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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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seine nach allen Richtungen davonflatternden Gedanken zu sammeln. Wie? Wie können sie wissen, daß ich…
   Sei nicht dumm , fuhr Leonie ihn an. Sie kam sich furchtbar viel älter und klüger als ihr Zwillingsbruder vor. Dieses Kind ist ein Hastur, wir können nicht so tun, ab existiere es nicht! Außerdem erinnert sie sich an einiges von dem, was geschehen ist. Wenn sie wieder ganz bei sich ist, wird sie erkennen, daß es kein Kireseth- Traum war, sondern du. Übrigens, wie konnte sie sich von Kopf bis Fuß mit Pollen einstäuben?
   Das weiß ich nicht, irgendwo in dem Gebäude müssen Pollen gewesen sein. Diese andere Frau, diese Elizabeth, benahm sich auch so, als habe sie in einem Geisterwind gestanden . Lorill war ganz benommen. Was soll ich tun?
   Das Kind verlangen, natürlich! antwortete Leonie ungeduldig. Was sonst? Es ist ein Hastur, wir müssen es aufnehmen und angemessen erziehen… vielleicht zusammen mit…
   Aber wenn Ysaye es behalten will? fragte Lorill zu Leonies Verwunderung.
   Sie hat nicht das Recht… begann Leonie.
   Das sind nicht unsere Leute , erinnerte Lorill sie scharf. Sie richten sich nicht nach unseren Gesetzen. Nicht einmal ein Hastur kann befehlen, daß die Tochter einer Entsagenden in seine Obhut gegeben wird, und nach den Gesetzen der Sternenleute könnte es so sein, daß allein die Mutter über das Kind verfügen darf. Wenn es ihr Wunsch ist, das Kind zu behalten und selbst großzuziehen, sind wir dagegen machtlos. Sie kann es sogar zu den Sternen mitnehmen - wahrscheinlich ist es genau das, was sie tun wird. Ihr gefällt es hier nicht besonders .
   Der bloße Gedanke erschütterte Leonie bis ins Innerste. Eine Frau sollte ein Kind von Hastur-Blut nicht nur für sich selbst beanspruchen, es nicht nur von seinem Vater fernhalten, sondern es noch dazu an einen Ort bringen, wo es nicht auf angemessene Weise großgezogen und unterrichtet werden konnte…
   Da gab es nur eins: Sie mußte sich Ysaye entdecken, mußte Freundschaft mit der Frau schließen und sie dazu bringen, daß sie ihr das Kind gab, sobald es geboren war. Das bedeutete einen engen Kontakt mit dem Geist der Fremden. Es bedeutete vielleicht, Zeugin von unangenehmen - vielleicht sogar angsterregenden - Dingen zu werden. Gedanken, die ihr so fremd wie die eines Nichtmenschen waren. Und sie mußte sich die größte Mühe geben, Ysaye so zu lieben, als sei sie ihre beste Freundin - von Geist zu Geist konnte man nicht lügen, und Leonie spürte, etwas so Kostbares wie ihr Kind würde Ysaye nur jemandem überlassen, den sie mochte und dem sie vertraute.
   Nichts durfte ihr zu schwer sein. Ein Hastur-Kind stand auf dem Spiel.
   Leonie wappnete sich, brach den Kontakt mit ihrem vernichteten Bruder ab und bereitete sich darauf vor, von neuem Ysayes Geist zu berühren.
   Die Ärztin hatte etwas getan, um ihren Zustand ein wenig verbessern. Ysaye war aufgeregt, aber ihre Gedanken waren zusammenhängender und nicht länger desorientiert. Die Ärztin hatte sie für einen Augenblick allein gelassen.
   Jetzt oder nie war die Zeit, sich zu entdecken.
   Ysaye? fragte Leonie behutsam. Ysaye, erschrocken über die Stimme in ihrem Kopf, fuhr zusammen. Du kennst mich nicht, aber ich bin Lorills Zwillingsschwester, und es gibt vieles, über das wir reden müssen .

XX
    »Ich kann es nicht glauben!« sagte Elizabeth benommen. »Ysaye? Schwanger? Aber wie? Von wem?«
   »Glaube es ruhig«, riet Aurora ihr grimmig. »Sie ist ebenso schwanger wie du. Nach dem Computer habt ihr mit wenigen Stunden Abstand empfangen. Was das ›Wie‹ und ›Mit wem‹ angeht, so hatten wir gehofft, du könntest es uns sagen. Schließlich ist sie deine beste Freundin.«
   Aurora hatte wenigstens die Höflichkeit, nicht auszusprechen, was Elizabeth selbst dachte, daß nämlich nichts von alldem passiert wäre, hätte Ysaye das empfängnisverhütende Implantat nicht aus »religiösen Gründen« abgelehnt.
   Auroras Kollege Dr. Darwin Mettier besaß weder soviel Nächstenliebe noch soviel Takt.
   »Wenn der Raumdienst beiden Geschlechtern die Implantate zur Pflicht machen würde, bis ein Paar die Erlaubnis bekommt, eine Familie zu gründen, könnte so etwas nicht vorkommen«, stellte er kalt fest. »Und wenn diese Frau zuerst an ihre Sicherheit und ihre Pflicht statt an ihre religiösen Skrupel gedacht hätte… «
   »Hat sie gar nichts erzählt?« unterbrach Elizabeth ihn. Sie war immer noch ganz bestürzt über

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