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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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um diese Zeit hatte er zum ersten Mal die Ya-Männer in den Hügeln singen hören. Joenna war nun mit dem Sohn eines wohlhabenden Adligen aus Alardyn verlobt und interessierte sich viel mehr für ihre bevorstehende Hochzeit als für Laran.
    Von all seinen Geschwistern fühlte sich Varzil am engsten mit Dyannis verbunden. Ihre eigene Begabung hatte sich noch nicht gezeigt, aber er bezweifelte keinen Augenblick, dass sie Talent hatte, denn sie schien immer schon zu wissen, was er dachte, bevor er es aussprach.
    Harald war blond, was auf die Trockenstädter Ahnen der Ridenows zurückzuführen war. Wie viele von seiner Familie war er dafür begabt, mit Tieren umzugehen. In seiner Erinnerung sah Varzil seinen Bruder nun vor sich, wie er, das goldene Haar mit einer Lederschnur zurückgebunden, auf dem Rücken eines jungen, halb eingerittenen Pferdes saß, das zitternde Tier streichelte und seine Angst sowohl mit Worten als auch im Geist beruhigte. Er war ein großer, kräftiger Mann mit breiten Schultern und sanften Händen, einem wettergegerbten Gesicht und unbeschwertem Lachen…
    Dunkelheit. Eine Linie von Feuer über seinen Rippen, starr von verkrustetem Blut. Schmerz pochte tief in seiner Schulter. Durst. Adrenalin wie kupfrige Asche in seinem Mund. Ein Schwertgriff fest und sicher in seiner Hand. Licht fiel durch den Riss droben. Der Moschusgeruch nach Katzen. Eine Stimme, heiser vor Sorge - »Haben sie uns gesehen, Mylord?«
    Mit einem leichten Ruck landete der Luftwagen. Varzil blinzelte und starrte durch das Fenster. Sein Magen zog sich zusammen. Die dunkle Vision verschwand, und vertraute Umgebung erschien. Sie waren ein Stück vom Haupthaus von Klarwasser entfernt, auf dem Feld bei den Koppeln. Eine Hand voll Männer kam ihnen entgegengerannt. Dom Felix stieg aus dem Luftwagen und rief nach gesattelten Pferden und Fackeln.
    Der Schwarze Eiric sprang aus dem Wagen. »Vai dom, Ihr könnt doch nicht heute Abend schon losreiten. Die Sonne ist bereits beinahe untergegangen! Auch der beste Fährtenleser kann in diesen Hügeln im Dunkeln keine Spur finden. Und die Katzenwesen könnten im Hinterhalt liegen.«
    »Mein Sohn Harald ist da draußen. Ich muss gehen!«
    Varzil hörte die Verzweiflung in der Stimme seines Vaters. Der alte Mann war schon vor Erschöpfung bleich gewesen, bevor sie nach Arilinn zurückgekehrt waren. Er hatte sich im Luftwagen ein wenig ausruhen können, aber nur, weil er keine andere Wahl hatte, auf engem Raum eingesperrt.
    »Vater, du wirst dir nur schaden, wenn du so weitermachst.« Varzil berührte den Arm seines Vaters.
    Bevor Dom Felix widersprechen konnte, redete Varzil eilig weiter: »Was kannst du denn erreichen, das Eiric und seine Männer nicht schaffen würden? Kannst du im Dunkeln sehen? Bist du ein besserer Fährtenleser als sie? Was wird aus Klarwasser, wenn es einen Kampf geben und du verwundet werden solltest?«
    »Junger Welpe… « Willst du mir etwa sagen, was ich tun soll?
    Dom Felix versuchte sich loszureißen, aber Varzil hielt ihn fest. Durch die Schichten von Kleidung spürte er ein leichtes, aber bis in die Knochen gehendes Zittern.
    »Du bist hier der Herr und Meister!«, sagte Varzil. »Der gesamte Landsitz hängt von dir ab, von den Befehlen für die Tagesarbeit bis zu deiner Anwesenheit im Comyn-Rat. Du bist kein gewöhnlicher Mann, der sein Leben aufs Spiel setzen kann, wie es ihm passt!«
    »Ich werde mein Leben aufs Spiel setzen, wie es mir passt!«, rief Dom Felix. »Wie kann ich an meiner Feuerstelle sitzen bleiben wie eine nutzlose alte Frau? Mein Sohn ist in diesen Hügeln verschwunden, und er wird vielleicht sterben.«
    Du hast noch einen anderen Sohn, dachte Varzil, der jetzt vor dir steht. Aber er konnte sich nicht dazu durchringen, es auszusprechen.
    Sie starrten einander an, beide in der Dunkelheit kaum imstande, einander zu sehen. »Ein Ridenow sollte ihn suchen, einer von seinem eigenen Blut«, murmelte Dom Felix mit belegter Stimme.
    Varzil stürzte sich auf die Möglichkeit. »Dann lass mich gehen.«
    Als sein Vater zögerte, drängte er weiter: »Du willst doch immer, dass ich meinen Platz hier einnehme, dass ich Verantwortung übernehme - dann lass es jetzt auch zu! Gib mir den Befehl über diese Männer und lass mich den Rettungstrupp anführen. Ich schwöre: Ob Harald noch lebt oder nicht, ich werde ihn dir zurückbringen!«
    Er spürte das leichte Sacken im Körper des alten Mannes und so etwas wie schnell wieder unterdrückte Erleichterung. Wenn

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