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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Dieses Land gehört mir, und kein namenloser Bandit soll…« Ein Schmerzensschrei unterbrach diese Rede und ging in grausiges Röcheln über. Farrens Keil war geräuschlos aus der Nacht herangeflogen und hatte Rupert die Kehle zerrissen.
»Wollt ihr jetzt kommen und wie Männer kämpfen?« rief Markos.
Mit gedämpfter Stimme wurde ein scharfer Befehl gegeben, und Conns Männer griffen die sich im Dunkeln haltenden Storn-Leute an. Der Kampf war blutig und kurz. Conn hieb einen nieder, der mit einer Pike auf ihn losging, und hatte ein kurzes Handgemenge mit einem zweiten Mann. Dann faßte Markos seinen Arm mit eisernem Griff und zog ihn fort.
»Los, aufs Pferd! Die haben genug, und heute nacht wird ihnen die Lust zu weiteren Schurkenstreichen vergangen sein. Sieh doch, sie heben Rupert – oder was noch von ihm übrig ist – aufs Pferd … jetzt sind sie fort«, sagte Markos. Conns Atem ging schnell, und ihm war ein bißchen übel. Er gehorchte Markos und schwang sich in den Sattel. Die Frauen und Kinder in ihren Nachtgewändern, wie sie aus den Betten gejagt worden waren, drängten sich im Schnee um sein Pferd.
»Ist das wirklich der junge Herzog?«
»Hammerfell ist zu uns zurückgekommen!«
»Unser junger Herr!«
Sie umringten ihn, küßten ihm die Hände, weinten, flehten.
»Jetzt werden diese Räuber von Storn uns nicht mehr vertreiben können.« Eine alte Frau hielt eine Fackel, die sie einem von Storns verschwundenen Männern weggenommen hatte, in die Höhe. »Ihr seid das Ebenbild Eures Vaters, lieber Junge – mein Lord«, verbesserte sie sich schnell.
Conn stotterte: »Liebe Leute – ich danke euch für euer Willkommen. Ich gelobe euch – von diesem Tag an wird kein Haus mehr in Brand gesteckt werden, wenn ich es verhindern kann. Und es wird kein Krieg mehr gegen Frauen und Kinder geführt.«
Schließlich ritten sie stumm in die Nacht hinaus. »Aye«, sagte Markos leise, »der Falke ist jetzt vom Block gelassen. Von heute an, mein Junge…« Er brach ab. »Nein, Ihr seid kein Junge mehr – mein Lord, von heute an wird man wissen, daß es in diesen Wäldern einen Hammerfell gibt. Ihr habt in dieser Nacht das Schwert Eures Vaters in Ehren mit Blut gerötet.«
Conn war von der Überzeugung erfüllt, in einer gerechten Sache den Kampf begonnen zu haben. Dafür hatte er während all der vergangenen Jahre zusammen mit Markos im Versteck gelebt, dafür war er geboren worden.

VII
    In der Nacht der vollen Monde gab Edric Elhalyn im Thendara-Palast der Elhalyns ein Fest zur Feier des achtzehnten Geburtstags seiner jüngsten Tochter Floria. Unter den Gästen waren auch König Aidan und Königin Antonella. Wie Edric es versprochen hatte, kam er in einer Tanzpause zu Floria und dem jungen Alastair von Hammerfell, die beieinander saßen, sich unterhielten und an kalten Getränken nippten.
    »Ich hoffe, du amüsierst dich, meine Liebe«, sagte Edric zu seiner Tochter.
»O ja, Vater! Es ist die schönste Gesellschaft, die ich je…«
»Leider muß ich dir Alastair für ein, zwei Tänze entführen. Alastair, ich habe König Aidan um eine Audienz für dich gebeten. Seine Gnaden ist gern bereit, dich anzuhören. Bitte, komm mit mir.«
Alastair entschuldigte sich bei Floria, erhob sich und folgte Lord Elhalyn durch die im Saal tanzenden Paare in einen Nebenraum, der mit dunklem Holz ausgestattet und mit seidenen Wandteppichen behängt war.
In einem der kunstvoll gepolsterten Sessel saß ein kleiner weißhaariger Mann in prachtvoller Kleidung. Er war vom Alter gebeugt, aber die Augen, die er zu ihnen aufschlug, blickten klar und scharf. Mit einer Stimme, die unerwartet tief und kräftig klang, fragte er: »Der junge Hammerfell?«
»Euer Majestät.« Alastair verbeugte sich tief.
»Laßt das.« König Aidan Hastur forderte Alastair mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen. »Ich kenne Eure Mutter, eine bezaubernde Dame, und mein Vetter Valentin hat mir viel von ihr erzählt. Ich glaube, er wünscht sich sehr, Euer Stiefvater zu werden, junger Mann. Er war allerdings nicht imstande, mir die Frage zu beantworten, die mich wirklich interessiert – diese Sache mit der Blutrache, die zwei Gebirgsdynastien so gut wie ausgelöscht hat. Was könnt Ihr mir darüber berichten? Wie und wann hat es angefangen?«
»Das weiß ich nicht, Sir«, antwortete Alastair. Es war heiß im Zimmer, und er merkte, wie ihm unter seiner seidenen Jacke der Schweiß am Körper herunterlief. »Meine Mutter spricht nur wenig darüber. Sie sagt, selbst

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