Darkover 05 - Zandrus Schmiede
ihnen abgeschlossen. Die Schafe und Immunität im Austausch gegen Harald.«
»Handel?«, sagte Eiric, aber seine Stimme verriet ihn. Er war bereit, alles zu glauben, denn es gab keine andere Erklärung für das, was er selbst gesehen hatte. »Ich… ich habe keinen Handel gesehen.«
»Ich habe ihnen das Wort eines Ridenow gegeben, so gut diese Geschöpfe das verstehen können. Ihr werdet diesen Eid nicht brechen.«
Niemand sagte mehr etwas, bis sie auf dem Sims draußen standen und der Hügelabhang im vollen Morgenlicht vor ihnen lag. Sobald sie die Pferde erreicht hatten, in deren Satteltaschen sich Essen und Wasser befand, hielten sie inne, wuschen und verbanden Haralds Wunden.
Varzil kniete an Haralds Seite und hielt seine fieberheißen Hände. Mit einem Ziehen bedeutete Harald, dass er sich zu ihm beugen sollte.
»Zuerst dachte ich, du wärst nur ein Fiebertraum«, sagte Harald halb im Flüsterton. »Ein Wesen aus dem Delirium. Aber du hast nach mir gerufen, nicht wahr? Und du hast irgendwie den Geist dieses Katzenungeheuers berührt, sodass es sich zurückzog.«
»Ich habe ihm die Schafe und die Freiheit dafür angeboten, dich gehen zu lassen.«
»Die Schafe hätten sie wahrscheinlich sowieso bekommen.« Harald hustete und verlagerte das Gewicht. »Wir müssen uns bald auf den Rückweg machen. Vater wird außer sich sein.«
»Das ist er bereits«, erwiderte Varzil.
»Wie… wie hast du gewusst, was du tun musstest? Wir haben den gleichen Unterricht erhalten, und ich weiß, ich hätte mich nie mit diesem Geschöpf verständigen können. Dennoch… du warst nie in einem Turm.«
»Nein, aber ich möchte gerne nach Arilinn.«
Etwas ist in Arilinn mit mir geschehen. Ein Erwachen, ein Öffnen - sonst wäre ich nicht imstande gewesen zu tun, was ich hier getan habe.
Nein, Arilinn lag hinter ihm, ganz gleich, was Auster gesagt hatte. Er hatte seine Entscheidung getroffen; er würde der Sohn seines Vaters sein.
Er packte die Hände seines Bruders fester und ließ dann wieder los, als Harald zusammenzuckte. »Vater denkt… « Die Worte brachen mit der ganzen aufgestauten Intensität der letzten Stunden aus ihm heraus. »Er denkt, ich habe nicht genug Laran, um die Ausbildung wert zu sein.« Er brach ab. Er würde nicht betteln. Nicht vor seinem Vater und vor niemandem im Ridenow-Clan.
Harald runzelte die Stirn, und seine Augen wurden dunkler. »Nicht genug Laran - nur genug, um zu tun, was nie jemand zuvor geschafft hat: einen Handel mit einem Katzenwesen abzuschließen.« Er schaute seinen Bruder an. »Ich wäre ohne dein Laran nicht mehr am Leben. Eine solche Begabung darf nicht verloren gehen. Du musst nach Arilinn gehen, und wenn ich selbst ihre Mauern stürmen muss. Ich werde mit Vater sprechen. Du wirst deine Chance erhalten.«
Als der Rettungstrupp den Hof von Klarwasser erreichte, war Haralds Fieber gesunken. Er schwankte im Sattel, und sein Gesicht war bleich und teigig, aber er hatte nicht zugelassen, dass sie eine Bahre für ihn bauten. Darin war er seinem Vater sehr ähnlich, dachte Varzil. Sobald man sie entdeckte, kam eine Gruppe von Männern auf sie zugaloppiert, und Dom Felix ritt an der Spitze.
Varzil sah zu, wie sein Vater seinen ältesten Sohn und Erben in die Arme nahm, die alten Augen rot von Tränen. Einen Augenblick lang wünschte er sich, Dom Felix könnte ihn mit der gleichen unerschrockenen Liebe umarmen. Er wusste mit einer seltsamen neuen Sicherheit, die seit dem Besuch in Arilinn in ihm gewachsen war, dass sein Vater ihn tatsächlich liebte und dass es auch mit Liebe zu tun hatte, wenn er seinen schmächtigen Sohn nicht in diese Zaubererhöhle schicken wollte. Ebenso wie der Bewahrer in Arilinn fragte er sich, ob das gut für Varzils Gesundheit wäre.
Anders als Varzil, der sich so seltsame, so unerhörte Dinge wünschte, war Harald ein unkomplizierter Sohn, und seine Wünsche waren für Dom Felix so klar und offen wie seine eigenen. Sie waren sich einig, sie verstanden einander. Felix würde ein Temperament wie das von Varzil nie begreifen können, und kein Maß an väterlicher Liebe konnte sich über diese Kluft hinwegsetzen.
Sobald sie das Haupthaus erreicht hatten, half Varzil dabei, sich um die Pferde zu kümmern. Er erwartete, dass Haralds Versprechen zusammen mit dem Fieber verschwunden war, und er hatte ohnehin kaum Hoffnung, dass sein Bruder imstande wäre, Dom Felix zu überreden.
Also war er ein wenig überrascht, als sein Vater ihn am nächsten Morgen zu
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