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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Ohren gekommen, Aidan habe Interesse an den Angelegenheiten von Hammerfell gezeigt«, antwortete Edric. »Vielleicht bei dieser Geburtstagsgesellschaft für Floria – es mag besser sein, wenn sie sich inoffiziell treffen.«
»Ich danke dir.« Erminie lehnte ein zweites Glas Wein ab und knabberte an einer Frucht.
Floria und Alastair nahmen inzwischen von der Welt nichts anderes wahr als sich selbst. »Sagt, Lord Hammerfell, kennt Ihr meine Brüder?«
»Ich glaube, ich bin einmal Eurem Bruder Gwynn vorgestellt worden.«
»Oh, Gwynn ist zwölf Jahre älter als ich, und er hält mich wohl für so jung, daß ich immer noch kurze Röckchen tragen sollte«, bemerkte sie ärgerlich. »Mein Lieblingsbruder ist Deric; er und ich sind nur ein Jahr auseinander. Er kennt Euch. Reitet Ihr nicht eine braune Stute mit weißer Blesse?«
»Ja, meine Mutter hat sie nur zum fünfzehnten Geburtstag geschenkt.
»Mein Bruder sagte, Ihr müßtet ein gutes Auge für Pferde haben. Er habe nie eine schönere Stute gesehen.«
»Das Kompliment steht meiner Mutter zu«, wehrte Alastair ab. »Sie hat die Stute ausgesucht. Aber in ihrem Namen danke ich Eurem Bruder.«
»Ihr könnt ihm persönlich danken, denn meine Brüder haben versprochen, uns hier in der Pause zu besuchen«, erzählte Floria. »Keiner von ihnen macht sich viel aus Musik. Bestimmt sind sie in einem Wirtshaus gewesen oder vielleicht in einem Spiellokal. Interessiert Ihr Euch nicht für Karten und Spiele?«
»Nicht sehr«, behauptete Alastair, obwohl es in Wahrheit so lag, daß er sich beim Spiel nur die kleinsten Einsätze leisten konnte, was es kaum der Mühe wert machte. Sein Einkommen war sehr gering, und so stellte ihm seine Mutter genug Geld zur Verfügung, um anständig auszusehen.
In diesem Augenblick drängten sich vier junge Männer die Söhne Edrics von Elhalyn – alle auf einmal in die Loge und belagerten den Tisch mit Erfrischungen. Der größte von ihnen trat schnell zu Floria und fragte stirnrunzelnd: »Wer ist dieser Fremde, mit dem du sprichst, Schwester? Und warum plauderst und flirtest du mit fremden jungen Männern?«
Floria stieg das Blut in die Wangen. »Mein Bruder Gwynn, Lord Alastair von Hammerfell; er ist unser Vetter. Ich kenne ihn, seit wir Kinder waren, und wir haben ganz korrekt in Gegenwart meines Vaters und seiner Mutter miteinander gesprochen. Du kannst beide fragen, ob ein einziges Wort zwischen uns gewechselt worden ist, das nicht schicklich war.«
»Das ist richtig, Gwynn«, fiel Lord Edric ein. »Diese Dame ist die Herzogin von Hammerfell, eine alte Freundin und unsere Verwandte.«
Gwynn verbeugte sich vor Erminie. »Ich bitte um Verzeihung, domna. Es war nicht böse gemeint.«
Erminie lächelte und antwortete mit Anstand: »So habe ich es auch nicht aufgefaßt, Verwandter. Wenn ich eine Tochter hätte, würde ich ihr Brüder wünschen, die so besorgt um ihr Benehmen und ihren Ruf sind.« Alastair jedoch machte ein finsteres Gesicht.
»Es ist Sache der Lady Floria, nicht die Eure, Sir, zu sagen, ob meine Gesellschaft ihr unangenehm ist, und ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr Euch um Eure eigenen Angelegenheiten kümmertet.«
Gwynn nahm den Fehdehandschuh nur zu eifrig auf. »Könnt Ihr behaupten, es sei nicht meine Angelegenheit, wenn ich meine Schwester im Gespräch mit einem landlosen Habenichts im Exil sehe, dessen alte Geschichte von ihm widerfahrenem Unrecht von Dalereuth bis Nevarsin ein Witz ist?« ging Gwynn auf Alastair los. »Auf dem Weg hierher habe ich bemerkt, daß Unruhe in der Stadt herrscht – Horden von vertriebenen Bauern auf den Straßen, Banden junger Rowdys, bereit zu einer Geste gegen die Aristokraten -, aber ich bin überzeugt, Ihr wißt das nicht, und es kümmert Euch nicht; Ihr wart so eifrig damit beschäftigt, Eure langweilige alte Geschichte von Hammerfell zu erzählen… es könnte ebensogut eine vom Wolkenkuckucksheim sein! Ihr könnt Euch selbst erzählen, was Euch beliebt, aber macht Euch im Exil nicht mit einem zweifelhaften Titel wichtig – es gibt hundert solcher Titel in Thendara, Lord von Hintertreppe oder von Zandrus Zehnter Hölle, nehme ich an. In den Ohren junger Mädchen, die es nicht besser wissen, mag so etwas gut klingen, aber…«
»Hör mal, Gwynn, das ist genug«, unterbrach ihn Lord Edric. »Dein Mangel an Manieren ist abscheulich! Ich bin noch nicht so alt, daß ich nicht entscheiden kann, wer geeignet ist, mein Gast oder mein Freund zu sein. Entschuldige dich sofort bei Lady Erminie und

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