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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Varzil mitteilte - falls es Ärger gab, würde er den jungen Herrn mit seinem Schwert verteidigen. Langsam krochen sie einer nach dem anderen durch den schmalen Eingang. Die Felswände rochen muffig, und das schwache Licht glitzerte auf dem feuchten Stein. In diesem engen Raum wurde das Atmen der Männer zu einem Flüstern. Sie gingen weiter, ihre Schritte gedämpft. Ein- oder zweimal glaubte Varzil, Stiefelspuren zu entdecken.
    Nach kurzer Zeit öffnete sich ein etwas weiterer Gang ins Herz des Berges. Dunkelheit senkte sich über Varzil und verschlang das Geräusch seines Herzens.

6
    Sie waren noch nicht tief im Berg, als der Schwarze Eiric Spuren eines Kampfes fand - getrocknete Blutspritzer, Stiefelspuren im Staub, Steine, die erst vor kurzem bewegt worden waren. Die Höhle verzweigte sich zu einem Gang, der etwa in die ursprüngliche Richtung weiterführte, und zwei Seitengängen. Einer war kaum mehr als ein Riss, und nur ein schlanker Junge hätte sich hindurchzwängen können. Kiesel bedeckten den Boden des zweiten Gangs; hier war keine Spur von Fußabdrücken zu erkennen, und es gab auch keine anderen Anzeichen, dass jemand hier durchgekommen war.
    Varzils Nackenhaare sträubten sich leicht. Als Eiric den Männern bedeutete, den breitesten Weg entlangzugehen, blieb er wie erstarrt stehen. Er schüttelte den Kopf, und sein inneres Widerstreben wuchs.
    Varzil konnte seine Reaktion selbst nicht verstehen. Es war nur vernünftig, mit so vielen Männern den breiteren Weg einzuschlagen, denn hier würden sie vielleicht ihre Waffen benutzen können. Er konnte sich nicht vorstellen, wieso Harald, verwundet und vielleicht von den Katzenwesen verfolgt, sich für die langsamere, unangenehmere Strecke entschieden haben sollte.
    Nichts davon sprach er laut aus. Eiric fragte, ob sein Laran ihm etwas Neues sagte, aber er hatte nichts anzubieten. »Dann gehen wir weiter«, sagte Eiric. »Passt jetzt gut auf und seid auf alles vorbereitet.«
    Sie schlichen weiter, und Varzil ging als Letzter. Eirics Fackel warf flackernde Schatten. Die Geräusche von Stiefeln auf rauem Sand und von Leder, das die Felswand streifte, knirschten über Varzils Nerven. Er lauschte nach einem Katzenfauchen oder dem Stöhnen eines verwundeten Menschen; auf was er sonst noch achten sollte, wusste er nicht.
    Als er versuchte, mit dem Geist zu tasten, empfing er nur eine nervöse Spannung, ein sich Häufen unsichtbarer Kräfte, die er nicht benennen konnte. Es kamen keine Bilder mehr, nicht von Harald und auch von sonst niemandem.
    Varzils Herz schlug hektisch gegen seine Rippen. Sein Hals wurde trocken, seine Handflächen waren feucht. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. Sie kamen an einer weiteren Abzweigung vorbei, einer dunklen Grube, und dann an einer anderen. Die Luft war abgestanden und muffig.
    »Vorsichtig jetzt«, erklang Eirics leise Stimme. »Wir sind nahe an einer Biegung.«
    Sie gingen weiter, sogar noch langsamer. Der Tunnel zog sich nach rechts und verschwand aus ihrem Blickfeld. Varzil nahm einen moschusartigen Geruch wie von Bergkatzen wahr. Die Fackel, die Eiric hoch über dem Kopf gehalten hatte, fiel plötzlich zu Boden. Ein unmenschliches Heulen brach sich in einem Pandämonium von Echos. Plötzlich brachen alle in hektische Bewegungen aus, die im Licht der niedergefallenen qualmenden Fackel nur schlecht zu erkennen waren. Soeben war da noch eine Reihe von Männern gewesen, die hintereinander hergingen, und nun gab es doppelt so viele Körper, einige von ihnen mit grauem oder gelblichem Fell, und alle kämpften, wichen aus, sprangen.
    Ein Schwert, kurz und gebogen, blitzte auf. Ein Mann schrie. Adrenalin und Kampfeshitze hingen in der Luft. Varzil, der hinter den anderen Männern stand, konnte sich keinen Überblick über den Kampf verschaffen. Es gab nur Verwirrung. Die Fackel, die jemand zur Seite getreten hatte, würde jeden Augenblick ausgehen. Er wusste nicht, wie gut die Katzenwesen im Dunkeln sehen konnten. Er selbst jedenfalls würde im Finstern nichts wahrnehmen können.
    Der Kampf zog sich weiter den Gang entlang. Varzil, der sich an die Wand gedrückt hatte, bemerkte wieder die Fackel am Boden. Ohne nachzudenken griff er danach. Er packte sie, ein Bündel von harzigem Holz. Im plötzlich helleren Licht tauchte das Gesicht eines Katzenmenschen auf. Er sah Augen, grün-golden mit geschlitzten Pupillen, die sich nun zusammenzogen. Große, runde Ohren mit schwarzen Haarbüscheln oben richteten sich auf und wurden

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