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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Alastair!«
Aber Gwynn wollte nicht klein beigeben. »Vater, weißt du nicht, daß diese Hammerfell-Geschichte in allen Hundert Königreichen ein Witz ist? Wenn Hammerfell ihm gehört, warum ist er dann nicht bei seinen Leuten in den Hellers, statt hier in Thendara herumzulungern und jeden in Hörweite zu langweilen…«
Jetzt reichte es Alastair. Er packte Gwynn vorn beim Hemd und drückte ihm die freie Hand fest auf die Nase. »Hör zu, du! Du hältst dein Maul über meine Familie…«
Erminie schrie vorwurfsvoll auf, doch ihr Sohn war zu wütend, um es zu hören. Gwynn Elhalyns Gesicht wurde rot vor Zorn. Er stieß Alastair so heftig zurück, daß dieser über ein Möbelstück stolperte und der Länge nach auf dem teppichbelegten Fußboden der Loge hinschlug. Alastair sprang auf die Füße, faßte Gwynns Hemd von neuem und schob ihn aus der Tür der Loge. Dabei rempelte er einen Diener an, der ein Tablett mit Gläsern trug. Der Mann fiel zu Boden, Glas klirrte, Wein spritzte in alle Richtungen. Alastair fuhr sich mit der Hand über die Augen und stürzte sich auf Gwynn, der sich hochgerappelt und seinen skean gezogen hatte.
Lord Edric warf sich zwischen sie, ergriff Gwynns Dolch und hielt seinen Sohn zurück. »Verdammt noch mal!« brüllte er, »das ist genug, habe ich gesagt, und du wirst mir gehorchen! Wie kannst du es wagen, den Dolch gegen Gäste zu ziehen, die dein Vater eingeladen hat?«
Erminie unterbrach taktvoll: »Verwandter, die zweite Kantate wird gleich beginnen. Sieh doch, die Solisten nehmen bereits ihren Platz auf der Bühne ein. Mein Sohn und ich müssen uns verabschieden.«
»Ja, das stimmt«, antwortete Lord Edric beinahe dankbar. Er nickte Alastair zu. »Wir sehen uns dann auf Florias Ball…«
In diesem Augenblick entstand Unruhe im Gang. Eine Gruppe ärmlich gekleideter junger Männer erzwang sich lachend und johlend den Weg in die Loge. Sofort riß Gwynn seinem Vater den Dolch aus der Hand, und Edric stellte sich schützend vor Erminie. Alastair hatte das Messer gezogen und trat den jungen Männern entgegen.
»Dies ist eine private Loge. Ich wäre euch dankbar, wenn ihr sie verlassen würdet«, sagte er.
Der vorderste der Männer erwiderte höhnisch: »Wie soll ich denn das verstehen? Welcher Gott hat dir diesen Ort geschenkt, daß du mich von ihm vertreiben kannst? Ich bin ebensoviel wert wie du – glaubst du, du kannst mich hinauswerfen?«
»Ich werde gewiß mein Bestes tun.« Alastair faßte ihn bei der Schulter. »So, hinaus!« Er drängte den jungen Mann zur Tür. Diesen überraschte es anscheinend, daß er und seine Freunde überhaupt auf Widerstand stießen. Er drehte sich um und rang mit Alastair.
»Hilf mir bei dem hier, Vetter!« rief Alastair, aber Gwynn beschützte Floria. Über die Schulter sah Alastair, daß auch in andere Logen Fremde eingedrungen waren. Weitere junge Männer, Gefährten dessen, den er wegzuschieben versuchte, hatten sich sofort auf den Tisch mit den Erfrischungen gestürzt und griffen mit beiden Händen nach den Leckerbissen und stopften sie in Taschen und Säcke. Unwillkürlich kam Alastair der Gedanke: Ob sie wirklich Hunger haben?
Als habe sein Gedanke den Lord erreicht, erklärte Edric gelassen: »Wenn ihr Hunger habt, junge Leute, nehmt, was ihr wollt, und geht wieder. Wir sind hergekommen, um Musik zu hören; wir tun niemandem etwas.«
Die ruhigen Worte bewirkten, daß die meisten Eindringlinge sich zurückzogen. Sie stopften sich die Taschen voll Essen und eilten in den Gang hinaus. Aber der Anführer, der mit Alastair kämpfte, wich nicht.
»Ihr reichen Blutsauger bildet euch wohl ein, ihr könnt uns mit ein paar Kuchenstücken abspeisen? Ihr habt euch in all diesen Jahren von unserem Blut ernährt – sehen wir mal, welche Farbe das eurige hat!« Plötzlich war ein Messer in seiner Hand. Er stieß nach Alastair, der damit nicht gerechnet hatte. Das Messer ritzte ihm den Unterarm. Er schrie vor Schmerz auf, riß sein eigenes Messer hoch und wickelte sich ein Ende seines Mantels um den Arm.
Erminie rief verzweifelt: »Wachen! Wachen!«
Plötzlich füllten junge Gardisten in grünen und schwarzen Mänteln die Loge. Der Eindringling starrte noch immer wie betäubt auf das Blut, das aus Alastairs Wunde tropfte, als er von den Gardisten ergriffen wurde.
»Seid Ihr in Ordnung, vai dom?« erkundigte sich einer von ihnen. »Heute abend ist ein Haufen von diesem Gesindel in der Stadt; es hat die Sänfte der Königin umgeworfen.«
»Mir fehlt weiter

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