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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Geliebter vor dem Herrn von Ardais persönlich dafür verantworten, daß er sich an seiner Verwandten vergangen hat!«
   »Ich bin nicht Dom Gabriels Mündel. Ich bin eine Freie Amazone und dem Gesetz nach Herrin meiner Handlungen.« Wieder spürte sie mit diesem erschreckenden Wahrnehmungsvermögen ihres Laran , daß er Vergnügen daran hatte - ein aktives, sexuelles Vergnügen -, ihr mit seinen Händen Schmerz zuzufügen und sie schluchzen zu hören. Sie rang heftig um Selbstbeherrschung. Seiner krankhaften Veranlagung wollte sie nicht Vorschub leisten. Schwer atmend, aber mit ruhiger Stimme fragte sie: »Was hat Piedro dir getan, Kyril, daß du ihm auf diese Weise schaden willst? Warum tust du das? Ich habe dich für seinen Freund gehalten!«
   »Das hat nichts mit Piedro zu tun.« Auch Kyrils Atem ging schwer. »Er ist ein Mann. Doch ihr verdammten Amazonenweiber bildet euch ein, von allen Vorschriften für Frauen frei zu sein, ihr meint, ihr könnt die keuschen Damen spielen, und verlangt, daß wir euch wie keusche Damen behandeln, und wenn es euch paßt, hurt ihr hemmungslos herum! Zandru peitsche mich mit Skorpionen, aber ich will dich lehren, daß du Männer nicht auf diese Weise behandeln kannst!«
   Jaelle riß sich von ihm los und betrat schnell das Frühstückszimmer. Sie zitterte so heftig, daß sie sich für einen Augenblick am Türrahmen festhalten mußte. Ihr Herz hämmerte, und die Male an ihren Oberarmen, wo Kyril sie gepackt hatte, taten weh. Magda saß bereits auf ihrem Platz. Jaelle nahm den Stuhl neben ihr und glättete nervös ihr Haar. Magda, die sofort merkte, daß mit ihrer Freundin etwas nicht stimmte, faßte unter dem Tisch Jaelles Hand.
   »Jaelle, was ist los?« flüsterte sie. »Du hast geweint…«
   Jaelle drückte die Hand ihrer Freundin, hatte ihre Stimme jedoch nicht so unter Kontrolle, daß sie hätte antworten können. Hassen uns alle Männer so? Ist es wirklich wahr, daß uns alle Männer so sehr hassen?
   Kyril war hinter ihr eingetreten. Mit einem herausfordernden Blick zu Jaelle begann er: »Vater…«
   »Später, mein Sohn«, unterbrach ihn Rohana. »Dein Vater ist beschäftigt.«
   Dom Gabriel starrte aufgebracht seinen Gutsverwalter an. »Nein, verdammt noch mal, Mann, ich will das nicht haben!«
   »Lord Ardais, ein Dieb ist ein Dieb, ob er Kupfermünzen oder Sarm -Nüsse stiehlt!«
   »Avarra erbarme sich, Mann«, erwiderte Dom Gabriel gereizt. »Wollt Ihr mir im Ernst nahelegen, einen hungrigen Mann zu hängen, der ein paar Scheffel Nüsse gestohlen hat, um seine Söhne zu füttern, damit sie zu meinen treuen Dienern heranwachsen können?«
   »Wenn sie in dem einen Jahr die Nüsse stehlen, Dom Gabriel, werden sie im nächsten die Bäume nehmen!«
   »Dann markiert die Bäume, die gefällt werden sollen, und gebt bekannt, daß jeder, der sich an einem markierten Baum vergreift, tüchtige Prügel bekommt. Drückt ein Auge zu, wenn die Leute sich mit dem Unterholz bedienen. Wenn sie es wegkarren, um damit ihre Herde zu heizen, kann es im Jahr darauf einem Waldbrand keine Nahrung mehr liefern! Der letzte Brand hat uns einen halben Jahresgewinn in Harz gekostet! Aber gehängt wird nicht mehr, hört Ihr? Sonst findet Ihr Euch neben ihnen hängen!«
   Der Mann murrte: »Lord Ardais, ebensogut könntet Ihr ein Schild am Rand Eurer Wälder aufstellen: Jeder Dieb in den Hellers wird hiermit eingeladen, zu kommen und zuzugreifen! «
   »Seid kein Dummkopf, Geremy«, sagte der Ardais-Lord. »Kein Mann kann einen Wald besitzen! Meine Vorfahren haben Harze und Farben hergestellt und Schwefel zur Herstellung von Buchpapier an die Trockenstädte verkauft. So sind wir reich geworden an den Wäldern, die wir nicht gepflanzt haben, und mit Hilfe der Menschen, die hier leben. Sie haben ein Recht, sich von den Früchten der Bäume zu ernähren und ihre armseligen Heimstätten mit dem Holz der Bäume zu heizen! Die Götter hassen den Habgierigen, und wenn ich so habgierig werde, daß ich mir einbilde, Eigentümer der Bäume selbst und der Früchte der Bäume und sogar der Menschen, die im Wald leben, zu sein, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis diese Menschen das Gesetz in die eigenen Hände nehmen und mich lehren, wo die Grenzen für den Ehrgeiz eines Mannes liegen!«
   »Ja. Aber, mein Lord…«
   Jaelle betrachtete Dom Gabriel und erschauerte. Sein Gesicht war dunkel vor Zorn, seine Hände zitterten. Zu ihrem Entsetzen erinnerte

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