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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal einen gesehen habe, von dem ich wußte , daß er ein chieri war… Sicher war ich damals noch ein Kind.« Sein Ausdruck zeigte, daß er darüber nachdachte. »Felicia ist ebenfalls von diesem Blut, soviel weiß ich. Es heißt, der alte Darriell - einer der Friedensmänner von Aldarans Vater - zeugte sie mit einer der Chieri -Frauen, und ein Jahr später, so erinnere ich mich, lag ein Säugling am Waldrand in der Nähe seines Hauses. Darriell hatte keine anderen Kinder und nahm das kleine Mädchen mit Freuden auf. Felicia paßt auf eine Weise in diese Gesellschaft, die mir nicht möglich ist. Ich glaube, Felicias erstes Kind ist von Aldaran-Blut und vielleicht sogar Kermiacs eigenes. Aber sie ist ein Halbblut, und ich bin noch etwas weniger als das. Ich finde keine Ruhe. Sie dagegen hat genug Menschliches in sich, um hier ganz zufrieden zu sein.«
   »Sie sieht wie Ihr aus«, bemerkte Elizabeth. »Ich dachte, Ihr wäret vielleicht miteinander verwandt.«
   Kadarin zuckte die Achseln und lachte. »Ihr seid nicht die erste, die so denkt. Wir kennen uns lange genug, daß wir uns als Bruder und Schwester betrachten. Schließlich haben wir beide keine anderen Verwandten.«
   Interessant. Elizabeth hatte schon vermutet, Felicia sei Aldarans Mätresse, obwohl die Frau sich nicht aufspielte. Lady Aldaran ließ sich nicht oft blicken. Elizabeth hatte das Gefühl, sie sei nicht ganz gesund. Sie hatte Felicias kleine dunkelhaarige Tochter gesehen, die die gleichen seltsamen goldenen Augen wie ihre Mutter hatte.
   Der Gedanke, daß Felicia die offizielle Mätresse Aldarans sei, schockierte sie nicht. Ein solches Arrangement hatte es in Terras Vergangenheit häufig gegeben, wenn die Ehe aus dynastischen und politischen Gründen geschlossen worden und es der Gattin ziemlich gleichgültig war, wo ihr Gatte sich sein Vergnügen suchte. Einige der alten terranischen Volkslieder enthielten sogar Hinweise darauf, daß Ehefrau und Mätresse gut miteinander auskamen - allerdings nur selten. Wahrscheinlich kam eine bessere Ballade zustande, wenn die eine oder die andere versuchte, ihre Rivalin zu töten.
   »Dann ist Felicia mehr oder weniger Eure nächste Verwandte?« fragte sie.
   »Mehr oder weniger«, bestätigte Kadarin. »Sie hat sich nie für etwas anderes als ein Wesen von Chieri -Blut gehalten, obwohl sie nicht unter den chieri aufgewachsen ist. Ich glaube ehrlich, sie ist menschlicher, als ich es bin. Fremd zu sein, ist manchmal sehr ermüdend. Ich weiß, wer und was ich bin, aber nicht, wer meine wirkliche Verwandtschaft, meine Sippe ist. Von meinen Familienangehörigen weiß ich nur, daß sie mich nicht wollten. Ich nehme an, mehr sollte ich über sie auch gar nicht wissen.« Jetzt war die Bitterkeit in seiner Stimme sehr stark geworden. »Zu wissen, man wäre nie geboren worden, hätte nicht ein Geisterwind geweht… «
   »Ein Geisterwind?« fragte Elizabeth verwirrt. »Was haben Geister mit alldem zu tun?«
   »Das haben Sie schon einmal erwähnt«, ertönte Evans’ Stimme hinter ihnen, und Elizabeth fuhr zusammen. »Etwas über die Pollen von diesen Blumen.«
   Kadarin nickte. »Ja, die Blumen, die ich euch gezeigt habe. Kireseth . Die in Blüte stehende Pflanze wird cleindori genannt und gibt die Pollen ab, der Wind nimmt sie und trägt sie fort. Die Pollen rufen… eine Art von… von Wahnsinn hervor. Jedenfalls führen sie bei Mensch und Tier zu einem seltsamen Verhalten. Unter anderem paaren sie sich außerhalb der richtigen Jahreszeit, Mensch und Tier, leidenschaftlich, ohne auf Feinheiten wie die zu achten, ob sie allein sind.« Er wandte sich achselzuckend an Elizabeth. »Die Ursache, versteht Ihr, von meiner und Felicias Geburt. Aus der Pflanze werden durch Fraktionieren und Destillieren Medizinen für gewisse Krankheiten hergestellt. Eins der Produkte ist als Aphrodisiakum bekannt und geächtet. Ein anderes ist nützlicher, weil es eine bestimmte Wirkung auf Telepathen hat. Diese Droge wird kirian genannt, und man benützt sie zuweilen in den Türmen und bei den Tests der jungen Leute.«
   Evans schien diese Information sehr wichtig zu sein. »Also, etwas möchte ich überprüfen. Sollte das Zeug ein echtes Aphrodisiakum sein, ist es ein Vermögen wert. Auf Vainwal gibt es Leute, die morden würden, um es in die Finger zu bekommen. Und nicht nur impotente alte Männer. Madames zum Beispiel… Was für eine Hilfe wäre es bei der

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