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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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berühren können.
    Wachsamkeit und Warten wurden zu Hunger und Aufregung.
    Der vorgestellte Katzenmensch streckte eine Klauenhand nach dem Schaf aus. Das Schaf näherte sich friedlich und gestattete, dass der Katzenmensch es aufhob und es sich auf die Schultern lud, wie Varzil es bei Hirten gesehen hatte, die verletzte Tiere oder Lämmer trugen, wenn sie zu jung waren, um sich über die halb gefrorenen Frühjahrsweiden zu bewegen.
    Hunger… Aufregung! Unglaube… Hunger! Hoffnung! Hoffnung! Hoffnung!
    Varzil hob eine Hand mit der Handfläche zu dem Katzenwesen, die Finger weit gespreizt, um zu zeigen, dass er unbewaffnet war. Der Katzenmensch in der Höhle fixierte seine Aufmerksamkeit auf die Geste. Auch die drei anderen wurden aufmerksamer. Sie schienen auf ein Zeichen zu warten, aber keiner von ihnen versuchte, die Waffen zu ergreifen.
    Varzil hörte das Keuchen der Männer hinter sich, das Rascheln von Tuch über Leder. Die wachsende Anspannung des Katzenmenschen traf ihn wie ein körperlicher Schlag. Er betete, dass Eiric seine Leute ausreichend unter Kontrolle hatte und sie sich weiterhin ruhig verhielten. Wenn er seine Konzentration verringerte, würde die brüchige Verbindung abreißen.
    Varzil betete zu allen Göttern, die zuhören wollten, schloss die Augen und konzentrierte sich auf das Bild der Höhle, wie er sie einen Augenblick zuvor gesehen hatte. Darin hielt der Katzenmensch immer noch das gebogene Schwert an Haralds Hals, dunkles Blut lief über Haralds Kehle, und die anderen Katzenwesen warteten im flackernden Fackellicht. Nun zeigte Varzil, wie der Katzenmensch die Waffe senkte. Mit so viel Autorität, wie er konnte, wechselte er wieder zu dem geistigen Bild des Katzenmenschen, der das Schaf davontrug. Die Gestalt wurde kleiner, als sie das Tal entlangging. Varzil zeigte sie auf dem gleichen Weg, den die Katzenwesen bei ihrer Flucht genommen hatten. Er machte deutlich, dass das Tal diesmal leer sein würde. Niemand würde die Katzenwesen verfolgen.
    Erneut zeigte er das Bild des Katzenmenschen in der Höhle, der sein Schwert senkte und Harald gehen ließ, sofort gefolgt von einer Vision des Katzenmenschen mit dem Schaf.
    Lass meinen Bruder gehen, und ihr könnt die Schafe behalten, die ihr genommen habt. Wir werden euch nicht verfolgen.
    Er bezweifelte, dass der Katzenmensch diese Worte verstehen konnte, fühlte sich aber irgendwie sicherer, nachdem er sie selbst im Geist gehört hatte.
    Das letzte Bild, das er zeigte, war das der Höhle und von Harald, der frei war und vorwärts eilte. Dann verschwammen die scharfen Kanten des Bildes langsam, wie bei einem Spiegelbild in einem Teich, den man mit einem Stock aufrührt. In den kleinen Wellen erkannte er das Aufblitzen verzerrter Gestalten auf dem Hintergrund von feuerbeleuchteter Dunkelheit: Katzenmenschen… sie duckten sich, huschten so schnell durch die Schatten, wie ein Falke durch die Luft segelt. Sie trugen Schafe, grau und dick, über den Schultern.
    Im nächsten Augenblick war das Bild verschwunden. Der echte Harald sackte vornüber, das Schwert nicht mehr an seiner Kehle.
    »Junge«, rief Eiric Harald zu. »Kommt hier rüber.«
    Varzil blieb steif stehen, als Harald an ihm vorbeistürzte und in die Arme seiner Leute fiel. Er starrte weiter in die Augen des Katzenmenschen. In seinem Hinterkopf schmeckte er abermals Eisen. Die Katzenwesen beobachteten, ob er sein Versprechen hielt.
    Eirics Männer zogen sich den Gang entlang zurück und stützten Harald. Sie hatten die Fackel mitgenommen; nur noch ein unstetes Schimmern fiel in die kleine Höhle. Die Augen des Katzenmenschen flackerten rot und verschwanden dann. Schon als Varzil sich umdrehte, um den Männern zu folgen, wusste er, dass er allein in der Höhle war.
    Er holte sie nach ein paar Biegungen ein, denn Eiric hatte sie auf ihn warten lassen. Harald war immer noch auf den Beinen, aber er schwankte. Trotz des Fiebers von seiner Wunde waren seine dunklen Augen klar.
    »Was… was ist geschehen?«, fragte Harald.
    »Euer Bruder ist ein Zauberer«, sagte einer der Männer.
    »Varzil?«
    Varzil nahm einen von Haralds Armen, und Eiric nahm den anderen. »Verschwinden wir von hier. Die Katzenwesen sind kein Problem mehr.«
    »Jetzt, wo wir wissen, wo ihr Lager ist oder zumindest die ungefähre Gegend kennen, können wir sie jagen«, sagte Eiric.
    »Nein!« Varzil sprach das Wort leise aus, aber er spürte seine Wirkung auf die Männer. »Das dürft ihr nicht tun. Ich habe einen Handel mit

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