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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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schmerzhaft vielleicht und bestimmt demütigend, doch weder hinderlich noch gefährlich. Jaelle hatte nicht versucht, ihn zu töten.
   Jaelle fuhr zu Magda herum. Ihre Augen glitzerten im Fackellicht wie grünes Feuer, und Magda war übel vor Scham und Angst. Ich bin verantwortlich für all das .
   »Bist du aus freiem Willen zu ihnen gegangen? Warst du, wie sie behaupten, auf ein bißchen Spaß aus?«
   Magda flüsterte: »Nein. Bestimmt nicht.« Sie konnte ihre eigene Stimme kaum hören.
   »Was hast du dann getan, um sie auf diesen Gedanken zu bringen?« Die Stimme der Amazonenanführerin war wie ein Peitschenhieb.
   Magda öffnete den Mund, um zu sagen: »Ich wollte hören, was sie redeten«, überlegte es sich jedoch anders. Camilla hatte sie gewarnt: Das Belauschen von Männern war kein schickliches Benehmen für eine Amazone. Sie durfte keine Schande über diese Frauen bringen, die sie beschützt hatten, ohne dazu verpflichtet zu sein. Sie hatten sie an ihr Feuer und zu ihrem Essen eingeladen; als Amazone gekleidet, hatte sie eine ihrer strengsten Verhaltensregeln verletzt. Jetzt mußte sie sich schnell eine Lüge einfallen lassen. Zitterig erklärte sie: »Ich… ich hatte Bauchschmerzen, und in der Dunkelheit schlug ich auf der Suche nach der Toilette die falsche Richtung ein. Als ich es merkte, versuchte ich, mich zu entfernen, bevor sie mich entdeckten, aber ich rutschte aus und fiel.«
   »Seht ihr?« wandte Jaelle sich an die Männer. Ein Seitenblick ihrer grünen Augen streifte Magda.
   Sie weiß natürlich, daß ich lüge. Aber sie weiß auch, warum ich es tue . Es war alles an Wiedergutmachung, was Magda möglich war.
   Jaelle sagte: »Ihr habt den Frieden der Reiseunterkunft gebrochen, worauf eine Strafe von dreijähriger Ächtung steht. Und ihr habt versucht, hier eine Frau zu vergewaltigen, wofür unsere Strafe die Kastrierung ist. Preist euch glücklich, daß euer Mann keinen Erfolg hatte. Und nun sammelt eure Habseligkeiten ein und verschwindet. Nach dem Gesetz brauchen wir die Hütte nicht mit Geächteten und Frauenschändern zu teilen.«
   Der Schwarzbärtige sagte, und seine trunkene Verzweiflung war schon komisch: »In diesem Sturm, mestra? «
   »Ihr hättet auf die Stimme des Sturms hören sollen, bevor ihr den Frieden bracht.« Jaelles Gesicht war wie Stein. »Hinaus, ihr schmutzigen Tiere! Und wenn einer von euch den Fuß von neuem über diese Schwelle setzt, solange wir noch hier sind, schwöre ich, daß ich ihm die cuyones abschneide und über dem Feuer da röste!« Sie wies mit ihrem Messer auf die Feuerstelle. »Hinaus! Kein Gerede mehr! Hinaus!«
   Unsicher tastend, Obszönitäten murmelnd, suchten sie ihre Sachen zusammen. Sie murrten zornig, aber angesichts der schimmernden Messer, des massierten, unerbittlichen Wartens der Frauen gingen sie. Als sich die Tür hinter dem letzten geschlossen hatte, sagte Jaelle: »Rayna, Gwennis, geht und überzeugt euch, daß sie sich nicht an unseren Pferden und unserer Ausrüstung vergreifen.« Sie reichte Sherna die Fackel und schritt langsam auf Magda zu. »Du. Bist du verletzt? Haben sie dir Schlimmeres angetan, als daß sie dir die Kleider zerrissen und dich hart angefaßt haben?«
   »Nein.« Magda klapperten die Zähne in der Reaktion auf den Schock. Ich habe in jeder Beziehung versagt. Vor den Amazonen, indem ich mich vor Männern herausfordernd benommen habe. In der Mission, deretwegen ich hier bin, indem ich so viel riskiert und doch nichts herausgefunden habe . Die Heftigkeit ihrer Emotionen machte sie krank, und sie schämte sich.
   Jaelle legte schützend einen Arm um Magda. Die Geste war nicht freundlich, sondern verächtlich. Sie sagte: »Gebt ihr Wein, damit sie diese Szene nicht damit beendet, daß sie uns ohnmächtig vor die Füße fällt!«
   Sie schob Magda auf eine Bank; Camilla hielt einen Becher an ihre Lippen. »Ich möchte nichts…«
   »Trink, verdammt noch mal!« Camilla zwang ihr den Becher an den Mund; Magda schluckte, würgte und schluckte noch einmal. Böse sagte Camilla: »Du! Ich hatte dich gewarnt, du Schlampe! Wer hat dich, die keine Ahnung von anständigem Benehmen hat, aus einem Gildenhaus herausgelassen? Wenn die Männer nicht alle betrunken gewesen wären wie Mönche beim Mittwinterfest, hätte es einen Kampf gegeben, bei dem wir alle vergewaltigt oder getötet werden konnten. Du verdienst es, geprügelt und ins Gildenhaus zurückgeschickt zu werden!«
   Sherna

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