Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
Vom Netzwerk:
sagte er ärgerlich. Haben alle Bauern Laran? Oder auch nur alle Comyn? Warum sollte das bei den Sternenleuten anders sein? Außerdem haben sie Geräte, mit denen sie Dinge tun, die im Turm ausgebildete Personen mit Laran vollbringen. Ich habe einige davon gesehen. Vielleicht brauchen sie kein Laran. Und jetzt bin ich müde und möchte gern schlafen .
   Bevor sie ihn weiter ausquetschen konnte, schmolz ihre Verbindung und ließ sie wach und enttäuscht mit hunderttausend unbeantworteten Fragen zurück.
   Auf diese Fragen mußte sie die Antworten unbedingt selbst finden.

Dazu bekam Leonie den ganzen Tag keine Gelegenheit, denn inzwischen waren ihr mehr als die normalen Pflichten im Turm übertragen worden. Fiora hatte anscheinend nicht die Absicht, ihr die Arbeitslast zu erleichtern. Aber wenn ihr, was selten geschah, die Muße blieb, einen Gedanken auf Fioras Tun zu richten, erkannte sie, daß Fiora ebensoviel oder mehr leisten mußte als sie selbst. Wahrhaftig, Fiora erzog sie dazu, die Verantwortung einer Bewahrerin auf sich zu nehmen. Diese Überlegung allein genügte, die Fremden aus ihrem Gehirn zu verbannen.
   Aber als der Tag zu Ende ging, war sie wieder allein in ihrem Zimmer, und diesmal war sie nicht so erschöpft, daß sie auf der Stelle einschlief.
   Angespornt von ihrer halbvergessenen Neugier langte sie mit ihren Gedanken hinaus, um mit einem von den Sternenleuten Kontakt herzustellen. Endlich wollte sie ergründen, woher sie in Wahrheit stammten. Daß sie von den Monden gekommen waren, klang schon unglaublich - aber von den Sternen?
   Beinahe sofort hatte sie eine Verbindung hergestellt. Es bestand kein Zweifel, daß es jemand von den Sternenleuten war, denn der Verstand war vollgestopft mit verwirrenden Bildern von Maschinen, überflutet von Konzepten mit seltsamen Namen wie Computer und Kortikator, Meteorologie und Astrogation . Leonie entdeckte schnell, daß es sich um die Frau handelte, von der Lorill gestern abend gesprochen hatte, die Frau, die an jenem Tag verheiratet worden war.
   Doch Leonie konnte die Verbindung nicht lange aufrechterhalten, denn der Verstand der Frau war nicht nur voll von diesen fremdartigen Wörtern und Konzepten, sondern auch noch von anderen Dingen, die einer jungfräulichen Kandidatin auf das Amt einer Bewahrerin ebenso fremdartig waren.
   Vielleicht war die Zeit zum Schlafengehen nicht der beste Augenblick gewesen, um den Kontakt herzustellen… Die Frau dachte an ihre Liebe und an ihre neue Beziehung zu ihrem frisch angetrauten Ehemann. Die fleischlichen und sinnlichen Bilder beunruhigten Leonie und ängstigten sie auch ein bißchen.
   Trotz ihres beschleunigten Lernprogramms reichte Leonies Erfahrung nicht aus, um die Gedanken der Frau nach dem, was sie wissen wollte, zu sieben. Dauernd drängten sich andere Dinge hinein, und schließlich erkannte Leonie, daß die Frau sehnsüchtig auf ihren Mann wartete, damit er zu ihr ins Bett kam.
   Das funktioniert nicht , dachte sie und brach den Kontakt ab. Besser, sie suchte nach dem Verstand, mit dem sie schon einmal kommuniziert hatte, dem Verstand, der sich mit Musikinstrumenten beschäftigte. Dieser Geist war dem Leonies ähnlicher - sie hatte den Eindruck einer Art von Turm oder einem Bauwerk erhalten, über den die Jungfrau herrschte. Etwas… weiß wie Knochen oder Elfenbein. In diesem Geist mochte es fremdartige Konzepte geben, aber keine störenden sexuellen Bilder.
   Es war leichter, die Frau zu finden, als sie es sich vorgestellt hatte. Leonie ergriff die Gedanken und benutzte sie, näher heranzukommen. Und als sie den Kontakt einmal hergestellt hatte, fand sie vieles, was sie reizte und interessierte. Zum Beispiel war die Frau eine von der fremden Art. Bei einem Blick in den Spiegel hatte ihre unfreiwillige Wirtin ihr gezeigt, daß ihre Haut dunkler war, als Leonie sie je bei einem Menschen gesehen hatte.
   Von großer Bedeutung war das nicht. Leonie war mit Geschichten über die chieri groß geworden, auch wenn sie nie eines der Wesen gesehen hatte. Ysaye - den Namen fand sie, als sie ein bißchen diskret herumstocherte - war in ihren Gedanken durch und durch menschlich. Sie war Jungfrau, jawohl, und würde es wahrscheinlich auch bleiben - Männer interessierten sie nicht, und Frauen ebensowenig. Aber Leonie erfuhr zu ihrem Entzücken, daß Ysaye tatsächlich eine Art von Bewahrerin war, eine Bewahrerin von Wissen, und ihr Turm (Ysaye bezeichnete ihn in ihren Gedanken als

Weitere Kostenlose Bücher