Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
es sie schwach an das, was sie in Kyril gesehen hatte. Er brüllte den Verwalter an: »Kein Wort mehr, verdammt noch mal! Wenn Ihr für einen Räuber arbeiten und reich werden wollt, fragt bei Rumal di Scarp an, ob er einen coridom benötigt!«
   »Gut gesprochen, Gabriel«, sagte Rohana sanft und berührte seinen Ärmel. »Aber beruhige dich. Niemand widerspricht dir; darin sind wir alle mit dir einer Meinung.« Sie fixierte den Verwalter. »Nicht wahr, Geremy?«
   »Ja, meine Dame, gewiß!« Der Mann stotterte beinahe.
   Jaelle dachte: Warum gibt sich Rohana immer so große Mühe, ihn zu beschwichtigen? Wenn er an meinem Tisch so herumbrüllte, würde ich Gebrüll mit Gebrüll - ja, und Schlag mit Schlag erwidern!
   Währenddessen war Peter hereingekommen und hatte sich auf seinen Platz gesetzt. Seine und Magdas Blicke trafen sich, und sie sah, was er dachte. Wenige Terraner erhielten Gelegenheit, mit einem der Comyn -Lords an einem Tisch zu sitzen und zuzuhören, wie er seine Entscheidungen vortrug. Magda wußte, im Geist machte Peter sich Notizen für einen Bericht in Thendara; auf ihre Weise tat sie es auch. Aber würde sie diesen Bericht je abliefern?
   Der Verwalter war zu dem Thema übergegangen, wie die zu fällenden Bäume markiert werden sollten, sobald das Tauwetter ein bißchen weiter fortgeschritten war, und die Knappheit an Äxten und Sägen in den letzten Jahren.
   Gabriel wandte sich Peter zu. »Ihr habt in Thendara gelebt; was wißt Ihr über die Terranan ?«
   Peter erstarrte, und Lady Rohana sah ihren Mann alarmiert an. Aber die Frage war offenbar in aller Unschuld gestellt worden. Deshalb antwortete Peter: »Das, was der Mann auf der Straße so weiß.«
   »Könnt Ihr mir sagen, was an einem bestimmten Gerücht dran ist? Als sie hier in den Hellers in der Nähe von Aldaran waren, hörte ich, sie trieben Handel mit Metallen von anderen Welten. Diese Metalle seien härter als unsere Legierungen und die Schneiden hielten mehr aus. Stimmt das, oder ist es eine Geschichte wie die von den Männern, die Flügel statt Händen und auf dem Kopf Töpfe zum Atmen tragen?«
   »Ich habe noch nie Männer mit Flügeln anstelle der Hände oder mit Töpfen auf dem Kopf gesehen«, antwortete Peter wahrheitsgemäß, »aber ich habe als Kind in Caer Donn gelebt und kenne das Metall von den anderen Welten. Es ist gutes, solides Material und wird in Barren und in Form fertiger Werkzeuge verkauft. Die Werkzeuge sind wahrscheinlich besser als alles, was Eure Schmiede herstellen können.«
   »Rohana, du sitzt im Rat. Kannst du mir vielleicht sagen, warum dieser Esel Lorill solchen Handel verboten hat?« fragte der Ardais-Lord zänkisch.
   Rohana antwortete begütigend, sie sei überzeugt, dies Verbot sei nur vorübergehend. Der Hastur-Lord wolle dem Rat Gelegenheit geben, die Folgen zu untersuchen, die sich aus einer Abhängigkeit von außerweltlichen Rohstoffen ergeben könnten.
   Kyril unterbrach sie. »Darf ich jetzt sprechen? Ich habe eine ernste Beschwerde vorzubringen über einen Bruch der Gastfreundschaft - und eine Verletzung des Anstands! Dieser Mann von Nirgendwo, dieser Niemand, hat unsere Gastfreundschaft mißbraucht…«
   Rohanas Stimme klang scharf. »Kyril, ich will nicht, daß du deinen Vater mit solchen Albernheiten belästigst! Wenn du etwas zu sagen hast, kannst du…«
   »Ich habe nicht mit dir gesprochen, Mutter.« Wütend starrte Kyril sie an. »Mein Vater soll für sich selbst sprechen. Ich habe es satt, immer wieder zu erleben, daß du ihn in seinem eigenen Haushalt an die Wand drückst! Vater, herrschst du über diesen Haushalt, oder tut es meine Mutter?«
   Dom Gabriel wandte sich ihnen zu, und sein Gesicht war rot vor einem Zorn, der Jaelle zittern ließ. »Ich will hören, was du zu sagen hast. Aber Unverschämtheiten gegen deine Mutter dulde ich nicht, mein Sohn!«
   Kyril schob das Kinn vor. »Auch meine Mutter hat ihre Pflicht versäumt, da sie sich machtlos - oder unwillig - gezeigt hat, unter diesem Dach Ordnung und Anstand aufrechtzuerhalten! Oder weißt du nicht, daß Jaelle von diesem Niemand, der sich Piedro nennt, verführt worden ist und daß sie seit der Mittwinternacht sein Bett teilt?«
   Jaelle ballte die Fäuste, halb zornig, halb verzweifelt. Magdas Hand schloß sich liebevoll um ihre, und sie spürte die Angst ihrer Freundin. Dom Gabriel wandte sein rotes Gesicht Jaelle zu, die Augen zugekniffen, der Mund verzerrt.
  

Weitere Kostenlose Bücher