Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
löschte entschlossen alle Träume von Lorill Hastur aus ihren Gedanken. Diese schrecklichen Halluzinationen hatten bestimmt etwas mit der Droge zu tun, die Ryan Evans ihr und Elizabeth gestern abend eingegeben hatte. Wenigstens hatte sie dafür gesorgt, daß Elizabeth mit ihrem eigenen Mann zusammen war, nicht mit Evans.
   Nun, wenn sie beweisen konnte, daß Evans das getan hatte, war es mit seiner Karriere zu Ende. Der Raumdienst mochte eine Menge durchgehen lassen, aber er ließ es nicht zu, daß ein Mann weibliches Personal unter Drogen setzte und verführte.
   Doch als erstes mußte sie zu Aurora gehen und sich eine Allergiespritze geben lassen, bevor sie so krank wurde, daß sie zu gar nichts mehr fähig war.
   Ysaye zog ihren Mantel an und schaltete das Licht in ihrem Zimmer hinter sich aus.
   Zimmer? Es ist wie eine Büßerzelle in Nevarsin!
   Sie fuhr zusammen. Woher war dieser Gedanke gekommen? Und übrigens, wo und was war Nevarsin?
   Dann schüttelte sie den Kopf, um ihre Gedanken zu klären, und wagte sich in den Schnee hinaus. Beinahe taumelnd schlug sie die Richtung zum Schiff und Auroras ausgezeichneter Krankenstation ein. Wahrscheinlich ging es bei Nevarsin um etwas, das sie gestern abend gehört hatte. Und so schwindelig, wie sie sich fühlte, sollte sie gerade jetzt auf gar nichts vertrauen, was ihr Gehirn zutage förderte. Während ihrer Allergieattacken war sie nie ganz rational.
   Das Schiff schien eine Million Meilen entfernt zu - sein es machte ihr Schwierigkeiten, einen Fuß vor den anderen setzen. Glücklicherweise kam eine von Auroras Technikerinnen vorbei, als sie die Rampe erreicht hatte, sah ein zweites Mal zu ihr hin und hielt sie an.
   Ysaye fand sich wieder, wie sie durch einen Nebel aus Kopfschmerzen in Auroras Gesicht aufblickte.
   »… sieht mir ganz nach einer ihrer Allergieanfälle aus«, hört sie die junge Technikerin sagen. »Ich war das letzte Mal dabei.«
   »Ich glaube, Sie haben recht, Tandy«, bestätigte Aurora. »Danke, daß Sie ein medizinisches Team die Rampe heruntergeholt haben. Bei ihrem Zustand wäre sie vielleicht zusammengebrochen, bevor sie es nach oben geschafft hätte.«
   Aurora beugte sich über Ysaye und versuchte, ermutigend dreinzublicken. »Du bist in ein paar Tagen sicher wieder in Ordnung, Ysaye, aber im Augenblick bist du ziemlich krank.« Ysaye hörte ein leises Zischen. Jemand machte ihr die Allergiespritze, aber alles schien verschwommen und weit weg zu sein.
   Sie hätte ihnen von Evans berichtet, wäre das Sprechen keine so große Anstrengung für sie gewesen.
   Auroras Stimme verklang in der Ferne: »… Schließen Sie diese Monitore an, und lassen Sie die Untersuchungen anlaufen. Finden Sie heraus, was diesen Anfall ausgelöst hat… «

»Ysaye?« Auroras Stimme kam wieder näher »Ysaye! Kannst du mich hören?«
   Ysaye öffnete die Augen und fand Auroras Gesicht nur Zentimeter von ihrem eigenen entfernt. Sauerstoffschläuche liefen über ihre Wangen in ihre Nasenlöcher. Sie versuchte zu sprechen, aber ihr Mund war trocken, und sie brachte nichts als einen Laut zustande, der zwischen einem Krächzen und einem Stöhnen lag. Das Ende eines biegbaren Schlauchs wurde ihr zwischen die Lippen geschoben. »Hier, trink das - es ist in Ordnung, Ysaye, das ist bloß Wasser. Du hast vier Tage lang fast nichts gehabt, deshalb fühlst du dich so durstig und schwach.«
   Das Wasser befeuchtete ihren Mund, aber als es im Magen ankam, rebellierte dieser sofort. Jahrelange Übung ermöglichte es Ysaye, sich auf die Seite zu rollen und nach dem Becken zu fassen, das in der Krankenstation neben jedem Bett stand. Aurora hielt ihr das Becken und stützte sie. Von hinten brachten ein paar Hände den Schlauch in Sicherheit, den sie fallengelassen hatte, und hielt ihre Zöpfe aus dem Weg. Als ihr Magen sich vollständig geleert hatte, war Ysaye immer noch übel. Mit Willenskraft bezwang sie das trockene Würgen. Aurora legte sie sanft auf ihr Kissen zurück.
   »Kannst du uns gar nichts sagen, Ysaye? Die Attacke läuft nicht so ab wie bei dir üblich. Nach der ersten Spritze sah es aus, als würdest du dich gesundschlafen, doch nach zwanzig Stunden warst du immer noch nicht wieder aufgewacht. Deshalb gaben wir dir eine zweite Spritze. Du reagiertest nicht darauf, und wir fingen mit intravenösen Flüssigkeiten an - nichts, was du nicht schon früher erhalten hättest - , um der beginnenden Dehydrierung

Weitere Kostenlose Bücher