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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hatte das Feuer von neuem entfacht. Die Frauen, die in den Stall geschickt worden waren, kehrten zurück, und Rayna meldete: »Sie sind fort; gut, daß wir sie los sind. Ich hoffe, sie erfrieren in dem Unwetter.«
   Jaelle stand mit dem Rücken zum Fenster und sah hinreißend schön aus. Camilla schob Magda vor sie.
   »Jaelle, du bist unsere gewählte Anführerin. Es ist deine Sache, über sie zu bestimmen. Wenn du es sagst, schlage ich sie blutig; es wäre mir ein Vergnügen!«
   Jaelle erwiderte: »Laß sie los, Camilla. Wenn ich entscheide, daß sie geschlagen werden soll, kann ich es selbst tun. Nun?« wandte sie sich an Magda. »Was hast du zu sagen?«
   Es ist noch nicht vorbei. Ich muß den Bluff fortsetzen . Mit einer Spur von Trotz erklärte Magda: »Du bist nicht meine gewählte Anführerin. Schulde ich dir eine Rechtfertigung?«
   Jaelle wurde ärgerlich. »Du hättest uns allen schaden können mit deiner Dummheit - oder deiner Leichtfertigkeit, was es auch gewesen sein mag. Wie lautet unsere erste Grundregel? Bringe dich niemals in eine Situation, aus der du dich nicht selbst wieder befreien kannst! Niemand zwingt eine Frau, sich in Gefahr zu begeben, aber wenn du ein Risiko auf dich nimmst, mußt du imstande sein, ihm zu begegnen. Nun hast du einer der alten schmutzigen Geschichten über uns neue Nahrung gegeben, daß wir in Wolfsrudeln kämpfen und uns nie einem Gegner zu einem fairen Kampf stellen! Ja, verdammt sollst du sein, ich bin der Meinung, daß du mir eine Rechtfertigung schuldig bist - nicht mir allein, uns allen!«
   Das stimmte. Magda erklärte wahrheitsgemäß: »Ich fing ein paar Worte von ihrer Unterhaltung auf, und ich hatte den Eindruck, sie ständen in Zusammenhang mit dem Auftrag, der mich in diese Berge geführt hat. Da wollte ich mehr hören.«
   Darüber dachte Jaelle stirnrunzelnd eine Weile nach. Seltsamerweise fiel Magda erst jetzt auf, daß Jaelle, die dort so sicher und selbstbewußt stand, nichts außer ihrer Unterwäsche trug, wie die anderen Amazonen auch. Und die geschulte Anthropologin, die niemals außer Dienst war, notierte sich im Geist: Das also tragen Freie Amazonen als Unterwäsche .
   Scharf fiel die alte Camilla ein: »Glaub ihr kein Wort, Jaelle. Männerstiefel und ein Messer darin? Und welches Gildenhaus hätte sie auf die Menschheit losgelassen, damit sie uns allen Schande macht? Jedes Mädchen aus einem Gildenhaus, und wenn es erst fünfzehn ist, weiß, wie es sich gegen eine Vergewaltigung verteidigen kann, auch unbewaffnet. Hier stimmt etwas nicht!«
   »So ist es«, nickte Jaelle. »Irgendwer hat sich unverantwortlich verhalten, indem er ihr erlaubte, das Gildenhaus zu verlassen, bevor sie gelernt hatte, sich zu benehmen. Du machst deiner Eidesmutter Schande«, sagte sie zu Magda. »Wer ist sie? Nenne sie uns; sie ist verantwortlich für dein Betragen!«
   Gott helfe mir, jetzt sitze ich in der Patsche! Nun, die Frau ist tot, hat Rohana gesagt, und so bringe ich keinen lebenden Menschen in Schwierigkeiten . Sie behauptete: »Ich habe den Eid vor Kindra n’ha Mhari abgelegt.«
   »Du lügst!« Jaelle hob den Arm und schlug Magda ins Gesicht, daß ihr der Kopf dröhnte. Noch einmal und noch einmal schlug sie zu. »Du lügst, du Dirne«, sagte sie zitternd. »Kindra n’ha Mhari war meine Pflegemutter; ich habe sieben Jahre bis zu ihrem Tod mit ihr zusammengelebt, und von jeder ihrer Eidestöchter kenne ich den Namen und das Gesicht! Wie kannst du es wagen, eine Tote zu entehren? Du lügst, lügst, lügst! «
   Magdas Kopf schmerzte von den Schlägen. Was nun? Was nun?
   Das bleiche Gesicht der alten Camilla wandte sich Magda zu. »Wenn du ein Mann wärst, würde ich dich zum Zweikampf herausfordern. Kindra n’ha Mhari hat mich aufgenommen, als ich allein und verzweifelt war. Dreißig Jahre lang bin ich Mitglied ihrer Gruppe gewesen, und ich liebte sie wie meine Zwillingsschwester! Ich weiß nicht, wer oder was du bist, daß du glaubst, ihren Namen mißbrauchen zu können, aber du wirst es nicht noch einmal tun! Rayna, Gwennis, holt ihre Satteltaschen! Wollen sehen, ob etwas darin ist, das uns einen Hinweis auf diese Betrügerin gibt!«
   Rayna begann, bei Fackelschein Magdas Besitztümer zu durchsuchen. Schließlich fand sie den Geleitbrief und reichte ihn Jaelle.
   »Er trägt Lady Rohanas Namen und Siegel. Zweifellos eine Fälschung, aber du siehst sie dir besser einmal an, Jaelle.«
   Jaelle drehte den

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