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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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dann an den Kopf zurückgelegt.
    Varzil spürte eine Wirrnis von Gefühlen.
    Hunger… Verzweiflung… Hass. Intensiv und wortlos.
    Der Katzenmensch fuhr herum - graues Fell, darüber Lederriemen, Krallen, ein kurzes, gebogenes Schwert, Blut lief über einen muskulösen Oberschenkel. Ein weiterer Schrei zerriss die Luft.
    An den Höhlenwänden verbanden sich Schatten und entfernten sich wieder voneinander. Einer der Männer war verwundet und drückte die Hände auf die Rippen. Blut, so dunkel, dass es schwarz aussah, quoll zwischen seinen Fingern hervor. Er hatte sich an eine Wand gestützt, stemmte die Füße fest gegen den Boden und hielt das Schwert in der freien Hand. Vor Varzils Augen gaben seine Knie nach, und er begann nach unten zu sacken.
    »Ihnen nach!«, schrie Eiric.
    Der Verwundete kam wieder auf die Beine.
    Sie eilten den Gang entlang. Varzil hielt die Fackel hoch, rannte, so schnell er konnte, und versuchte, auf den Beinen zu bleiben. Der Boden wurde abschüssig und rauer. Einen Augenblick später fiel das Licht der Fackel auf einen pelzigen Rücken. Augen glitzerten, als das Wesen zurückschaute. Jemand hinter Varzil rief: »Wir haben sie!«
    Sofort war Eiric in Reichweite des Katzenmenschen. Er schlug mit dem Schwert zu, und der Katzenmensch rollte sich kreischend zusammen. Varzil, von den Männern hinter ihm weitergedrängt, rannte an dem gefallenen Katzenmenschen vorbei. Das Fell auf seinem Bauch schimmerte weiß im Licht. Er war waffenlos; die Lederscheide an den überkreuzten Schulterriemen war leer. Der Geruch von frischem Blut hing in der Luft. Varzil hatte keine Ahnung, wie schwer verletzt das Geschöpf war, oder ob es einen Weg zurück zu seinem Rudel finden konnte, falls es überlebte.
    Sie eilten weiter, kletterten über seltsam geformte Felsen, stolperten, rafften sich wieder auf. Der Gang bog scharf nach links und zog sich dann nach oben. Varzil versuchte, mit der wilden Verfolgung Schritt zu halten. Der Geruch des Blutes des Katzenmenschen schien ihm in der Nase zu kleben.
    Harald!…
    Einen Augenblick lang spürte er den Geist seines Bruders aus nächster Nähe. Er konnte eine Abzweigung vor ihnen erkennen, einen Gang, so schmal und eng, dass man ihn kaum als Höhle bezeichnen konnte. Hier kreuzten die beiden Gänge vom Eingang der Höhle sich abermals. Dunkle Tropfen rannen über den groben Sand am Boden. Eiric eilte zu der Öffnung des schmalen Ganges, das Schwert bereit. Er blockierte die Sicht auf das, was dahinter lag, aber Varzil konnte seine Verzweiflung spüren. Eiric rief einen Befehl, der die anderen Männer zurückweichen ließ. Varzil hob die Fackel. Ihr Licht fiel in den kleinen Raum.
    Harald… und ein verwundeter Katzenmensch, der ihn mit der Krallenpfote am Haar festhielt und Haralds Kopf in einem/quälenden Winkel zurückgerissen hatte, eine gebogene Klinge an seiner Kehle. Hinter ihnen kauerten drei Katzenwesen eng nebeneinander. Sie öffneten die Mäuler und entblößten nadeldünne Reißzähne. Varzil konnte ihre Mienen nicht deuten. Kein Mensch konnte das.
    Schrecken… Schrecken und Verzweiflung, pochte es wortlos durch seinen Geist.
    Eiric schob sich Zoll um Zoll vorwärts, das Schwert immer noch erhoben. Der Katzenmensch reagierte sofort und riss Haralds Kopf noch weiter zurück. Die gebogene Klinge ritzte die Haut, und ein Blutrinnsal floss über den Hals. Haralds Gesicht war gerötet. Er versuchte, etwas zu sagen. Der Katzenmensch brachte ihn mit warnendem Fauchen und einem weiteren Schnitt zum Schweigen.
    Seltsame Gedanken drangen unterhalb der Gefühle des Katzenmenschen heran, die vage Vorstellung von einem Ehrenkodex, den Varzil nicht verstehen konnte.
    Eins war jedoch klar: Die Katzenwesen saßen in der Falle, ihr Fluchtweg war versperrt. Sie würden kämpfen bis zum Tod -nachdem sie Harald umgebracht hatten.
    Varzil legte Eiric die Hand auf die Schulter, sanft, damit er nicht erschrak und eine rasche Bewegung machte. »Senkt Euer Schwert.«
    »Habt Ihr den Verstand verloren, Junge? Was soll sie sonst zurückhalten?«
    »Eiric, senkt Euer Schwert.« Varzil sprach mit ruhiger, instinktiver Selbstsicherheit. Die Augen des älteren Mannes schimmerten weiß, als er die Schwertspitze sinken ließ.
    Varzil glitt an Eiric vorbei, schob sich über die raue Felsoberfläche. Die Männer hinter ihm murmelten halb protestierend, halb ehrfurchtsvoll.
    … Ahnung, was er tut?
    … schreckliches Risiko ein…
    … werden Lord Harald und die Hälfte von uns

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