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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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sah er diese Stille in sich selbst als Tribut an die Männer, die gerade in seinem Dienst gestorben waren.
    Orain, der an seiner Seite hockte, murmelte: »Vai dom - Carlo -, du darfst dir nicht die Schuld geben.«
    »Das tue ich nicht.« Carolin fand seine Stimme wieder, und es klang wie Feuerstein auf Stahl. »Die Schuld daran tragen Rakhal und sein Scharfrichter Lyondri. Hol die anderen zusammen, Orain. Lass uns nach unten gehen und sehen, was wir für Dom Valdrins Leute tun können.«
    Carolin stand auf, aber Orain packte ihn plötzlich und riss ihn zu Boden, unter die niedrig hängenden Zweige eines Baums.
    »Dort oben!«, rief Orain.
    Über ihnen und bisher von den Hügeln verborgen, glitt ein Luftwagen lautlos über den Himmel. Ein anderer folgte bald, beide von innen hellblau beleuchtet. Die Männer, die sie lenkten, zeichneten sich nur als geisterhafte Umrisse ab. Carolin konnte keine identifizierenden Farben und kein Wappen ausmachen, aber die Formen waren ihm vertraut.
    Er hatte diese Fahrzeuge schon selbst benutzt, und nun standen sie im Dienst seines Vetters Rakhal. Eines davon war vielleicht der Luftwagen, der Varzil nach Klarwasser gebracht hatte. Warum schickte Rakhal sie in solch unwegsames Gelände, zum Heim eines Mannes, der seit Jahren nicht mehr bei Hofe gewesen war?
    Carolin spürte eher, als dass er sah, wie die Seiten der Luftwagen aufklappten und zerbrechliche Glastränen herausfielen. Der Inhalt jedes Gefäßes glühte wie eine winzige flüssige Kohle. Die Tränen fielen zunächst langsam, dann schneller und schneller, rasten auf ihr Ziel zu.
    Carolin kam auf alle viere hoch, um die Burg besser zu sehen. Flammen explodierten wie Miniatursonnen, senkten sich in blendender Helligkeit nieder und flackerten dann nach oben. Ein Regen von orangefarbenem Feuer fiel auf die Burg. Von jeder Oberfläche, die es berührte, antwortete Feuer, loderte höher und heller, bis es aussah, als würden sogar die Steine brennen.
    Haftfeuer! Ihr Götter, nein! Etwas Heißes, Ätzendes explodierte in Carolins Hinterkopf. Die grundlegende Ordnung von Feuer, Erde und Luft wurde verzerrt, Elemente wurden in unheilige Verbindungen gebracht oder in ihrem ganzen Wesen pervertiert. Eis und Feuer schauderten über seine Haut. Seine Muskein zogen sich zusammen, und einen Augenblick lang konnte er nicht atmen.
    »Aldones, steh uns bei!«, rief Orain mit einem Schluchzen. »Ah, Rakhal! Zandru verfluche ihn tausendmal! Wie konnte er so etwas tun?«
    Das Krachen berstenden Steins erklang aus dem Tal. Stein brannte nicht, nicht einmal von Haftfeuer, aber er brach und stürzte aufgrund der intensiven Hitze ein. Alles andere - Holz und Tuch und Menschenfleisch - brannte.
    Schmerzen stachen durch Carolins Kopf, nicht einmal, sondern ein Dutzend Mal, hunderte Male, und jedes Mal wie ein glühender Dolch. Dort unten waren Menschen - Menschen, die nun vor Qual schrieen, als das nicht zu löschende Feuer sie verschlang.
    Ich habe geschworen, mein Volk gegen alles zu verteidigen, und für ihre Loyalität brennen sie jetzt… Rakhal, so wahr Aldones lebt, ich werde dir diese Hand verbrennen, mit der du so viel Unheil und Tod gesät hast… Und Lyondri werde ich hängen wie einen gewöhnlichen Verbrecher, denn er hat das Recht verloren, den Tod eines Adligen zu sterben.
    Aus solcher Entfernung konnte Carolin die Schreie der Menschen, die ihn geliebt und ihm geholfen hatten, nicht hören, aber die ganze Nacht - und viele Nächte der schrecklichen Flucht, die folgte - spürte er sie wie hundert Dolchspitzen, die sich langsam in seiner Brust drehten. Nie zuvor hatte er sein Laran für einen Fluch gehalten.
     
    Carolin und seine Männer reisten rasch, verbargen sich am Tag und ritten in der Nacht, so schnell sie konnten. Einmal ritt eine kleine Truppe von Soldaten vorbei, mit Fahnen, auf denen Lyondris Wappen prangte, als sie sich in einem dichten Wald versteckt hatten. Orain hätte schwören können, dass man sie entdeckt hatte, aber die Soldaten beachteten sie nicht und ritten weiter.
    Sie durchquerten die Hellers, um nach Nevarsin zu gelangen. Die Mönche interessierten sich nicht für die Kämpfe im Tiefland, aber sie boten Carolin und seinen Männern Zuflucht und erklärten, er hätte schließlich niemandem geschadet, während sein Feind Rakhal ihn um seines eigenen Ehrgeizes willen töten wollte. Sie würden sich Carolins Sache nicht anschließen, aber sie würden ihn auch nicht ausliefern.
    Während sie kurz Rast machten und Carolin

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