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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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Wochen oder Monaten erlauben wird. Später wirst du auch diese wenigen privaten Dinge aufgeben müssen, und aller Besitz aus deinem früheren Leben wird eingelagert werden. Das gehört zu dem Prozeß der Loslösung.«
   »Der Loslösung?« fragte Leonie neugierig. »Was ist das? Von so etwas habt Ihr mir noch nie erzählt.«
   »Eine Bewahrerin darf keine anderen Bindungen haben als die an ihre Arbeit und ihre Mitarbeiter«, erwiderte Fiora ruhig. «Deshalb mußt du alles aufgeben, an das du dich gebunden hast. Erst deine Verwandten und Freunde, dann deine Besitztümer. Damit soll dir bewußt gemacht werden, daß Besitztümer nichts bedeuten und deine einzigen wahren Verwandten die Menschen sind, mit denen du im Turm zusammenarbeitest. Deine Loyalität muß in erster Linie ihnen gehören, dann den Domänen als Ganzes und erst danach deiner Familie. Sogar dein Zwillingsbruder - vielleicht wird dir nicht erlaubt ihn öfter als einmal im Jahr zu sehen, und bis zu diesem ersten Besuch wird nach deiner Ankunft in Arilinn ein volles Jahr verstreichen.«
   Leonie schwieg nachdenklich, und Fiora lächelte ein bißchen traurig. Es würde keine leichte Aufgabe sein, Leonie zu unterrichten - aber, oh, welche lohnende Aufgabe, und welche Ehre würde dieses Mädchen seinen Lehrern machen!
   Allerdings stellte Leonie ein Problem dar, das weit über Fioras eigene Fähigkeiten hinausging. Fiora war als Lehrerin kein Neuling, und ihre Fähigkeiten waren beträchtlich, aber mit Leonie wurde sie nicht fertig.
   Marelie jedoch würde mit ihr fertig werden. Fiora zweifelte nicht daran, daß die furchteinflößende Bewahrerin von Arilinn ein Katzenwesen zur Bewahrerin schulen konnte, wenn sie es sich in den Kopf setzte. Deshalb , dachte Fiora, wird sie lernen, ob es ihr paßt oder nicht .
   »Was ist mit meinem Bruder?« wollte Leonie wissen. »Warum kommt er hierher?«
   Das letzte, was Leonie von Lorill gehört hatte, war, daß er sich immer noch in Caer Donn aufhielt. Er hatte nichts davon erwähnt, daß er nach Hause zurückkehren wollte. Wie konnte sie erfahren, was mit den Sternenleuten geschah, wenn Lorill in Dalereuth war?
   »Dein Vater ist der Meinung, er solle eine gründlichere Ausbildung bekommen«, antwortete Fiora diplomatisch. »Er braucht noch Schliff, bevor er neue Aufträge für den Rat ausführt.«
   Der ältere Hastur hatte ihr verzweifelt mitgeteilt, sein »junger Welpe« habe sich mit Kermiac Lord Aldarans eigener Schwester kompromittiert.
   Lord Stefan Hastur war zornig gewesen, ebenso auf sich selbst wie auf seinen Sohn. Soviel war Fiora klargeworden.
   »Er muß lernen, daß nicht jede Frau, die ihn ansieht, mit ihm flirten will. Er muß lernen, daß man Frauen nicht als Spielzeug behandeln darf. Ich denke, wenn er unter der Zucht einer Frau steht, während er sein Laran unter Kontrolle bringt, wird er das begreifen.«
   In Hasturs Gedanken waren Zweifel gewesen, ob sein Sohn sein Laran - bewußt oder unbewußt - mißbraucht hatte, um sich das Aldaran-Mädchen geneigt zu machen. Möglich war es. Zwar besaß Lorill bei weitem nicht die Kraft seiner Zwillingsschwester, doch das, was er besaß, war mehr als genug, um jeden Comyn -Vater zufriedenzustellen.
   Das mußte ausgebildet werden, und zwar schnell, bevor der Mißbrauch zur Gewohnheit wurde.
   »Dein Vater sagte außerdem, und ich stimme dem zu, daß Lorill das volle Ausmaß seines eigenen Laran kennenlernen müsse.« Leonie unterdrückte schnell das Aufwallen skeptischer Gedanken, und Fiora fuhr fort: »Ich weiß, es sieht nicht danach aus, als besitze er auch nur annähernd soviel wie du, Leonie, aber er hat mehr als genug, um sich als Erbe eures Vaters zu qualifizieren, und mehr als viele andere junge Comyn . Schließlich würden deine Gaben leicht für drei ausreichen. Jeder, den man mit dir vergleicht, wird schlecht abschneiden.«
   Auch darüber dachte Leonie nach, und sie sah ein, daß es stimmte. Lorill hatte sie über den weiten Weg von Aldaran nach hier erreicht und sie obendrein aus festem Schlaf aufgeweckt. Deshalb konnte er unmöglich schwach sein.
   »Dann bin ich froh, daß er endlich ausgebildet wird«, erklärte Leonie. »Wird er lange hierbleiben?«
   »Nicht lange, wahrscheinlich nur zwei- oder dreimal zehn Tage«, sagte Fiora. »Schließlich muß er bald seinen Platz in der Kadettengarde in Thendara einnehmen. Dort wird er wahrscheinlich ebensowenig Zeit haben, Verbindung mit dir

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