verbittert. »Ich habe gehört, dass König Carolin irgendwo in den Hellers eine Armee zusammenstellt. Wenn Ihr ebenfalls auf dem Weg zu dieser Armee seid, könnten wir zusammen reisen.«
    Etwas vom Wolf rührte sich hinter Carolins trägem Lächeln. »Dann lasst uns zusammen reiten, Freund. Wie nennt man Euch?«
    »Alaric.« Der Mann nannte keinen anderen Namen, denn hier an diesem gesetzlosen Ort hatte er die Vergangenheit hinter sich gelassen.
    Alaric. Wie mein kleiner Sohn.
     
    Sie ritten zusammen, wie Carolin es gesagt hatte, für einen weiteren Zehntag, bis sie zu einem kleinen Tal kamen, über das eine Burg wachte. Sie war in den Felsen geschlagen und kaum mehr als eine Festung, aber die Leute, die hier wohnten, waren entfernte Verwandte von Valdrin Castamir und hießen Carolin und seine Männer willkommen, obwohl die Nachrichten, die diese brachten, bitter waren.
    »Ich kann nur wenige Männer entbehren«, sagte Dom Cerdric zu Carolin. »Denn in diesen gesetzlosen Zeiten werden wir von Ya-Männern auf der einen und Banditen, die diese Pässe heimsuchen, auf der anderen Seite bedrängt.«
    Stattdessen machte er Carolin ein noch besseres Geschenk: drei Wächtervögel. Sie waren große, mächtige Vögel, die eher an Kyorebni erinnerten, die wilden Raubvögel der Höhen, als an richtige Falken. Lange, gefiederte Hauben bogen sich über ihre Augenhöhlen. Ihre Köpfe waren nackt und faltig, und ihre Schnäbel glitzerten wie Obsidian. Sie waren alles andere als schön, und Aasgeruch ging von ihnen aus, aber sie waren ein fantastisches Geschenk. Ein ausgebildeter Laranzu, der seinen Geist mit einem von ihnen verband, konnte die Umgebung ausspähen, feindliche Streitkräfte lokalisieren und den Bewegungen von Armeen folgen.
    Ihr werdet meine Augen sein, und vielleicht kann ich mit eurer Hilfe diesem Krieg rasch ein Ende machen, dachte Carolin. Von Nevarsin aus konnten sie sich vielleicht mit Tramontana in Verbindung setzen, um zu sehen, ob einer der Leronyn von dort zu ihnen stoßen würde.
    Dom Cerdrics Sattler befestigte Blöcke an drei Sätteln, auf denen die Vögel sitzen konnten. Als man ihnen frisches Fleisch anbot, verweigerten die Vögel es jedoch. Schon bald wurden sie apathisch und reizbar. Einige Männer hatten schon Falken ausgebildet, aber auch sie wussten nicht, was diesen Wächtervögeln fehlte. Carolin befürchtet schon, dass das Geschenk vergeblich war, denn die Vögel wurden schwächer und würden vielleicht nicht überleben, bis sie Nevarsin erreichten.
    Spät an einem Tag stiegen sie einen kleinen waldigen Hügel hinauf. Weiter im Nordwesten erhob sich ein Berg. Dahinter schimmerten im schwächer werdenden Licht verschneite Gipfel wie bleiche Schatten. Orain bemerkte eine dünne Rauchfahne seitlich der Straße.
    Carolins Laran rührte sich. Er spürte keine Gefahr, wenn auch eine Unterströmung von Angst den Geist des Jungen - nein, der jungen Frau - durchzuckte, die im dichtesten Unterholz hockte. Ein weiteres Dutzend Schritte brachte sie um die Biegung der Straße und zu einer kleinen Lichtung mit den Überresten eines Feuers. Die Kohlen waren sorgfältig zugedeckt, damit kein Funke den Wald entzünden konnte. Wer immer sie war, dieses Mädchen kannte sich im Wald aus.
    »Komm heraus, Junge«, rief Orain. »Wir werden dir nichts tun.«
    Das Mädchen kam aus dem Unterholz und führte ein Pferd, das seinem Fell und den hervorstehenden Rippen nach zu schließen schwere Zeiten und wenig Futter gesehen hatte. Carolin erkannte das Mädchen aus der Vision, die er in Hochgart gehabt hatte: die stolze Haltung, die Augen umschattet, aber voller Feuer

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