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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sagte sie leise und überrascht.
»Tatsächlich?« Er hatte keine Ahnung, wer sie war, aber er mußte sie kennenlernen – es war das reizendste Mädchen, das er je gesehen hatte.
»Sicher, und du kennst sie auch, mein Sohn. Sie ist deine Cousine Floria. Als Kinder habt ihr fast jeden Tag zusammen gespielt.«
»Floria«, rief er erstaunt aus. »Ich erinnere mich, daß ich sie mit einer Schlange durch den Garten gejagt und sie geärgert habe – ich hätte sie niemals wiedererkannt! Sie ist schön!«
»Ihretwegen hat mich Edric heute besucht«, erzählte Erminie. »Er möchte, daß ich während der Saison der Ratssitzungen die Anstandsdame für sie spiele.«
»Die Aufgabe würde ich gern selbst übernehmen!« erklärte Alastair lachend. »Ich habe sagen gehört, die unscheinbarsten Mädchen wüchsen zu den größten Schönheilen heran. So etwas, meine Cousine Floria!« Er war überwältigt, konnte es einfach nicht glauben.
»Als Tochter unseres Bewahrers ist es ihr nicht erlaubt, in seinem Kreis zu arbeiten. Sie hat ihre Ausbildung in Neskaya bekommen, aber jetzt ist sie in ihr Vaterhaus zurückgekehrt und wartet darauf, daß für sie ein Platz in einem der anderen Kreise frei wird.«
»Wenn sie ein Milchmädchen oder eine Seidenweberin wäre, würde ich sie immer noch für die schönste Frau halten, der ich je begegnet bin«, erklärte Alastair. »Floria …« Er sprach den Namen beinahe ehrfürchtig aus. »Ich bezweifle, daß die Cassilda der Legenden, die von Hastur geliebt wurde, schöner gewesen ist als sie.«
»Sie ist noch jung, aber in ein, zwei Jahren wird Edric wahrscheinlich Heiratsanträge für sie bekommen.«
»Hm«, machte Alastair. »Ich glaube, ich bin der glücklichste Mann der Welt! Sie ist frei, sie ist mit uns verwandt, und sie hat laran. Was meinst du, Mutter, wird sie sich an mich erinnern? Habe ich eine Chance?«
Ein wohllautender Glockenton, das Zeichen, die Plätze aufzusuchen, unterbrach seine Überlegungen. Mutter und Sohn durchschritten den Bogeneingang und die großen Türen. In der Loge auf dem ersten Balkon, die Erminie abonniert hatte, nahmen sie Platz. Alastair legte seiner Mutter ihren pelzgefütterten Mantel um und schob ihr einen gepolsterten Schemel unter die Füße, bevor er sich die Reihe der Logen ansah und nach der jungen Frau suchte, die seine Begeisterung erweckt hatte.
»Da, ich sehe sie«, flüsterte er. »In der Loge mit dem Elhalyn-Wappen.« Überrascht stellte er fest: »Die königliche Loge ist ebenfalls besetzt.« König Aidan galt nicht als Musikliebhaber, und die königliche Loge wurde nur noch selten benutzt.
»Sicher ist es Königin Antonella«, meinte Erminie. »Ihre großzügige Spende und ihre Liebe zur Musik haben den Wiederaufbau dieses Hauses nach dem Brand vom letzten Jahr ermöglicht. Sie ist alt, sehr dick und jetzt auch noch taub. Aber die höchsten Töne ihrer Lieblingssänger genießt sie immer noch.«
»Darüber habe ich eine Geschichte gehört«, unterbrach Alastair, »als ich letztes Jahr im Bergchor sang. Es hieß, sie habe Dom Gavin Delleray beauftragt, eine Kantate nur für Sopranstimmen und Violinen zu komponieren, da ihr Gehörverlust selektiv ist. Sie kann hohe Töne besser hören als tiefe.«
»Das hat man mir auch erzählt.« Erminie sah zu der königlichen Loge hinüber, wo die alte Königin, sehr klein und dick, in einem unvorteilhaften Kleid von einem häßlichen Blau kandierte Früchte kaute, das steife Bein auf einem Schemel hochgelegt. Ungeachtet ihres Alters, saß eine ältere Frau in der Kleidung einer Anstandsdame neben ihr.
Alastair unterdrückte ein Kichern. »Eine Dame in ihren Jahren wird eine Anstandsdame kaum brauchen«, flüsterte er und hielt sich den Ärmel vor den Mund.
»Still!« beschwor Erminie ihn. »Sicher wollte die Königin einer ihrer Hofdamen, die Musik liebt, eine Freude machen.«
Alastair hatte bemerkt, daß bei Floria in der ElhalynLoge nur ihr Vater saß und sie keine weibliche Begleitung hatte. »Wirst du mich in der ersten Pause vorstellen?« bat er seine Mutter.
»Natürlich, mein lieber Junge. Es wird mir ein Vergnügen sein«, versprach Erminie. Unter dem stürmischen Applaus, der das Orchester und den Chor begrüßte, setzten sie sich zurecht. Da die Adligen alle Platz genommen hatten, strömte jetzt das Volk in den unteren Teil des Saals, und das Konzert begann.
Es war eine schöne Kantate, und der Dirigent und erste Sänger war der Komponist selbst, Dom Gavin Delleray, ein hübscher junger Mann, der

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