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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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resignierend. War Bard ein so ungeschickter Liebhaber, oder konnte sie ihn einfach nicht leiden? Jedenfalls hatten sie jetzt nichts mehr füreinander übrig! Nun, vielleicht konnte er ihre Einstellung ändern. Bisher hatte jede Frau, wenn sie ihm auch nur eine halbe Chance gab, ihn als Liebhaber schätzen gelernt.
   Sie lag passiv unter seinen Liebkosungen. Sie wehrte sich nicht, und sie kam ihm nicht entgegen, sie tat einfach so, als sei er überhaupt nicht da. Verdammt sollte sie sein, auf diese Art wollte er sie nicht! Lieber wäre es ihm gewesen, daß sie kreischte und um sich schlug, als daß sie ihn wie eine ihr widerwärtige Pflicht akzeptierte. Aber gerade, als ihm dies durch den Kopf ging, seufzte sie noch einmal und legte die Arme um seinen Hals, und er zog sie an sich. Er spürte ihre wachsende Erregung, ihr Zittern, und seine eigene Leidenschaft wurde immer heftiger.
   Erschöpft und keuchend ließ er sich über sie fallen. Er lag dort, seine Hände streichelten sie immer noch, er bedeckte sie mit Küssen und wollte sie nicht einmal für einen Augenblick loslassen. Leise fragte sie in der Dunkelheit: »Wer bist du?«
   Erschrocken sog er die Luft ein. Und dann wurde ihm klar, daß er es sich hätte denken können. Er und Bard waren sich körperlich gleich, vielleicht auch seelisch. Aber Sex ist von allen Tätigkeiten am meisten der kulturellen Konditionierung unterworfen. Es war ihm völlig unmöglich, eine Frau auf die gleiche Art zu lieben, wie es ein Darkovaner tun würde. Die Mechanik des Akts war die gleiche, aber das ganze Drumherum mußte völlig anders sein. Er hätte sie mit dem ihr vertrauten Gesicht und Körper täuschen können, solange er sich still verhielt. Aber jede Liebkosung, jede Bewegung verriet seine Herkunft aus einer anderen Welt, eine zu tief sitzende Konditionierung, als daß sie hätte geändert werden können. Selbst wenn Bard ihm unvorstellbarerweise die übliche Art genau beschrieben hätte, wäre es ihm ebenso unmöglich gewesen, sie nach Bards Methode zu lieben wie nach der eines Cro-Magnon-Mannes!
   Er antwortete ruhig: »Bitte, schreie nicht, Melisandra. Er hat mich hergeschickt, und ich konnte nicht widerstehen. Ich verlangte so sehr nach dir.«
   Bei aller Aufregung dämpfte sie ihre Stimme. »Er hat uns beiden einen grausamen Streich gespielt, und es war nicht sein erster. Nein, ich werde nicht schreien. Macht es dir etwas aus, wenn ich Licht anzünde?«
   Er legte sich zurück, während sie eine kleine Lampe ansteckte und sie so hielt, daß sie ihn sehen konnte.
   »Ja«, sagte sie, »die Ähnlichkeit ist… ist dämonisch. Das merkte ich schon, als ich dich mit Erlend zusammen sah. Aber es ist mehr als bloße Ähnlichkeit, nicht wahr? Irgendwie spüre ich eine Verbindung zwischen euch. Obwohl ihr - sehr verschieden seid.« Ihr Atem kam stoßweise.
   Er streckte die Hand aus, nahm ihr die Lampe ab und stellte sie auf den Nachttisch. »Hasse mich nicht, Melisandra«, bat er. Ihr Mund zitterte, und er stellte fest, daß er sich wünschte, alles wegzuküssen, was ihr Kummer machte. Das war ganz und gar nicht seine übliche Reaktion bei Frauen! Verdammt, sonst hatte er nie schnell genug wegkommen können, wenn er gehabt hatte, was er wollte! Aber diese Frau tat ihm etwas sehr Seltsames an.
   Erschüttert betrachtete sie ihn.
   »Einen Augenblick lang dachte ich, vielleicht habe sich etwas in ihm verändert. Ich… ich… ich habe mir immer gewünscht, daß er so zu mir wäre… « Sie schluckte schwer, würgte, und er spürte, daß sie sich viel Mühe gab, nicht zu weinen. »Aber ich habe mich nur selbst getäuscht, denn er ist schlecht, schlecht bis zum Kern, und ich verabscheue ihn. Aber mich selbst verabscheute ich noch mehr, weil ... weil ich mir wünschte, er wäre ein Mann, den ich… den ich lieben könnte. Denn wenn ich ihm nun einmal gehören muß, wenn ich ihm überantwortet worden hin, dann kann ich nicht anders, als mir wünschen, er wäre… wäre ein Mann, den ich lieben könnte… «
   Er zog sie zu sich herab und küßte ihren zitternden Mund, küßte die Tränen fort, die unter den hellen Wimpern hervorströmten.
   »Ich kann es nicht bereuen«, sagte er. »Nicht, wenn es mich zu dir gebracht hat, Melisandra. Dein Kummer tut mir leid. Es tut mir leid, daß du Angst hattest. Willentlich hätte ich dir niemals Kummer oder Angst bereitet. Aber ich bin froh, daß ich dich dies eine Mal gehabt habe, wo du nicht protestieren

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