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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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es mit Gurten zu sichern. Dann half er Dom Felix auf den vorderen Sitz.
    Carlo nahm Varzil beiseite. »Was immer auch geschieht, du musst deinen Vater überzeugen, dass er dich zurückkehren lässt.« Dann schob er Varzil, bevor er noch widersprechen konnte, neben den Schwarzen Eiric in die Kabine. Innerhalb von Minuten waren sie in der Luft.

5
    Varzil war noch nie mit einem Luftwagen gereist und fand die Erfahrung beunruhigend. Lord Serrais hatte einen, und Varzil hatte einmal einen anderen gesehen, als er vor der Ratssitzung auf dem Landefeld von Arilinn landete. Er hatte die lautlose Anmut bewundert und die Art, wie der Wagen gefertigt war.
    Nun saß er hinter dem Piloten und beobachtete, wie der Mann die Instrumente bediente oder rätselhafte Gesten vollzog. Laran-Batterien im Bauch des Wagens schickten einen Strom gezähmter Energie zum Antrieb und zu den Steuermechanismen.
    Varzils Kontakt zu den Telepathen im Turm hatte ihm ganz neue, verstörende Dinge eröffnet. Er spürte die Kraft der Batterien wie die eines gefangenen Raubtiers, das knurrend lauerte. Bei aller Begeisterung über das Fliegen selbst war ihm auch sofort klar, wie leicht solch große Macht für andere, tödlichere Zwecke eingesetzt werden konnte. Wie so viele andere Dinge konnte Laran benutzt werden, um zu töten oder dem Leben zu dienen.
    Der Pilot warf Varzil über die Schulter hinweg einen Blick zu. »Es gibt nichts zu befürchten. Es ist keine Magie, sondern eine Technik, die jeder mit den entsprechenden Fähigkeiten und einer Ausbildung meistern kann.«
    »Jeder, der genug Geld hat, sich so etwas leisten zu können«, brummte Dom Felix.
    »Ja, sie sind teuer, aber das liegt daran, dass es nur so wenige mit der Begabung und der Disziplin gibt, sie zu führen«, erwiderte der Pilot. Er war höflich, aber er legte nichts von der Ehrerbietung an den Tag, die man von Dienern eines Adligen gewohnt war, ganz gleich, wie niedrig der Adel war.
    Er ist kein Diener, dachte Varzil. Er ist selbst ein Laranzu.
    »Wie heißt Ihr, Pilot?«, fragte er.
    »Jeronimo Lanart«, kam die Antwort ohne ein hinzugefügtes »Mylord« oder »Vai dom«.
    Varzil fing eine Spur der Gedanken des Mannes auf. Lord Carolin muss es wirklich für wichtig halten, diese beiden nach Hause zu bringen, oder er hätte nie seinen eigenen Luftwagen zur Verfügung gestellt.
    Lord Carolin? Der Erbe des Hastur-Throns? War er zur Ratssitzung in Arilinn gewesen?
    Eine plötzliche Bö brachte sie vom Kurs ab, und der Pilot beugte sich wieder über die Instrumente. Varzil reckte den Hals und versuchte, besser zu sehen. Sobald sie wieder auf Kurs waren, fragte er nach der Steuerung.
    »Einiges funktioniert mechanisch.« Jeronimo erklärte die einfacheren Hebel. »Für die anderen muss man Gedanken formen. Die Steuersysteme sind auf bestimmte Laran-Muster abgestimmt. Wir benutzen standardisierte Gesten, wegen der Einheitlichkeit. Hier… « Er hob eine Hand und bewegte die Finger von einer Position langsam zu einer anderen und dann zu einer dritten. »Versucht Ihr es.«
    Die Gesten waren leicht zu kopieren.
    »Und jetzt folgt meinen Bewegungen. Ja, so… «
    Ein Bild erschien in Varzils Kopf: ein Falke, der die Flügel in der Luft ausbreitete. Varzil folgte dem Gedanken ebenso wie dem Fingermuster. Die Bewegung formte seine geistige Energie und ließ sie entlang der Matrixleiter im Luftwagen gleiten. Als Antwort darauf bewirkte ein Energiefluss, dass die kleinen Flügel des Luftwagens sich hoben.
    »Ihr seht, es ist gar nicht so geheimnisvoll. Ihr könntet es ebenfalls lernen.«
    »Wir wollen über solche Dinge nicht sprechen«, sagte Dom Felix und verlagerte unbehaglich das Gewicht. »Und wir brauchen keine weitere Ablenkung. Eure Anweisung war, uns so schnell wie möglich nach Klarwasser zu bringen, und wir haben keine Zeit für Spielereien.«
    »Wie Ihr wünscht. Obwohl wir bereits so schnell wie möglich sind und durch eine einfache Demonstration keine Zeit verloren ginge«, erwiderte Jeronimo. »Nach meiner Erfahrung ist Lernen niemals Zeitverschwendung.«
    Sie legten den Rest des Fluges schweigend zurück, und Varzil versuchte sich vorzustellen, was seinem Bruder Harald zugestoßen war. Sie standen einander nicht besonders nahe, denn zwischen ihnen kamen dem Alter nach noch die Zwillinge Ann’dra und Silvie, die beide an der Schwellenkrankheit gestorben waren, und Joenna. Eine dritte Schwester, Dyannis, war jünger als Varzil. Er war acht gewesen, als die Zwillinge starben, und etwa

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