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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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mir nach Ardais kommen und meine Tochter sein?« bat sie. »Ich habe deine Mutter geliebt, und ich will dir eine Mutter sein. Du wirst meine Tochter und ihre Freundinnen als Spielgefährtinnen und Schwestern haben, und du wirst erzogen werden wie deine Mutter und ich, als Comynara , wie es sich für unsere Kaste schickt.«
   Jaelle. Liebling, du bist alles, was ich von Melora habe…
   Jaelles kleines Gesicht blieb hart. »Und wenn ich erwachsen bin, Verwandte?«
   »Dann, Jaelle, werde ich für dich, als wessen Tochter du auch geboren sein magst, eine ebenso gute Heirat arrangieren wie für meine eigene Tochter…« Und plötzlich erkannte sie, daß sie verloren hatte.
   Jaelle erklärte bestimmt: »Ich möchte nur da leben, wo ich niemals irgendeinem Mann unterworfen sein werde. Wenn Kindra mich haben will…« Sie trat zu ihr und legte ihre Hand in die der Freien Amazone. »Ich bitte darum, Verwandte.«
   Rohana dachte beinahe verzweifelt: Es ist zu spät, sie als kleines Kind zu behandeln. Sie hat so vieles erlebt, das sie vor der Zeit hat reif werden lassen .
   Trotzdem war sie eine Comyn -Tochter und mochte Laran haben. Ernst sagte Rohana: »Kindra, sie darf nicht zum Neutrum gemacht werden. Versprecht mir das.«
   Kindras Gesicht zeigte, wie entrüstet sie war. »Ich sehe, Ihr wißt noch gar nichts über die Amazonen, Lady. Wir machen Frauen nicht zu Neutren.«
   »Ich habe die beiden in Eurer Gruppe gesehen - Leeanne und Camilla.«
   » Wir machen unsere Frauen nicht zu Neutren! « wiederholte Kindra mit Nachdruck. »Hin und wieder gerät eine Frau in einen solchen Haß auf ihre eigene Weiblichkeit, daß sie einen Heiler überredet oder besticht, ihretwillen das Gesetz zu brechen. Oft kommen sie danach zu uns, und wir können sie nicht abweisen; für gewöhnlich gibt es keinen anderen Ort mehr, an den sie gehen könnten, die Armen. Aber Frauen, die statt dessen zuerst zu uns kommen, lernen bei uns Selbstachtung und nicht Selbsthaß. Ich glaube nicht, daß in Jaelle - wenn sie bei uns aufwächst - ein solcher Haß entstehen wird.« Sie legte die Arme leicht um Jaelles Schultern und sprach zu ihr, aber nicht wie zu einem Kind, sondern wie zu ihresgleichen. Rohana überkam ein seltsames Gefühl, das sie einen Augenblick später ungläubig als Neid identifizierte.
   »Du mußt wissen, Jaelle, daß du nach den Gesetzen unserer Gilde nicht gleich als Amazone aufgenommen werden kannst. Auch unsere eigenen Töchter müssen warten, bis sie alt genug sind, um als Frauen zu gelten, und sich zwischen einer Heirat und dem Leben bei uns entscheiden können. Wenn du fünfzehn bist, wird dir erlaubt werden, diese Wahl zu treffen. Bis dahin bist du nur meine Pflegetochter.«
   Lady Jerana warf zänkisch ein: »Ich finde diese ganze Sache widerwärtig; kannst du ihr kein Ende machen, Lorill?«
   Rohana dachte mit einem Zorn, dessen sie sich nicht fähig geglaubt hatte, widerwärtig sei es gewesen, die Diskussion vor dem Mädchen zu führen, als sei es taub, stumm, blind und schwachsinnig. Lorill Hastur ließ etwas von ihrer eigenen Entrüstung erkennen, als er antwortete: »Es ist Rohanas Recht, darüber zu beschließen, wo Jaelle aufwachsen soll, Jerana. Sie hat zuerst dich um Rat gefragt, und du hast auf dein Privileg, die Entscheidung zu treffen, verzichtet. Jetzt werde ich Rohanas Recht verteidigen.«
   Oh, gut für dich, Lorill! Sie sah ihn dankbar an und dachte bei sich, den Ersten Ratgeber zu spielen könne nicht die angenehmste aller Beschäftigungen sein. Jeranas hübsches, geistloses Gesicht verzog sich höhnisch.
   »Nun, Rohana, wenigstens brauchst du dir keine Mühe mehr zu geben, einen Mann zu finden, der Jalaks Tochter heiratet. Ich habe immer gehört, daß die Freien Amazonen eifrig nach hübschen jungen Mädchen suchen, um sie zu ihrem unnatürlichen Leben zu bekehren, sie gegen Ehe und Mutterschaft aufzuhetzen und sie zu lehren, Männer zu hassen und Liebhaberinnen von Frauen zu werden. Es war klug von dir, Jaelle ihnen zu überlassen…«
   Beinahe liebenswürdig entgegnete Rohana: »Es tut mir leid, daß du so darüber empfindest, Jerana, aber für Jaelle scheint es mir eine gute Wahl zu sein. Du hast sie nicht selbst als Pflegetochter verlangt, und da du sie nicht liebst, ist es auch ganz gut so. Und ich wäre in der Tat selbstsüchtig, würde ich Jaelle an mich fesseln, nur um einen Trost in meiner Trauer um Melora zu haben.«
   »Du willst sie dieser…

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