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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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schaffen. Varzil konnte die Gedanken seines Vaters beinahe hören. Das Wichtigste war, dass er Klarwasser so schnell wie möglich erreichte, sich einen Überblick über die Situation verschaffte und sofort handelte. Wenn das bedeutete, seinen nutzlosen jüngeren Sohn mitschleppen zu müssen, dann war das ein geringer Preis.
     
    Sie kehrten etwas schneller nach Arilinn zurück, als sie es verlassen hatten. Selbst Carlos Rappe wurde wieder lebhafter, als es auf den Stall zuging, den er kannte. Dom Felix ritt mit dem Schwarzen Eiric voran und gab Anweisungen für die Rückkehr der anderen.
    Carlo brachte sein Pferd neben Varzils Tier. Sie ritten beinahe am Ende der Ridenow-Truppe, weit genug von Varzils Vater entfernt, wo sie nicht so leicht belauscht werden konnten.
    »Als ich deinem Vater die Nachricht überbrachte, die durch die Relais gekommen war«, sagte Carlo und hielt einen Augenblick inne, bevor er weitersprach, »was hast du da… gesehen?«
    Varzil zuckte zusammen und verbarg das rasch, indem er die Zügel zurechtzupfte. Dann fiel ihm wieder ein, dass Carlo im Turm ausgebildet wurde. Also spürte er wohl etwas. Er hielt Carlo nicht für einen Feind.
    »Es… es war, als wäre ich dort und würde den Kampf beobachten. Ich sah zwei Männer fallen, sah die Katzenmenschen mit ihren gebogenen Schwertern. Ich sah die Hügel, die Felsen… « Das Blut.
    Carlo riss die grauen Augen auf. »Ich bin kein so starker Telepath, dass ich es dir hätte übermitteln können.«
    Varzil starrte auf seine Hände nieder, auf die Zügel, die von häufigem Gebrauch weich und dunkel geworden waren. Die Pferde trabten weiter, beschlagene Hufe klickten auf den Steinen der Straße, Steigbügelleder knarrte.
    »Ich bin kein so starker Telepath… « Carlos Worte hingen immer noch in der Luft.
    »Dein Vater muss dir einfach gestatten, nach Arilinn zurückzukehren«, sagte Carlo in dem gleichen befehlsgewohnten Tonfall, denn er benutzt hatte, um nahe zu legen, dass Dom Felix Varzil im Luftwagen mitnahm.
    Varzil zuckte die Achseln. »Da sehe ich kaum eine Möglichkeit. Selbst wenn man die politischen Aspekte außer Acht lässt - mein Vater glaubt, dass ich kein großes Talent habe und Arilinn mich ohnehin nicht nehmen würde, ob er nun seinen Segen gibt oder nicht. Ich werde in eurem Luftwagen nach Klarwasser fliegen, wenn er das will, und ich werde tun, was ich kann, um meinen Bruder zu finden, aber ich habe keine Hoffnung, dass mehr daraus wird.«
    »Wie kannst du so leicht aufgeben?«, erwiderte Carlo hitzig. »War das nur ein Streich, die ganze Nacht vor den Toren von Arilinn zu sitzen? Wenn das der Fall war, verfügst du über eine erstaunliche Fähigkeit, andere zu täuschen. Du musst ein wirklicher Meister der Doppelzüngigkeit sein, denn es ist dir gelungen, mich - uns - zu überzeugen, dass du wirklich im Turm aufgenommen werden möchtest. Tatsächlich scheint mir mögen beinahe eine zu milde Formulierung zu sein.«
    Gekränkt erwiderte Varzil: »Ich habe niemanden getäuscht. Ich… « Ich will es immer noch mehr, als ich je etwas gewollt habe. Aber was hat es für einen Sinn, mich weiter zu quälen? Dann fuhr er mit sehr beherrschter Stimme fort: »Ich kann meinem Vater nicht trotzen, besonders jetzt nicht, da mein Bruder verschwunden ist. Uns beide zu verlieren, würde ihn umbringen. Und ich glaube auch nicht, dass Arilinn einen Mann aufnehmen würde, der mit seiner Pflicht und seiner Ehre so leichtfertig umgeht.«
    Ein Stirnrunzeln verfinsterte Carlos hübsche Züge wie eine Wolke, die über die Sonne zieht. Er verfolgte das Thema nicht weiter.
    Sie ritten nur bis zu einem Feld am Rand der Stadt, wo der Luftwagen bereitstand. Varzil hatte nie einen aus solcher Nähe gesehen. Der Luftwagen hatte die Form einer verlängerten Träne und bestand aus einem glasartigen Material, das an einigen Stellen klar und durchsichtig war und an anderen milchig oder vollkommen undurchsichtig. Eine Tür stand offen, und man konnte eine kleine Kabine darin erkennen. Dort gab es Instrumente aus der gleichen Substanz, einige mit Streifen von poliertem Metall und alle zur Nase des Gefährts hin angebracht. Es gab einen Sitz an den Instrumenten, einen daneben und zwei weitere im Bauch des Wagens. Hinter den Sitzen war noch Raum für Gepäck.
    Ein Mann in einer blau-silbernen Livree stand neben dem Luftwagen. Mit der Haltung eines Mannes, der sich seiner Kompetenz sicher ist, zeigte er, wo sie das Gepäck ablegen sollten, und machte sich dann daran,

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