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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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Schwester gegeben. Diese Mädchen aus den Bergen sind nicht wie die in Carcosa. Sicher, ich hätte klüger sein sollen, aber es war niemand da, der es mir hätte sagen können .
   Wirbel wegen Kermiacs Schwester? Wie, im Namen Avarras, war Lorill mit ihr zusammengeraten? Was hätte er dir sagen sollen? verlangte Leonie zu wissen. Daran hatte sich jedenfalls nichts geändert - Lorill konnte so nervenzerfetzend begriffsstutzig sein!
   Daß die Mädchen kokett sind , antwortete Lorill unbekümmert. Sie probierte ihre Reize an mir aus, und ich muß zugeben, daß ich sie nicht mit der flachen Schwertklinge weggetrieben habe. Nun, ich vermute, der alte Domenic hat mich mit ihr gesehen, und Kermiac kam wie ein erboster Vater in einem sehr schlechten Schauspiel angestürmt . Wieder kicherte Lorill nervös. Du hättest darüber lachen müssen, Leonie, das schwöre ich dir. Ich brauchte meine ganze Selbstbeherrschung, um mein Gesicht ausdruckslos und meine Gedanken abgeschirmt zu halten.
   Was wollte er? fragte Leonie, die das gar nicht lustig fand. Man konnte sich darauf verlassen, daß Lorill sich an das unpassendste Mädchen auf der ganzen Welt heranmachte, das noch dazu die Schwester seines Gastgebers war!
   Er fragte mich feierlich nach meinen Absichten gegenüber dem Mädchen! Als könne ein Hastur ihr gegenüber andere Absichten haben als ein bißchen Spaß, bei dem mitzumachen sie gern bereit war . Die Arroganz, die in diesen Worten lag, gab Leonie einen Stich. Sie war inzwischen selbstkritisch genug, um eine Eigenschaft, die sie selbst bei mehr als einer Gelegenheit gezeigt hatte, an ihrem Bruder zu erkennen. Sie glaubte, in einen Spiegel zu blicken und ein häßliches Mal zu sehen, von dem sie nichts geahnt hatte. Trotzdem, Lorill war ihr Zwillingsbruder, und in jedem Streit würde sie seine Partei ergreifen.
   Und was hast du darauf gesagt? verlangte sie heftig zu wissen Welche Antwort hast du ihm gegeben?
   Was hätte ich deiner Meinung nach denn sagen sollen? fragte Lorill in einem Ton zurück, als zucke er die Achseln. Ich teilte ihm höflich mit, ich böte ihr lediglich die Bewunderung, die sie verlangt habe. Offenbar glaubte er, ich hätte daran denken sollen das Mädchen zu heiraten .
   Heirat - nein, unmöglich. Nicht mit ihrem Bruder, dem Erben von Hastur.
   Lorill empfand ebenso. Ich kann mir nicht vorstellen, warum, es sei denn, weil eine Hochzeit in der Luft lag. Heute hat hier eine Trauung stattgefunden. Ein Paar der Fremden, die behaupten, von einem Ort zu kommen, der nicht auf unserer Welt liegt, von einem anderen Stern, sagen sie .
   Das überraschte Leonie von neuem. Die Fremden kamen also tatsächlich von den Sternen! Das kam Leonies Behauptung, sie kämen von den Monden, so nahe, daß sie darin eine Bestätigung ihrer Kräfte und des Wissens, das sie ihr vermittelten, erblickte. Sie hatte recht gehabt! Und diese Fremden heirateten ganz wie normale Menschen… das hätte fast gereicht, sie abzulenken.
   Aber nicht für lange. Sie mußte mehr über die Situation erfahren, in die Lorill sich gebracht hatte. Und was war genau zwischen ihm und Kermiacs Schwester vorgegangen?
   Was hat Aldaran gesagt? fragte sie.
   Lorills Gedanken zeigten eine Spur von Mißmut und Ärger, die vorher nicht vorhanden gewesen waren. Kermiac sprach zu mir auf eine Weise, die ich ihm nur schwer verzeihen kann. Schließlich fragte ich ihn: »Wollt Ihr mir erzählen, Eure Schwester sei eine behütete Jungfrau?« Ich meinte es ironisch, aber er faßte es als ernsthafte Frage auf. Oder er hatte die Absicht, mich auf eine Weise zu beleidigen, die mir keine Möglichkeit einer Vergeltung ließ. Er fragte: »Ist Eure Schwester keine? «
   Leonie konnte nicht wissen, wie Kermiac das gemeint hatte, aber die Unverschämtheit einer solchen Frage machte sie zornig. Wie konnte der Mann es wagen, ihre Ehre zu verunglimpfen? Und? drängte sie. Was hast du darauf erwidert?
   Ich sagte: »Doch, aber meine Schwester wird in einem Turm behütet, wie es sich schickt, und wedelt nicht vor jedem Mann, der sie ansieht, mit ihren Röcken. « Es klang, als sei Lorill recht angetan von seiner eigenen Klugheit.
   Klugheit? Nun, er hatte sich nicht monumental dumm verhalten, aber es war auch nicht die intelligenteste Antwort, die Lorill hätte geben können. Kein Wunder, daß Aldaran zornig war. Lorill hätte wirklich seinen Stolz beiseite schieben sollen. Aber wer war sie, daß sie ihn deswegen kritisieren

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