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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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nur Varzil wirklich ein solcher Sohn für mich sein könnte, zum Ruhm dieses Hauses! Aber er ist ein grüner junge, er ist schwach und neigt zur Träumerei. Diese Männer sind hart gesottene Anführer gewöhnt. Ich habe sie mit eiserner Hand geführt; sie werden keinem Schwächling folgen.
    Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden. Varzil ließ seinen Vater los und sprach Eiric an. »Bring meinen Vater zurück ins Haus und sorge dafür, dass man sich gut um ihn kümmert, und dann kommst du zurück. Ihr anderen bringt die Pferde und Fackeln. Wir reiten in die Hügel!«
    »Ihr habt gehört, was mein Sohn gesagt hat«, erklärte Felix, seine Stimme heiser vor Emotionen und Müdigkeit. »Gehorcht ihm, wie ihr mir gehorchen würdet.«
    Varzil stieg in den Sattel und wählte rasch die Männer aus, die mit ihm kommen sollten. Einer der Hirten war gerufen worden, um sie in die Hügel zu führen. Sein zähes kleines Chervine war beinahe ebenso zottig wie sein Reiter, und es trabte so sicher den Bergpfad entlang, als wäre er eine breite Straße im hellen Tageslicht.
    Nachdem sie den Hof ein Stück hinter sich gelassen hatten, ritt Eiric neben Varzil und sprach ihn an. Eiric hielt die Fackel hoch, die ein flackerndes Licht auf die nächsten paar Fuß des Pfades und auf die weiße Schaffelljacke des Hirten warf. »Junger Herr«, sagte Eiric, »das hier ist Wahnsinn, und es ist auch grausam, dem alten Mann Hoffnung zu machen. Der Hirte dort kann uns an die richtige Stelle führen. Es heißt, sie können im Dunkeln ebenso gut sehen wie ihre Tiere. Aber was dann? Wir können die Spur nicht einfach heraufbeschwören. Nach allem, was wir wissen, ist das, was wir hier tun, sinnlos, und der junge Herr Harald ist bereits tot.«
    Dunkelheit - schwerer Atem. Das matte, kranke Pochen einer Wunde, die sich entzündet hat.
    »Er lebt noch«, erklärte Varzil mit einer Sicherheit, die ihn überraschte. Er konnte nicht besser im Dunkeln sehen als zuvor, aber andere, neue Sinne waren in ihm erwacht, angeregt von dem intensiven Kontakt mit den Leuten im Turm. Er konnte dieses Wissen nicht in Worte fassen, er war nur vollkommen sicher, dass er Recht hatte.
    »Wir müssen ihn bald finden«, sagte Varzil mehr zu sich selbst als zu Eiric. »Er ist verwundet, und die Katzenwesen sind ihm immer noch auf der Spur. Im Augenblick ist er jedoch in Sicherheit.«
    »Und woher wollt Ihr das wissen?« Eiric war lauter geworden. Dann schwieg er, und Varzil berührte seine Gedanken. Er war schon als Kind begabt. Der alte Herr hat versucht, es zu unterdrücken, aber so etwas kann man nicht ewig ignorieren. Und er war in Arilinn, in diesem Nest der Zauberei. Etwas ist dort mit ihm passiert, das ist deutlich zu sehen. Ich weiß nicht, ob es gut oder schlecht ist. Das wird wohl nur die Zeit erweisen. Aber wenn er unseren jungen Herrn finden und verhindern kann, dass es dem alten Mann das Herz zerreißt, wäre es den Versuch wert.
    Sie ritten weiter, langsamer nun, denn das Land wurde felsiger. Das letzte rötliche Licht verschwand vom Himmel. Aldones war ihnen gnädig, denn drei von vier Monden standen am wolkenlosen Nachthimmel.
    Das Land war hier sehr abschüssig. Granitblöcke schimmerten im bunten Licht. Glitzernde Partikel waren im Stein eingelagert. Einige dieser Felsen waren so groß wie Ackergäule, andere nur faustgroß. Die Schatten zwischen ihnen wurden immer dunkler.
    Vor Jahren hatte Varzil diese Gegend erforscht, wenn er eigentlich verirrte Schafe suchen oder die Grenze abreiten sollte. In diesen Hügel wimmelte es von Höhlen, wunderbare Orte, um an den wenigen heißen Sommertagen einen kühlen Ruheplatz zu finden.
    »Ist es hier passiert?«, fragte einer der Männer hinter Varzil.
    Der Hirte murmelte etwas. Sein Chervine bewegte den Kopf, und die Glöckchen klingelten.
    »Geh nach Hause«, sagte Varzil zu dem Mann. »Du hast uns heute sehr geholfen.«
    Mit einer leisen Bemerkung und einem Gruß wendete der Mann sein Reittier und verschwand.
    Varzil drängte sein Pferd vorwärts und ließ es sich selbst den Weg zwischen den verstreuten Felsen hindurch suchen. Eiric ritt hinter ihm und hielt dabei die Fackel hoch über den Kopf. Das Licht fiel auf niedergetrampeltes Gras. Die Schatten dort wurden deutlicher, waren schließlich als die Leichen zweier Männer zu erkennen, von denen einer über den anderen gefallen war. In der Nähe lagen drei oder vier tote Katzenwesen. Varzil sprang aus dem Sattel und ging auf die toten Männer zu. Er kniete

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