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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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den Kreis aufgenommen werde. Wenn es dir recht ist, können wir dann zusammen mit Nicolo einen kleinen Hund für deine Mutter aussuchen.«
»Ob du aufgenommen wirst? Ich dachte, du hast bereits einen Platz in dem Kreis…«
»Ja, aber es ist für alle Arbeiter in einem Kreis sehr wichtig, daß sie sich gegenseitig akzeptieren. Ist einer dabei, der das Gefühl hat, er oder sie könne nicht mit mir arbeiten, dann werde ich von neuem auf einen Platz warten müssen. Ich habe Renata bereits kennengelernt und mag sie sehr gern, und ich glaube, sie akzeptiert mich.
Morgen soll ich nun getestet werden, ob ich auch zu den anderen passe.«
»Wenn da irgend jemand ist, der es wagt, dich abzulehnen, werde ich ihm den Krieg erklären!« sagte Alastair nur halb im Scherz, und sie spürte den Ernst und nahm seine Hände.
»Nein, das verstehst du nicht, weil du kein ausgebildeter Telepath bist. Bitte, versprich mir, daß du nichts Unüberlegtes oder Törichtes tun wirst.«
Sie waren am Rand der Tanzfläche angelangt. »Jetzt muß ich mit meinen anderen Gästen tanzen«, sagte Floria,
»auch wenn ich lieber bei dir bleiben würde.«
»Oh, warum müssen wir tun, was andere wollen, nur weil es der Brauch ist? Ich habe es satt zu hören: ›Dies schickt sich nicht‹ und ›Das schickt sich nicht‹!«
»Alastair, bitte, sprich nicht so! Ich habe gelernt, daß wir nicht auf der Welt sind, um nach unserem eigenen Willen zu handeln, sondern um unsere Pflicht gegenüber unserem Volk und unserer Familie zu erfüllen. Du bist Herzog von Hammerfell; es mag durchaus ein Tag kommen, an dem – wie es richtig ist – deine Pflicht gegenüber Hammerfell über dem steht, was wir einander gelobt haben.« »Niemals!« schwor er.
»Sag das nicht! Ein Privatmann kann einen solchen Eid leisten, aber ein Prinz oder Herzog, ein Lord mit Verantwortung, kann es nicht.« Innerlich war sie beunruhigt, aber sie dachte: Er ist noch jung, er ist im Exil nicht richtig für   sein Amt und die Verantwortung, die ihm seine Geburt auferlegt, ausgebildet worden.
»Es ist nur, daß ich es nicht ertrage, dich zu verlassen. Bitte bleib bei mir.«
»Mein Lieber, ich kann nicht. Bitte, versteh doch.« »Wie du willst.« Verdrießlich reichte er ihr den Arm und führte sie schweigend zu ihren weiblichen Verwandten, unter denen, wie er mit einem Anflug von Ehrfurcht bemerkte, Königin Antonella saß. Sie zeigte ein leeres, freundliches Lächeln.
Mit der gellenden Stimme der Schwerhörigen sagte die Königin: »Endlich! Wir haben auf dich gewartet, meine Liebe. Aber ich glaube, deinen jungen Begleiter kenne ich nicht.«
»Er ist der Sohn Erminies, der Herzogin von Hammerfeil, die Zweite Technikerin in Edric von Elhalyns Kreis ist«, erklärte Floria mit ihrer sanften Stimme so leise, daß Alastair sich fragte, wie die taube alte Dame das verstehen sollte. Dann fiel ihm ein, daß sie bestimmt Telepathin war und das gesprochene Wort nicht brauchte.
»Hammerfell«, wiederholte sie mit ihrer rostigen Stimme und nickte ihm freundlich zu. »Ist mir ein Vergnügen, junger Mann. Eure Mutter ist eine großartige Frau, ich kenne sie gut.«
Es erfüllte Alastair mit Genugtuung. An ein und demselben Abend erst von dem König, jetzt von der Königin ausgezeichnet zu werden, war mehr, als er sich erhofft hatte. Ein junger Mann, den Alastair nicht kannte, trat zu ihnen und bat Floria um einen Tanz. Alastair verbeugte sich vor Königin Antonella, die seinen Gruß würdevoll erwiderte, und machte sich auf die Suche nach seiner Mutter. Er fand Erminie im Wintergarten, wo sie sich die prächtigen Blumen ansah. Sie drehte sich zu ihm um und fragte:
»Mein lieber Junge, warum tanzt du nicht?«
»Ich habe für den heutigen Abend genug getanzt«, antwortete Alastair. »Wenn der Mond untergegangen ist, wen kümmern dann noch die Sterne?«
»Na, na«, ermahnte Erminie. »Deine Gastgeberin hat auch noch andere Pflichten.«
»Darüber hat Floria mir bereits eine Predigt gehalten. Fang du nicht auch noch damit an, Mutter«, erwiderte er gereizt.
»Floria hatte ganz recht«, sagte Erminie, spürte jedoch,
daß er ihr viel zu erzählen hatte. »Was ist, Alastair?« »Ich hatte eine Audienz beim König, Mutter – aber ich kann hier in aller Öffentlichkeit nicht viel darüber sagen.« »Du möchtest sofort gehen? Wie du wünschst.« Erminie winkte einem Diener. »Bitte, ruf eine Sänfte für uns.« Unterwegs schüttete Alastair seiner Mutter das Herz aus. »Und,

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