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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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kümmert sich nicht darum, wie weh er einem tut! Der andere ist der Mann, den ich gesehen habe, der Mann, den ich von Herzen liebe - obwohl ich weder in dieser noch in einer anderen Nacht dein Bett teilen werde«, setzte sie fest hinzu. »Aber um Carlinas wegen hoffe ich sehr, daß du ihr immer diesen anderen Mann zeigst. Denn diesen anderen werde ich mein ganzes Leben lang lieben.« Sie drückte sanft seine Hand, wandte sich von ihm ab und verlor sich schnell in der Menge der Tanzenden.
   Bards Wangen brannten vor Wut. Er versuchte, ihrer grün gekleideten Gestalt zu folgen, aber sie hatte sich so gut vor ihm versteckt, als sei sie ganz und gar aus der Halle verschwunden. Das leichte Prickeln seiner Haut zeigte ihm, daß Laran am Werk war. Ob sie einen Mantel der Unsichtbarkeit über sich geworfen hatte? Er wußte, das konnten einige Leroni tun. Sein Zorn und sein verletzter Stolz wuchsen ins Grenzenlose.
   Fettes, blödes Weib! Wahrscheinlich hatte sie einen Glanz über ihn geworfen, damit er sie begehrte, weil es zuvor noch kein Mann getan hatte… Varzil von Neskaya, verdammt sollte er sein, konnte sie gern haben. Er hoffte nur, der Turm wurde niedergebrannt, wenn sie alle darin waren! Er ging wieder ans Buffet und trank in seinem Zorn noch ein Glas Wein und noch eins. Er wußte, er war fast schon betrunken; er wußte, König Ardrin, selbst ein enthaltsamer Mann, würde das nicht billigen.
   Auch Carlina billigte es nicht. Als sie wieder mit ihm zusammentraf, lag ein sanfter Vorwurf in ihrer Stimme.
   »Bard, du hast mehr getrunken, als schicklich ist.«
   »Willst du mich noch vor der Hochzeit zum Pantoffelhelden machen?« fuhr er sie an.
   »O mein Lieber, sprich nicht so.« Sie errötete bis zum Ausschnitt ihres grünen Kleides. »Aber meinen Vater wird es erzürnen. Du weißt, er verabscheut es, wenn einer seiner jungen Offiziere so viel trinkt, daß er sich nicht mehr einwandfrei benehmen kann.«
   »Habe ich etwas getan, das nicht einwandfrei ist?« verlangte er zu wissen.
   »Nein«, gab sie zu und lächelte ein wenig, »aber versprich mir, nichts mehr zu trinken, Bard.«
   » A ves ordras, domna «, gab er nach, »aber nur, wenn du mit mir tanzt.«
   Es war wieder ein Paartanz, und da sie verlobt waren, durfte er sie fest an sich ziehen und brauchte nicht den sittsamen Abstand von ihr zu halten wie die meisten anderen Paare. Geremy, stellte er fest, war das Privileg eines Tanzes mit Königin Ariel zuteil geworden, und er hielt in der Tat einen höchst respektvollen Abstand. Beltran hatte (wahrscheinlich auf Carlinas Bitte hin) die dicke Lady Dara aufgefordert. Auch sie war leichtfüßig, ebenso wie Melora. Tanzten Damen mit zuviel Leibesfülle immer so graziös? Verdammt, er wollte nicht mehr an Melora denken! Von ihm aus mochte sie mit den Freunden aus Zandrus Höllen tanzen! Rachsüchtig preßte er Carlina an sich und spürte ihren dünnen, knochigen Körper. Ein Mann würde sich an diesen Ecken und Kanten blaue Flecken holen!
   »Nicht so fest, Bard, du tust mir weh… «, protestierte sie. »Und es ziemt sich nicht… «
   Zerknirscht ließ er sie los. »Um nichts in der Welt möchte ich dir weh tun, Carlie. Jedem anderen schon, aber niemals dir.«
   Der Tanz war zu Ende. Der König und die Königin zogen sich zurück, und mit ihnen die älteren und würdevolleren Damen und Herren des Hofes, damit ihre Anwesenheit das junge Volk nicht bei seinen Lustbarkeiten störte. Bard sah, daß der kleine Sohn des Herzogs von Hammerfell von seiner Erzieherin weggeführt wurde und daß Meister Gareth die hübsche Mirella in ihren Mantel hüllte. König Ardrin hielt eine kurze Ansprache, in der er den jungen Leuten ein fröhliches Fest wünschte und sie aufforderte, bis zum Morgengrauen weiterzutanzen, wenn sie Lust dazu hätten.
   Carlina stand neben Bard und lächelte, als ihre Eltern sich verabschiedeten. Sie sagte: »Letztes Jahr wurde auch ich um Mitternacht hinausgeführt, als die älteren Leute und die Kinder zu Bett gingen. In diesem Jahr glauben sie wohl, daß ich als versprochene Braut in keiner Gefahr bin, da mich mein Gatte ja beschützen kann.« Ihr Gesicht war fröhlich.
   Bard war bekannt, daß Mittwinterfeste tatsächlich manchmal etwas zu ausgelassen wurden. Es wurde beträchtlich mehr Lärm gemacht, nachdem die alten Leute und die Kinder gegangen waren, es wurde mehr getrunken, es gab viele geräuschvolle Kußspiele, und die Tänze wurden wilder und

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