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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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beliebt.«
   Fiora zupfte an der Wolle des Schaffells auf ihrer eigenen Bank und spürte die lockigen Fasern in ihren empfindsamen Fingern. »Du mußt dich noch von den jüngeren Mädchen verabschieden, denn danach wird dir nicht mehr erlaubt sein, Freunde oder Verwandte zu sehen, bis deine Ausbildung kurz vor dem Abschluß steht - und das mag Jahre dauern.«
   »Es tut mir leid, von Euch Abschied nehmen zu müssen, Fiora.« Leonie blickte auf ihre Hände hinunter.
   Wieder lächelte Fiora, und es war ein herzliches Lächeln. »Danke, daß du das gesagt hast, Leonie. Auch mir wirst du fehlen, meine Liebe. Du hast für mich eine ständige Herausforderung dargestellt, das versichere ich dir! Aber du bist zu begabt - und für uns in den Türmen zu wertvoll - , als daß wir dich vergeuden dürften, indem wir dir andere als die besten Lehrer geben.« Sie strich über die Falten ihres Gewandes und glättete nicht vorhandene Kniffe. »Du wirst bei Tagesanbruch mit einer Eskorte aufbrechen, die Arilinn geschickt hat. Die Bewahrerin von Arilinn ist Marelie. Sie ist eine deiner Verwandten, obwohl du sie nie kennengelernt hast. Auch sie ist eine Hastur. Sie wird deine Erziehung zur Bewahrerin persönlich leiten. Ich muß dich warnen, daß das Studium noch härter sein wird, als du glaubst. Marelie ist von Natur aus strenger als ich, und sie meint, in deinem Alter hättest du schon seit mindestens vier Jahren in der Isolation sein müssen. Du wirst vieles nachzuholen haben, und es wird bestimmt sehr schwer für dich sein. Ich erinnere mich lebhaft an meine eigene Ausbildung, und ich habe im üblichen Alter damit angefangen. Was Marelie mit dir im einzelnen vorhat, weiß ich nicht.«
   »Wirklich, Fiora, es spielt keine Rolle«, erwiderte das junge Mädchen mit einer Festigkeit, die weder seinem Alter noch seiner gelegentlichen Impulsivität entsprach. »Dies habe ich mir so lange Zeit gewünscht. Ich… ich weiß kaum, was ich sagen soll.«
   Fiora lächelte vor sich hin. Es war ihr doch tatsächlich gelungen, Leonie sprachlos zu machen, und das passierte dem Mädchen vielleicht zum erstenmal im Leben.
   Es wird ihr noch öfters die Sprache verschlagen, sobald Marelie sie in ihre Obhut genommen hat. Ich bezweifele, daß die Bewahrerin von Arilinn es billigt, wenn jemand in ihrem Turm ohne Erlaubnis am Wetter herumpfuscht. Und ich bezweifele, daß sie darüber oder über Leonies kecke Art, sich ohne Überwachung in die Überwelt zu wagen, lachen kann .
   »Es gibt auch keinen Grund, warum du etwas sagen solltest«, antwortete Fiora. »Aber ich muß dich warnen. Du bist bisher sehr nachsichtig behandelt worden, und es war vielleicht verkehrt, daß man dir alle deine Launen hat durchgehen lassen. Damit ist jetzt Schluß. Wir stehen alle unter Befehl, ich ebenso wie du. Der Tag wird kommen, wenn du - wie alle Bewahrerinnen - allein deinem eigenen Gewissen verantwortlich sein wirst. Vorerst mußt du jedoch tun, was dir gesagt wird. Marelie ist eine harte Zuchtmeisterin und duldet keinen Ungehorsam. Du mußt ihren Befehlen nicht nur dem Sinn nach gehorchen, sondern ebenso dem Buchstaben nach. Du darfst nicht auf eigene Faust deine Laran -Kräfte erproben, keine Ausflüge in die Überwelt machen und nicht ohne Befehl in das Wetter eingreifen. Und es wird dir nicht gelingen, dich herauszureden.« Fiora gestattete sich die Andeutung eines Lächelns. »Schließlich ist auch sie eine Hastur, und als Mädchen ist sie wahrscheinlich ähnlich wie du gewesen. Deshalb kennt sie wahrscheinlich all deine kleinen Tricks. Wie dem auch sei, ich habe nichts mehr damit zu tun. Der Comyn -Rat ist informiert worden und hat Marelies Bitte mit seinem Befehl unterstützt, was ich dir hätte sagen müssen, wenn du nicht hättest gehen wollen. Du müßtest eine Bittschrift an den Rat richten, um davon befreit zu werden - obwohl ich mir nicht vorstellen kann, daß du den Rat in dieser Sache beeinflussen könntest. Allerdings vermute ich, daß es dir bei früheren Gelegenheiten gelungen ist.«
   »Ich bin bereit zu tun, was der Comyn -Rat befohlen hat«, erklärte Leonie korrekt, wie es sich für eine pflichtbewußte Tochter der Hasturs schickte. »Aber Ihr werdet mir fehlen!« rief sie aus. »Ehrlich, Fiora, Ihr werdet mir fehlen! Ihr seid soviel freundlicher zu mir gewesen, als ich es verdiente!«
   Fiora lächelte Leonie mit echter Herzlichkeit zu.
   »Und Ihr werdet mir fehlen, domna . Bemüht Euch, uns dort Ehre zu machen«,

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